Die Gleitbuchsen der Federelemente sind geschmiert, weil das Bike kurz gefahren oder zehn Minuten auf den Kopf gestellt und dann eingefedert wurde. Alle Dämpferregler sind offen (gegen den Uhrzeigersinn gedreht). Der Luftdruck ist nach Herstellerangabe eingestellt oder im aktuellen Wert belassen.
In der entscheidenden Fahrposition kontrolliert man, wie viel des angegebenen Federwegs alleine durch das Gewicht von Fahrer oder Fahrerin plus Gepäck und durch die Masse des Bikes ausgenutzt wird. Am besten geht das mit dem Bike gegen einen Baum oder eine Wand gelehnt oder mit jemandem, der das Bike sicher hält und die O-Ringe bis zum Abstreifer schiebt.
Dann behutsam absteigen und den genutzten Federweg messen. Wie viel SAG richtig ist, hängt vom Gesamtfederweg und vom Fahrstil ab. Je mehr Federweg, desto mehr SAG ist angemessen. An der Gabel sind es meistens etwa fünf Prozent weniger als am Federbein. Basiswerte sind vorne 20 bis 25 Prozent und am Dämpfer etwa 25 bis 30 Prozent. Die Tabellen auf vielen Gabeln sind ein Anhaltspunkt für den Luftdruck.
Die Rechnung ist simpel: SAG in Prozent ist gleich genutzter Federweg geteilt durch Gesamtfederweg mal 100.
Je nach errechnetem SAG den Luftdruck erhöhen oder verringern. Der Luftdruck ist eingestellt? Dann mehrmals einfedern. Dabei gleicht sich der Druck in der Positiv- und Negativluftkammer aus. Der Druck in der Positivluftkammer – der eigentlichen Feder – verringert sich etwas. Eventuell nochmals nachpumpen.
Highspeed-Druckstufe, SAG, Zugstufe, Token - diese Begriffe klingen eher nach böhmischen Dörfern als nach Mountainbike-Begriffen? Dann könnte unser Artikel zum Aufbau von Federgabel und Dämpfer Aufschluss geben.
Und hier haben wir Dämpferpumpen fürs Fahrrad getestet: Druckmacher – Pumpen für MTB-Federgabeln & Dämpfer im Test
Jetzt lässt sich der SAG final einstellen. Noch einmal aufsitzen und den genutzten Federweg analog zu Schritt 2 messen – das funktioniert beim Dämpfer genauso wie bei der Federgabel. Gegebenenfalls Druck ablassen oder nachpumpen.
Die Zugstufe ist weitgehend unabhängig vom Fahrstil und muss nur zum Luftdruck passen. Bei Fox und Rockshox regelt man sie meist mit einem roten Drehknopf. Die einfachste Möglichkeit zur korrekten Einstellung sind die Herstellerangaben. Bezugspunkt der dortigen Angaben wie „minus 14“ meint die Zahl der Klicks, mit denen man die Dämpfung vom komplett geschlossenen Zustand wieder (linksdrehend) öffnet.
Ohne Herstellerangaben drückt man Gabel oder Hinterbau per Körpergewicht maximal zusammen und lässt schnellstmöglich los. Das Rad sollte beim Ausfedern höchstens minimal abheben. Faustregel für die Zugstufe: so schnell wie möglich, so langsam wie nötig.
An den meisten Gabeln und Federbeinen ist ein blauer Drehknopf oder Hebel dafür zuständig. Bei teuren Federelementen sind ein Regler für die High- und einer für die Lowspeed-Druckstufe vorhanden. Bei nur einem Regler geht es üblicherweise aber um die Lowspeed-Druckstufe. Sie regelt die Einfedergeschwindigkeit und ist unabhängig vom Fahrergewicht. Zu wenig Druckstufe kann dazu führen, dass die Federung an Stufen oder in Anliegern zu schnell wegsackt oder im Wiegetritt nervös wirkt. Zu viel Druckstufendämpfung ruiniert das Ansprechverhalten.