Pearl Izumi setzt beim Cyclone auf wasserabweisendes Softshell an der Außenseite und Kunstleder an der Handfläche. Zudem ist nahezu die komplette Innenseite mit Gelpolstern belegt – das muss man mögen.
Weil es sich hier um eher leichte Winterhandschuhe für milde Temperaturen handelt, gibt es statt eines dicken Futters nur eine dünne Schicht Flies im Inneren der Handschuhe. Das Bündchen reicht weit bis über das Handgelenk und lässt sich per Klettriegel einstellen. Am Mittelfinger hilft eine Schlaufe beim Ausziehen des Handschuhs, Zeigefinger und Daumen sind mit Touchscreen-kompatiblem Material ausgestattet, auf eine Silikonschicht verzichtet Pearl Izumi allerdings. Ein breiter Reflexstreifen am Handrücken sorgt für gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
Der Pearl Izumi, der nach tropischen Wirbelstürmen benannt ist, hält tatsächlich auch starkem Wind stand und schützt die Hände so gut auf rasanten Abfahrten. Weil ein Zyklon – oder „Willy Willy“ wie die Australier auch gerne sagen – aber meist auch große Mengen an Regen mit sich führt, wird der Pearl Izumi seinem Namen nicht ganz gerecht. Schon die ersten Regentropfen schummeln sich an der wirkungslosen DWR der Winterhandschuhe vorbei und dringen ungehindert ins Material ein. Sobald es dann richtig anfängt zu gießen herrscht im Cyclone Land unter. Regenschauer mit dem Pearl Izumi? Besser nicht. Der Cyclone ist wirklich nur für trockene Tage geeignet. Auch Kälte mag der Cyclone nicht wirklich. Sein dünnes Futter wärmt kaum und reicht nur bis maximal fünf Grad Celsius. Sensible Biker werden aber schon ab zehn Grad zu wärmeren Modellen greifen.
Der Pearl Izumi schmiegt sich mit seinem schlanken Schnitt angenehm um die Hand. Die Finger tragen wenig auf und sitzen passgenau, auch wenn Mittel- und Ringfinger tendenziell etwas kurz ausfallen. Durch das breite und flexible Bündchen schlüpft man leicht in den Handschuh. Mit dem Klettriegel lässt sich die Weite gut ans Handgelenk anpassen.
Weil der Cyclone an der Handfläche auf eine Isolierung verzichtet, greift er sich schön direkt am Lenker, das Synthetikleder sorgt für sicheren Halt. Zeigefinger und Daumen könnten allerdings eine leichte Gummierung vertragen, um weniger an den Armaturen zu rutschen.
Etwas ungewohnt sind vor allem die vielen unflexiblen Polster. Wer Winterhandschuhe ohne Gel-Pads gewohnt ist, wird mit dem Cyclone vermutlich nicht glücklich. Zu stark drücken die Polster in die Handfläche. In der Daumenbeuge stoßen zudem viele wulstige Nähte aufeinander, was während der Fahrt unangenehm reiben kann. Auch die Nähte in den Fingerkuppen spürt man deutlich. Der breite Reflex-Streifen am Handrücken strafft das sonst recht flexible Softshell und sorgt für viel Zug beim Griff um den Lenker. Auf Dauer kann das durchaus anstrengend werden.
Recht viel mehr als einen Schutz vor kaltem Wind bietet der Pearl Izumi nicht. Er ist weder stark gefüttert noch für Regenwetter gewappnet. Zudem sind die sperrigen Polster an der Handfläche sehr gewöhnungsbedürftig. Zumindest gibt der Cyclone dem Fahrer ein angenehm direktes Gefühl am Lenker. Hier trägt er sich fast wie ein leichter Sommerhandschuh. Dafür reicht sein Einsatzgebiet nicht über Herbst oder Frühjahr hinaus.