Wer ihn nicht kann, sollte ihn lernen. Wer ihn kann, sollte ihn verbessern. Denn der Bunny Hop ist der Einstieg in eine verspielte Fahrtechnik auf dem Trail. MTB-Pro Christian “Texi” Textor zeigt Dir wie es geht.
Der “Bunny” besteht aus zwei Bewegungen, die ineinanderfließen. Es lohnt sich, den Bunny Hop zu zerlegen und die Teilbewegungen isoliert zu üben:
Wenn beides sitzt, muss man am Timing feilen, um beide Bewegungen harmonisch zusammenzusetzen. Erst dann wird der Bunny Hop geschmeidig und hoch. Wenn’s klappt, heißt es: Fahrtechnik üben. Denn der Bunny vor Hindernissen erfordert präzises Timing.
Fahre mit Schwung an. Die Kurbelstellung ist waagerecht. Arme und Beine sind gebeugt. Baue Spannung auf, indem Du tief gehst. Der Blick visiert das Hindernis an.
Kurz bevor das Vorderrad auf das Hindernis stößt, leitest Du den Manual-Impuls ein (vorne hoch). Strecke dazu dynamisch Arme und Beine und schiebe die Hüfte nach hinten oben. Folge: Die Front steigt.
Die zweite Bewegung (Heck nachziehen) passiert sofort danach. Sobald das Vorderrad oben ist, schwingst Du die Hüfte dynamisch und impulsiv zum Vorbau. Folge: Das Hinterrad wird leicht und zieht nach. Wichtig: viel Druck auf die Pedale. Die Zehen zeigen nach unten. So verkeilst Du den Körper mit Spannung im Bike. Häufiger Fehler: kein aktives Abdrücken. Dann fliegt das Heck tief und stößt gegen das Hindernis. Also: Zieh’ das Heck nach oben!
Hasen schlagen Haken - sei wie ein Häschen, zieh den Bunny Hop nicht nur einfach gerade über das Obstacle, sondern lege ein bisschen mehr Style in den Sprung. Leg Dein Bike in der Luft - ein bisschen - schräg. Im Bild zeigt Christian Textor uns, worauf es dabei ankommt.
Bringt Dich auf dem Trail nicht weiter, ist koordinativ äußerst anspruchsvoll, sieht aber verdammt stylisch aus: der Bunny Hop into Seatgrab.
Zugegeben, der Bunny Hop into Seatgrab ist eine Spielerei – ein reiner Parkplatz-Move. Mir gefällt er dennoch, zudem schult diese Fahrtechnik die Koordination. Man muss allerdings wissen: Ein Seatgrab über einen Table-Sprung ist einfacher als aus dem Bunny Hop heraus (Foto). Denn hier muss alles blitzschnell gehen. Gut wiederum: Die Verletzungsgefahr ist geringer. Bevor Du ihn probierst, solltest Du eine gewisse Höhe aus dem “Bunny” erreichen. Übrigens: Der Sprung erfolgt aus dem Stand, nicht aus der Fahrt!
Im Gegensatz zur Variante während eines Sprungs, muss hier alles blitzschnell gehen. Entschlossenheit ist Key.
Die gute Nachricht zuerst: Mit ausreichend Körperspannung ist es durchaus möglich, den Sprung auch ohne Hände am Lenker zu landen. Allerdings ist kein Manöver ganz gefahrlos, auch dieses nicht. Im dümmsten Fall prallst Du mit der Brust auf den Vorbau. Zum Ablauf: Ähnlich wie beim Seatgrab-Bunny-Hop, muss auch hier alles schnell gehen. Eine Anfahrt ist nicht notwendig, lediglich ein stabiler Stand. Die Sattelklemmung ist das A und O, genau wie beim No-Hander über den Table-Jump. Die größte Herausforderung neben Timing ist die mentale Hürde, die Hände vom Lenker zu strecken.
Der Bunny Hop ist einer der wichtigsten Moves überhaupt, auch im Enduro-Worldcup wende ich den Move ständig an, z. B. beim Linienwechsel oder natürlich, um über Hindernisse zu springen.
Mehr zu Christan “Texi” Textor gibt es hier: