Biken im Winter ist speziell. Ohne die richtige Ausrüstung hat man hier selten Spaß. Der Effekt der Kälte ist schnell zu spüren, verstärkt durch den Fahrtwind. Geringe Temperaturen führen zu kalten Händen und Füßen, da weniger Blut in die Extremitäten fließt. Die Durchblutung konzentriert sich auf die lebenswichtigen Organe. Kalte Muskeln verlieren an Elastizität und Kraft, was die Beweglichkeit und Feinmotorik beeinträchtigt. Daher sollten sich besonders Shuttle-Biker vor Abfahrten warmfahren. Sonst droht ein erhöhtes Risiko für Stürze und Verletzungen. Kältetherapien in Form von Eisbaden liegen im Trend. Wer sich zum Beispiel regelmäßig so der Kälte aussetzt, kann eine bessere Durchblutungsregulation und gesteigerte Kältetoleranz entwickeln. Folge: Die physiologischen Reaktionen auf Kälte werden abgeschwächt, und die Wärmeproduktion verbessert sich.
Um sich gegen Viren wie z.B. Grippeviren, Erkältungsviren zu schützen, können folgende Maßnahmen helfen:
BIKE: Warum werden wir in dieser Jahreszeit häufiger krank?
Stefanie Mollnhauer: Weil wir uns vermehrt in geschlossenen und geheizten Räumen aufhalten. Die trockene Luft lässt die Schleimhäute austrocknen und macht sie anfälliger für Viren.
Welche Rolle spielt das Open Window?
Das Open Window beschreibt das heruntergefahrene Immunsystem nach der körperlichen Belastung. Auch hier: Die Schleimhäute der Atemwege trocknen aus, werden rissig und nehmen Viren leichter auf.
Das heißt: Auskühlen nach dem Sport alleine macht noch nicht krank?
Nein, das ist ein Irrglaube. Angenommen, du hast bei Minusgraden Sport getrieben und stoppst dann die Belastung, ohne dir eine Jacke überzuziehen. Davon alleine wirst du nicht krank. Keine fremden Viren, keine Infektion.
Sondern?
Nur fremde Viren können einen Infekt auslösen. Das müssen nicht Menschen sein, die eine akute Infektion haben. Durch das geschwächte Immunsystem reicht schon eine sehr geringe Virenlast. Auch scheinbar gesunde Menschen können dich also anstecken. Oder du kannst dich durch Tröpfcheninfektion anstecken.
Das heißt, wenn ich in einem hermetisch abgeriegelten Raum wäre, könnte ich nicht krank werden. Genau, aber in unserem Szenario würdest du bei den Temperaturen mit einem T-Shirt bei längerem Aufenthalt auskühlen, die Körpertemperatur würde sinken etc. Mit einer Atemwegsentzündung wäre aber nicht zu rechnen.
Was bringt Vitamin C wirklich?
Studien zeigen, dass eine regelmäßige Einnahme von Vitamin C die Dauer und Schwere einer Erkältung leicht verkürzen kann, aber das Risiko von Erkältungen nicht signifikant senkt. Es gibt aber verschiedene Mechanismen, durch die Vitamin C das Abwehrsystem unterstützt:
Vitamin C gilt als hitze- und lichtempfindlich. Der Gehalt in Lebensmitteln ist zudem abhängig von Transport, Erntezeitpunkt sowie Dauer und Art der Lagerung.
Nix Zitrone! Gegen rote Paprika kann die Zitrone mit ihren 53 mg pro 100 Gramm abstinken. Rohe rote Paprika beinhalten 140 mg Vitamin C auf 100 g, im gedünsteten Zustand sind es immerhin noch 110 mg Vitamin. Die grüne und gelbe Paprika besitzen weniger Vitamin C.
Kohl-King: Der Rosenkohl ist ein Wintergemüse und liefert mehr Vitamin C als Grünkohl oder Blumenkohl. Roh 112 mg auf 100 Gramm, gekocht noch 85 mg.
Grüne Power: Schon eine kleine Portion Brokkoli (100 g) enthält 90 mg Vitamin C, der Vitamin-C-Tagesbedarf liegt bei etwa 110 mg. Damit zählt der Brokkoli zu echten Vitamin-C-Bomben.