Christian Penning
· 06.01.2023
Für Team-Mechaniker im Worldcup und für Bike-Profis ist das Spiel mit der Technik mal stressig, mal entspannend – immer aber eine Bereicherung des Lebens am Rande der Rennstrecken und Singletrails.
Schrauben ist für mich pure Entspannung. Ein Bike Stück für Stück zu demontieren, zu säubern, zu schmieren und dann wieder zusammenzufügen, macht mich glücklich. Die passende Musik und ein gutes Getränk sind essenziell für die perfekte Schrauber-Session. Am liebsten stelle ich Schaltungen an meinen Bikes ein. Die Ruhe, die man dafür braucht, die Konzentration – das hat was.
Mechaniker im Worldcup – das kann ein Knochenjob sein. Doch wenn du weißt, du machst es fürs Team, sind auch mal 20-Stunden-Tage kein Problem. Ich kann einiges zum Erfolg der Top-Fahrer beitragen. Nicht nur mit perfekt arbeitenden Bremsen und Kugellagern – auch durch meine positive Einstellung. Wenn dann auch noch die Resultate stimmen und die Fans jubeln, macht mich das glücklich.
Schon als Junge begeisterte mich neben den Trails die Bike-Technik. Ich half schon früh im örtlichen Bikeshop mit. Eines Tages sah mich Race-Legende Thomas Frischknecht dort und scherzte: “Ah, Kinderarbeit!” Als 23-Jähriger wurde ich einer der jüngsten Head Mechanics der Szene – natürlich in Frischis Rennteam. So weit kann Leidenschaft führen. Ich bin stolz darauf.
Jede Szene hat ihre Helden. Instagram spiegelt sie wider. Neben den Race-Stars sammeln auch Tuning-Freaks, wie der Schwede Gustav Gullholm, auch bekannt als “Dangerholm”, eifrig Follower.
BIKE: 145.000 Follower auf Instagram sind eine Menge. Als Dangerholm zelebrierst Du Deine Schrauberkunst in der Abgeschiedenheit einer kleinen Werkstatt. Welche Beiträge sind die Favoriten Deiner Follower?
Gustav Gullholm: Die sozialen Medien sind eine Welt für sich. Es sind nicht immer die besten und qualitativ hochwertigsten Inhalte, die gut funktionieren, es geht mehr darum, dass die Beiträge „knallen“. Manchmal sind das schöne Fotos, mal Handyclips mit Schockfaktor, wenn ich zum Beispiel mit einem Messer an einem Rahmen herumkratze. Meine beliebtesten Beiträge waren Videos von getunten Bikes ohne sichtbare Kabel.
Welchen Stellenwert hat Instagram in Deiner Tätigkeit als Bike-Mechaniker und -Tuner?
Zunächst einmal hat Insta damit gar nichts zu tun. Ich habe meine Ideen für meine Fahrradprojekte, und dann verbringe ich einfach Zeit in der Werkstatt, um sie zu verwirklichen. Aber auf der anderen Seite sind die digitalen Medien natürlich ein großartiges Werkzeug, die Ergebnisse auszustellen, um neue Produkte zu sehen oder sich inspirieren zu lassen. Für mich persönlich war Instagram sehr hilfreich, wenn es darum ging zu lernen, wie ich Bikes individuell lackieren kann.
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Können digitale Medien dazu beitragen, das Niveau technischer Fertigkeiten zu heben?
Instagram, Tech-Websites und YouTube sind eine Goldmine für jeden, der neue Fähigkeiten erlernen möchte. Entweder folgt man spezialisierten Kanälen, oder man holt einfach sein Handy heraus und sucht nach der Lösung seines Problems. Je mehr ich lerne, desto mehr liebe ich die Bikes, die ich baue.