Smart TrainierenFünf Rollentrainer-Apps in der Kurzvorstellung

Jan Timmermann

 · 22.11.2024

Apps fürs Rollentraining reichen von fotorealistisch bis Videospiel-Charakter, von Minimalismus bis Gamification. Wir stellen fünf der spannendsten Software-Lösungen fürs Indoor-Cycling vor.
Foto: Rouvy
Dank smarter Technik und ausgeklügelter Apps sind die Möglichkeiten beim Rollentraining quasi unendlich. Software-Lösungen sind inzwischen so gut, dass sie nicht nur Zerstreuung und Trainingssteuerung, sondern auch echten Fahrspaß liefern können. Wir zeigen 5 Apps fürs Indoor Cycling.

Von Zwift dürften alle Biker, die sich mit dem Thema Rollentrainer beschäftigen, bereits gehört haben. Dabei ist die App bei Weitem nicht die einzige Software, die speziell fürs Indoor-Cycling programmiert wurde. Mit MyWhoosh tritt ein neuer, bislang kostenfreier Konkurrent auf die Bühne und strebt an Zwift als Marktführer abzulösen. Nicht alle Biker brauchen fürs Rollentraining Gamification und die Simulation virtueller Welten. Wer auf Firlefanz verzichten will, sollte sich das günstige Angebot von IcTrainer genauer anschauen. Die App von BKool ist für ihre Streckenvielfalt bekannt. Hier gibt es jeden Tag neue Möglichkeiten. Konkurrent Rouvy wirbt mit einer eigenständigen Optik und will auch Rennfahrer locken. Natürlich halten auch etablierte Hardware-Hersteller, wie Elite, Tacx (Garmin) und Wahoo eigene Apps bereit. Hier widmen wir uns aber den fünf derzeit spannendsten Software-Anbietern für Simulation und Trainingssteuerung beim Rollentraining.

Von 2D bis 3D geht das Angebot der Rollentrainer-Apps. Hier bei IcTrainer sorgen abgefilmte Strecken für Ablenkung von den Anstrengungen des Trainings.Foto: IcTrainerVon 2D bis 3D geht das Angebot der Rollentrainer-Apps. Hier bei IcTrainer sorgen abgefilmte Strecken für Ablenkung von den Anstrengungen des Trainings.

Aufstrebender Star: MyWhoosh

Dass MyWhoosh, der Titel-Sponsor der Cycling E-Sports WM 2024 seine App aktuell kostenlos und völlig ohne Abo-Modelle zur Verfügung stellt, mag überraschen. Tatsächlich wird die Plattform aus den Vereinten Arabischen Emiraten finanziert und ihr Gründer ist selbst ambitionierter Radsportler. Nutzer müssen allerdings mit In-Game-Werbung am Straßenrand rechnen. In zehn virtuellen Themenwelten stehen insgesamt 75 verschiedene Strecken zur Auswahl. Von 50 Kilometer langen Flachetappen bis über 1600 Höhenmeter am Stück ist alles dabei. Neu ist zum Beispiel eine Simulation des Straßenrad-WM-Kurses in der Schweiz. Der Wechsel zwischen Tag- und Nachtmodus soll die Animation noch detailgetreuer machen. Zur Individualisierung des Avatar-Bikes stehen nun auch Neon-Laufräder zur Auswahl. Rennen gibt's auf Amateur- und Profi-Niveau.

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MyWhoosh ist derzeit kostenlos. Hinter der App stehen finanzstarke Geldgeber.Foto: MyWhooshMyWhoosh ist derzeit kostenlos. Hinter der App stehen finanzstarke Geldgeber.Optisch kann MyWhoosh in jedem Fall überzeugen. Noch tummeln sich nicht ganz so viele Fahrer auf der Newcomer-Plattform. Das könnte sich aber bald ändern.Foto: MyWhooshOptisch kann MyWhoosh in jedem Fall überzeugen. Noch tummeln sich nicht ganz so viele Fahrer auf der Newcomer-Plattform. Das könnte sich aber bald ändern.

Community-Klassiker: Zwift

Watopia, die wohl bekannteste virtuelle Trainings-Welt des Planeten, feierte in diesem Jahr zehnjähriges Bestehen. Zwift verzeichnet dort bereits über 8,7 Milliarden gefahrene Kilometer und über vier Millionen von der sehr engagierten Community organisierte Events. Auf Zwift trainiert man niemals alleine. Das kalifornische Unternehmen beschenkt seine internationalen Nutzer zum Jubiläum mit zusätzlichen Strecken und Rennen in den insgesamt 12 Welten. Bekannt ist die bunte Animation auch für skurrile Kurse im Gaming-Look, wie etwa auf dem Meeresgrund oder am Vulkankrater. Sogar einige wenige MTB-Kurse mit Lenkfunktion können gewählt werden. Natürlich stehen auch Trainingspläne und Workouts bereit. Von Socken- bis Brillen-Wahl lässt sich der Avatar vollständig individualisieren. Übrigens bietet Zwift auch eine Lauf-Simulation. Die Monatsmitgliedschaft beläuft sich auf 19,99 Euro.

Zwift ist weltberühmt. Keine andere App versammelt eine so mitgliederstarke Community.Foto: ZwiftZwift ist weltberühmt. Keine andere App versammelt eine so mitgliederstarke Community.Zwift setzt voll auf den Videospiel-Look und hat damit großen Erfolg.Foto: ZwiftZwift setzt voll auf den Videospiel-Look und hat damit großen Erfolg.

Back to the basics: IcTrainer

Bei all dem quietschigen Videospiel-Charakter der Konkurrent ist die reduzierte und mit 1,96 Euro pro Monat sehr günstige App IcTrainer etwas für Rollen-Puristen. Gamification in einer virtuellen Welt sucht man hier vergebens. Stattdessen liegt der Fokus mit großen Daten-Anzeigen klar auf dem Training. Trotzdem lässt sich zum Beispiel via GPX-Import ein Höhenprofil zur gezielten Wettkampfvorbereitung simulieren. Für Ablenkung sorgen Aufnahmen echter Straßen-Kurse, sowie integriertes Musik- und Video-Streaming. Auch offline und mit einer Lizenz von mehreren Sportlern nutzbar.

Im Verhältnis zu anderen kostenpflichtigen Trainings-Apps ist IcTrainer ein wahres Schnäppchen.Foto: IcTrainerIm Verhältnis zu anderen kostenpflichtigen Trainings-Apps ist IcTrainer ein wahres Schnäppchen.Just Train - No Game: Dieser Slogan ist bei IcTrainer Programm.Foto: IcTrainerJust Train - No Game: Dieser Slogan ist bei IcTrainer Programm.

Vielfalt ist Trumpf: BKool

Bei den Spaniern von BKool kann man aus einer virtuellen Animation oder Millionen von Routen aus der echten Welt wählen. Für Vielfahrer kann die Strecken-Varianz ein Argument sein: Von MTB-Abenteuern in den Anden über Touren durch Bergpässe und 3D-Straßenrennen, wie die Deutschland-Tour, bis hin zu Velodrom-Wettkämpfen und angeleiteten Indoor-Cycling-Kursen ist die Auswahl riesig. Dank strukturierter Trainingspläne und individualisierbarer Workouts bleiben auch bei der Trainingssteuerung allerlei Freiheiten. Mit 11 Euro pro Monat ordnet sich BKool im Mittelfeld ein.

BKool vertreibt auch eigene Rollentrainer-Hardware. Bekannt ist das Unternehmen aber vor allem für die App.Foto: BKoolBKool vertreibt auch eigene Rollentrainer-Hardware. Bekannt ist das Unternehmen aber vor allem für die App.In welchem Teil der Welt würdest Du heute gerne trainieren? BKool hält alle Optionen offen.Foto: BKoolIn welchem Teil der Welt würdest Du heute gerne trainieren? BKool hält alle Optionen offen.

Eigenständig: Rouvy

Zur Corona-Zeit erlangte der tschechische Anbieter Rouvy durch Partnerschaften mit namenhaften Profi-Veranstaltungen große Aufmerksamkeit. In der 3D-Simulation setzt Rouvy auf eine eigenständige Optik mit stärker fotorealistischen Motiven. Alternativ kann auf 2D-Video umgeschaltet werden. Von Mallorca über Vietnam bis Neuseeland kann die Reise gehen. Derzeit gehören auch 15 Gravel- und Offroad-Kurse dazu. Unter den Trainingsplänen finden sich zudem einige MTB-spezifische Vorschläge. Preis: 12,42 Euro pro Monat.

Auf dem Markt für Rollentrainings-Apps ist Rouvy längst kein Underdog mehr.Foto: RouvyAuf dem Markt für Rollentrainings-Apps ist Rouvy längst kein Underdog mehr.Virtuelle Avatare in einer fotorealistischen Landschaft: Das ist Rouvy.Foto: RouvyVirtuelle Avatare in einer fotorealistischen Landschaft: Das ist Rouvy.

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