Das völlig verdreckte Fahrrad in den Gemeinschaftskeller zu schieben, ist ein echtes No-Go. Zudem ist man als Übeltäter schnell entlarvt, weil Reifenspuren zielsicher zum Schmutzfinken führen. Was aber tun, wenn man vor der Haustür weder über einen Wasseranschluss noch über Strom für den Druckreiniger verfügt? Die einfachste Lösung ist ein Eimer mit warmem Wasser, etwas Fahrradreiniger und ein Bürsten-Set. Bequemer putzt man sein Bike aber mit mobilen Niederdruckreinigern. Dank Akku-Betrieb und integrierten Tanks kann man damit unabhängig sein Bike vom Schmutz befreien. Bei Bedarf klappt die Reinigung sogar direkt vor Ort und noch bevor man sein Bike ins Auto oder auf den Gepäckträger verfrachtet. Manche Geräte lassen sich nämlich auch befüllt transportieren oder saugen Wasser aus Bächen und Seen. Damit das kontaminierte Nass aber nicht unkontrolliert in der Natur versickert, sollte man sich einen Waschplatz mit geeignetem Schmutzwasserablauf suchen.
Kraftvoll reinigen und dabei Material und Umwelt schonen – das schaffen bei Weitem nicht alle Fahrradreiniger. Mit aufwendigen Labor- und Praxistests haben wir herausgefunden, welche dieser 12 Drecklöser ihr Geld wirklich wert sind.
Die Niederländer sind alte Hasen auf dem Gebiet der mobilen Reinigungsgeräte. Angefangen hat alles mit einem recht einfachen Kanister mit kleinem Akku und 12V-Anschluss fürs Auto. Die 17 Liter Waschwasser pustete die einfache Düse mit maximal 9 Bar aus dem Tank. Diese Werten übertrifft der neue Aqua2Go Evo heute um ein Vielfaches.
Der grüne Rollcontainer fasst inzwischen 21 Liter Wasser und verfügt über einen 20-Volt-Akku mit 2.600 Milliamperestunden (mAh). Damit soll der Evo maximal 60 Bar Druck aufbauen. Auf höchster Stufe soll der Akku für 30 Minuten Dauerstrahl reichen, mit reduziertem Druck für etwa 50 Minuten. Im Lieferumfang befindet sich neben der Pistole, der Düse, einer Verlängerungslanze und dem Schlauch auch ein kleiner Aufsatzbehälter für Reinigungsmittel, mit dem sich das Bike ordentlich einschäumen lässt.
Der Aqua2Go ist mit wenigen Handgriffen einsatzbereit, Pistole, Lanze und Schlauch lassen sich leicht zusammenstecken. Lediglich der Schraub-Anschluss am Tank löst sich teils etwas schwergängig. Ein weiteres Manko ist der fehlende Klappgriff – den es zum Beispiel beim Muc-Off Pressure Washer gibt. Damit ließe sich das Gerät auch befüllt bequem zum Einsatzort ziehen. So muss man allerdings den schweren Kanister am Griff schleppen und saut sich, wenn’s blöd läuft, mit herausschwappendem Wasser voll.
Per Knopfdruck bringt man den Evo zum Laufen. Der Arbeitsdruck ist schnell aufgebaut. Zwischen den verschiedenen Stufen wechselt man mit einer wenig definierten Taste. Eigentlich ist aber eh nur die stärkste Stufe fürs Arbeiten am Bike wirklich geeignet. Dreht man vorne an der Lanze lässt sich der Wasserstrahl zudem etwas breiter oder schmaler auffächern. Leider fehlt dem Gerät eine Akkuanzeige, sodass man die Laufzeit nur schätzen kann. Die angegebene Laufzeit von ca. 30 Minuten hat unser Gerät zudem weit verfehlt. Nach einer Viertelstunde Betrieb auf höchster Stufe war Schluss.
Das froschgrüne Kraftpaket macht ordentlich Druck und löst mit seiner stufenlos verstellbaren Düse selbst fiesen Schmutz. Die Handhabung ist selbsterklärend, nur beim Abschrauben des Schlauchs braucht man kräftige Hände. Akku und Tank reichen für mindestens zwei grob verschmutzte Bikes. Allerdings ist vor Ort eine Wasserquelle nötig, da der Tank nicht dicht abschließt. Der Aqua2Go besitzt zwar Rollen, aber keinen Klappgriff zum Hinterherziehen, das ist wenig praktisch. Der störrische Schlauch verschlechtert das Handling, es fehlt eine Akku-Anzeige, der Taster für die Druckverstellung gibt wenig Feedback.
+ hoher Druck; großer Tank; verstellbare Düse
– keine Akku-Anzeige; störrischer Schlauch; kein Zug-Griff; befüllt nicht im Auto transportierbar; teils billige Materialien