Stefan Frey
· 27.01.2025
Beim Namen Stihl denken wohl die wenigsten an Fahrradreiniger. Eher werden den meisten wohl unweigerlich laut kreischende Kettensägen und wild umherfliegende Holzschnipsel in den Sinn kommen. Doch die Hessen mit dem markanten orangenen Logo haben inzwischen allerhand nützliche Gartengeräte im Sortiment. Neu dabei ist der akkubetriebene Druckreiniger RCA 20, den es im praktischen Set mit zwei Akkus und allerhand nützlichem Zubehör gibt.
Zum Preis von 229 Euro liefert Stihl 2 Akkus, Ladegerät, Pistole und eine Düse mit 4 Sprühfunktionen >> z. B. hier erhältlich. Etwas weniger, nämlich lediglich 169 Euro muss auf den Ladentisch legen, wer bereits über kompatible Akkus von Stihl verfügt >> z. B. hier erhältlich.
In der praktischen Transporttasche befinden sich zudem eine Lanze zur Verlängerung, ein Schlauch für den Wasseranschluss sowie ein Faltkanister mit 20 Liter Volumen. Den kann man entweder schon zu Hause befüllen und auf seinen Trip mitnehmen, oder mit Wasser aus Bächen oder Seen betanken – ein Filteraufsatz verhindert dann, dass sich Kleinteile in den Schlauch verirren.
Der Aufbau dauert bei Stihl insgesamt einen Tick länger als etwa beim Bosch Fontus 18V-6, den wir ebenfalls getestet haben. Sind aber alle Teile zusammengesetzt, ist der Akku-Druckreiniger durchaus praktisch. Der Wasserkanister lässt sich leicht befüllen und ebenso leicht zum Einsatzort transportieren - auch wenn der dünnwandige Tank beim Tragen seine Form nicht hält.
Dank des langen, flexiblen Schlauchs kann man sich recht frei um das Fahrrad herumbewegen und erreicht gut sämtliche Stellen. Toll ist auch die Option die Pistole direkt an den Gartenschlauch anzuschließen, sofern dieser mit Gardena-Kupplung ausgestattet ist.
Mit dem integrierten Reiniger-Tank lässt sich ein dicker Schaumfilm auf den Rahmen legen - gut bei besonders matschigen Mountainbikes oder Gravelbikes. Zum Abbrausen kann man entweder nur Pistole und Aufsatz (etwas kompakter) oder zusätzlich eine Verlängerungslanze verwenden. Insgesamt stehen vier Sprühmodi zur Verfügung, von denen aber nur maximal zwei am Bike Sinn ergeben.
Kraftvoll reinigen und dabei Material und Umwelt schonen – das schaffen bei Weitem nicht alle Fahrradreiniger. Mit aufwendigen Labor- und Praxistests haben wir herausgefunden, welche dieser 12 Drecklöser ihr Geld wirklich wert sind.
Die Pistole liegt an sich gut in der Hand. An der Rückseite wählt man bequem zwischen den beiden verfügbaren Druckstufen, der Abzug ist schön leichtgängig. Auch die Akkuanzeige funktioniert zuverlässig.
Bei längerem Gebrauch liegt die Pistole dann aber doch vergleichsweise schwer in der Hand - als würde man bei der Bike-Wäsche gleich noch sein Hanteltraining absolvieren. Das liegt daran, dass Motor und Akku hier komplett in der Pistole integriert und nicht wie bei Geräten wie dem Aqua2Go Evo oder Muc-Off Pressure Washer in einem separaten Gehäuse untergebracht sind. Das bringt Vor- und Nachteile gleichermaßen.
Die Kettensägen-Profis liefern ein universell einsetzbares Gerät, das Wasser aus dem Gartenschlauch, dem 20-Liter-Faltkanister oder dank integriertem Filter auch aus Seen und Flüssen zieht – das ist sehr praktisch. Auch der lange flexible Schlauch und die hochwertige Verarbeitung gefallen. Mit dem Schaumtopf lässt sich das Bike ordentlich einschäumen, von den vier Sprühmodi sind aber nur zwei fürs Fahrrad geeignet.
Dank zweier Akkus reinigt man locker vier Bikes am Stück. Kritik gibt es für die schwere Pistole. Hier zeigt sich der Nachteil dieses Systems mit integriertem Motor und Akku. Zum Transport lässt sich alles bequem in der kompakten Tasche verstauen. Lediglich 169 Euro sind fällig, wenn bereits baugleiche Stihl-Akkus vorhanden sind.
+ hochwertig verarbeitet; flexibel beim Wasseranschluss; lange Akku-Laufzeit; gut transportierbar
– Pistole mit Motor und Akku liegt schwer in der Hand; nur zwei sinnvolle Sprühmodi