Warum in die Ferne schweifen, wenn das Abenteuer direkt vor der Haustür wartet?
Mikroabenteuer sind wie kleine Alltagsfluchten – unscheinbar, spontan und genau deshalb so besonders. Sie holen uns raus aus dem Hamsterrad, rein in den Moment. Kein großer Plan, kein Profi-Equipment – nur du, Neugier und die Aktion.
Im Grunde geht’s um mehr als nur draußen schlafen. Es geht ums Erleben, den Tag voll nutzen, den Sommer spüren, den Körper arbeiten lassen, dem Kopf Raum geben, sich inspirieren zu lassen. Zum Beispiel bei einem gemeinsamen Mikroabenteuer mit einem Kumpel, einer Freundin, einem Bruder oder einer Schwester. Los jetzt, raus!
Wenn du draußen übernachtest – sei es auf einem Hügel, im Wald oder am Fluss –, bist du der Natur ausgesetzt. Genau das macht den Reiz aus. Aber ohne die richtige Ausrüstung kann das schnell ungemütlich werden.
Eine durchgelegene Isomatte, ein klammer Schlafsack oder ein Zelt, das dem ersten Regenschauer nicht standhält, machen aus dem Abenteuer schnell eine Lektion in Frusttoleranz.
Die passende Ausrüstung sorgt nicht nur für Komfort, sondern auch für Sicherheit und erholsamen Schlaf – und genau der ist wichtig, wenn du am nächsten Tag weiterziehen oder das Erlebnis wirklich genießen willst. Denn: Wer friert, schwitzt oder schlecht schläft, nimmt die Umgebung nicht mehr bewusst wahr. Und das wäre schade – denn gerade beim Overnighten geht’s ja darum, voll im Moment zu sein.
Diese 6 Produkte haben sich bewährt und teilweise schon über 60 Übernachtungen hinter sich: Stirnlampe, Isomatte, Biwaksack, Rucksack, Schlafsack und Taschenmesser im Dauertest-Check. Hier werden nicht irgendwelche Produkte vorgestellt. Dieses Zeug hat mindestens 25 Übernachtungen/Einsätze hinter sich, manche weit über 60.
Die Tikka von Petzl ist das Urgestein unter den Stirnlampen des Herstellers.
Natürlich wurde sie im Laufe der Jahre immer wieder verbessert. Die Tikka ist eine einfach zu handhabende Stirnlampe mit den wichtigsten Features, die eine Stirnlampe haben muss:
Meine Petzl Tikka Core hat schon etliche Übernachtungen hinter sich – meist bei Overnightern, aber auch bei einer sechstägigen SUP-Insel-Umrundung in Griechenland, ganz ohne Auflademöglichkeit. Packmaß, Akkudauer und Handhabung der Stirnlampe sind ideal. Der Preis ist fair. - Laurin Lehner, BIKE-Tester
Die Therm-a-Rest-Isomatte ist rund zehn Jahre alt – etwas modifiziert aber immer noch erhältlich.
Meine hat mindestens 60 Übernachtungen hinter sich, vermutlich mehr. Und sie hält immer noch – na ja, fast. Einmal hat sie auf Menorca ein Windstoß erwischt, und sie ist in einen Stachelbusch geflogen. Pschhhhhhh. Ein Flicken half – so halb zumindest. Irgendwo verliert sie noch minimal Luft, sodass sie etwa eine Dreiviertelnacht durchhält. Bisher war ich zu bequem, das Mini-Loch zu finden – also puste ich nachts einmal nach.
Die Nachfolgematte soll fünfmal leiser sein als das Vorgängermodell. Therm-a-Rest hat die neue NeoAir XLite-Serie unter anderem mithilfe eines akustischen Laborraums entwickelt und getestet. Zusätzlich ist sie einen Zentimeter dicker geworden – bei nahezu gleichbleibendem Gewicht. So oder so: Die NeoAir ist superleicht, aber leider auch superteuer. 250 Euro (!)
Ich muss zugeben: Ich habe die Therm-a-Rest schon so lange, dass ich kaum Erfahrungen mit anderen aufblasbaren Isomatten habe. Ich weiß nur: Auf der NeoAir schläft es sich super, Packmaß und Gewicht sind Premium – genau wie der Preis. Leider in a bad way: 250 Euro für eine Isomatte ist verdammt viel Geld. - Laurin Lehner, BIKE-Tester
Was ist eure Lieblings-Isomatte in dieser Kategorie? Gerne auch ein günstigeres Modell – dann würde ich die mal ausprobieren. Ich freue mich auf euer Feedback: L.Lehner@bike-magazin.de.
Eigentlich ist so ein Biwaksack fürs Notfallszenario gedacht. Heißt: Du wickelst dich in das Ding ein, wenn du fernab in den Bergen bist, mit den Kräften am Ende – und die Kälte dir das Leben aus der Seele saugen will. Der Bivy Pro ist winddicht und durch eine PU-Beschichtung wasserabweisend. Eine Silberbeschichtung auf der Innenseite reflektiert im Notfall die Körperwärme. Ich kam lange ohne aus, beobachtete aber bei meinen Overnighter-Kumpels, dass so eine wasserfeste „Plastiktüte“ super ist, um Isomatte und Schlafsack vor Feuchtigkeit zu schützen. Also: eine ideale Unterlage – besonders, wenn man auf Gras biwakiert oder später im Jahr unterwegs ist, wenn nachts die Feuchtigkeit aus dem Boden kriecht.
Für echte Abenteurer ist so ein Biwaksack ein Muss – für Hobby-Mikroabenteurer wie mich eher ein praktisches Gimmick, um nachts die Feuchtigkeit von Isomatte und Schlafsack fernzuhalten. Das Packmaß ist kompakt, das Gewicht angenehm leicht. Der Preis: nicht ganz billig. Erfahrungen mit günstigeren Biwaksäcken habe ich bisher keine. Kurzum: Ein gutes Gimmick, das im Ernstfall sogar Leben retten kann – aber kein absolutes Muss für leichte Unternehmungen. - Tester: Laurin Lehner
Das Schweizer Taschenmesser ist ein Klassiker und sicher kein Geheimtipp. Kurzes “unnützes Wissen”: Um 1880 benötigte die Schweizer Armee ein handliches Werkzeug für ihre Soldaten, das mehrere Funktionen in einem Gerät vereinte – zum Beispiel zum Öffnen von Konservendosen oder zum Zerlegen von Gewehren. 1891 erhielt die Firma Karl Elsener (Gründer der späteren Firma Victorinox) den Auftrag, ein solches Messer zu produzieren. Er gründete dafür die "Schweizerische Messerschmiedegenossenschaft", um die Abhängigkeit von deutschen Importen zu verringern. 1897 entwickelte Karl Elsener eine elegantere Version mit zusätzlichen Werkzeugen wie einem Korkenzieher – das sogenannte „Offiziers- und Sportmesser“.
Kurzum: Das Ding ist super für Overnighter, Rotwein entkorken, Käse und Brot säbeln oder Spreißel entfernen. Es hat auf die meisten Anforderungen eine Lösung parat und ist in etlichen Varianten erhältlich.
Ich habe das Messer seit meinem 18. Lebensjahr – und dank etwas Pflege nach längeren Unternehmungen oder am Ende der Saison hält es bis heute ohne Defekte. Das Messer lässt sich bei Bedarf easy nachschleifen. Klassiker: Irgendwann ist der Zahnstocher verloren gegangen - doch da kann das Messer nix für. Der Preis ist fair, besonders für ein Schweizer Produkt. - Laurin Lehner, BIKE-Tester
Daune oder Kunstfaser? Ich bin Team Daune. Doch wollte ich jetzt mal einen günstigen Kunstfaserschlafsack ausprobieren, weil ich gelesen habe, dass die Kunstfaser-Modelle ähnlich gut sein sollen – dazu noch günstiger. Der Exosphere +4° ist ein Sommerschlafsack, die „+4°“ sagen es bereits.
Der Schlafsack besteht aus 100 % recyceltem Polyester. Die elastischen ThermoStretch-Konstruktionsnähte finde ich komfortabel. Ansonsten hat der Schlafsack alles, was mein Daunen-Pendant auch hat. Das Klima habe ich als etwas schwitziger empfunden als bei einem Daunenmodell. Dafür ist der Exosphere +4° superleicht und lässt sich sehr kompakt verpacken. Der Preis ist sehr okay.
Der günstige Deuter Exosphere +4° ist ein reiner Sommerschlafsack und somit eine gute Ergänzung, weil er leicht ist, ein kleines Packmaß hat und günstig ist. Wer nur einen einzigen Schlafsack haben will, der auch für etwas kältere Tage und höhere Lagen taugt, greift besser zu einem 3-Jahreszeiten-Modell, wie zum Beispiel dem Astro Pro 400 (Daune) von Deuter oder einem ähnlichen Modell eines anderen Herstellers. - Laurin Lehner, BIKE-Tester
Ein guter Rucksack ist das A und O. Er muss gut sitzen, bequem sein und ein sinnvolles Taschenmanagement bieten. Dem Trans Alpine von Deuter gelingt das alles sehr gut. Der Trans Alpine ist ein Mehrtagesrucksack in Idealform: super Tragesystem, tolles Taschenmanagement, praktische Verzurrungen und hohe Qualität – einfach rundum überzeugend.
Der Deuter Trans Alpine 28 hat sich schon bewährt, und mir ist bisher kein besserer Overnight-Rucksack begegnet. Taschenmanagement, Details und Tragekomfort – hier passt alles. Nach rund 60 Overnight-Einsätzen zeigt der Rucksack kaum Verschleiß. Lediglich die Reißverschluss-Netztasche am Hüftgurt ist leicht löchrig, weil ich dort oft meinen Schlüsselbund verstaut habe. Sonst top – Empfehlung geht raus! - Laurin Lehner, BIKE-Tester
Klar! Alleine mit den sechs Teilen wird’s frisch am Abend. Diese Sachen solltest du auch unbedingt dabei haben: