Text: Markus Irschara
St. Vigil / Kronplatz
Mein Hometrail ist der Herrnsteig (7,45 km / 1255 tm), mit ihm hat es am Kronplatz angefangen. Hier hab ich alles reingesteckt, was ich am Mountainbiken mag: Wurzeln, Steine, Anlieger, Sprünge und ein paar Drops. Und das Feinste: Garniert haben wir ihn mit diversen Abstechern rechts und links der Hauptlinie, sowie sieben weiteren Trails. Mal flowig, mal wurzelig, mal körperlich richtig fordernd und dann wieder gechillt. Und was ich liebe: Von meinem Zuhause brauche ich nur 20 Minuten zu meiner Lieblings-Trail-Kombi Uschi und Richard-Anton.
Infos: Der Bikepark am Kronplatz hat insgesamt 19 Trails (auf Olanger Seite von Velosolutions) und ist von allen Bergseiten mit insgesamt fünf Seilbahnen zu erreichen. Und zwar von Reischach, Percha, Olang, Furkelpass und von St. Vigil in Enneberg. Saison: 17.5.-9.11.25, Tagesticket: 52 Euro, Info: kronplatz.com
Inspiriert für meine Arbeit am Kronplatz haben mich diese Trail-Ikonen...
Südtirol / Vinschgau
Noch bevor ich selber hauptberuflich Trails gebaut habe, war ich mit meiner Frau Michi oft im Vinschgau unterwegs. Der Holy Hansen hat mich damals wirklich nachhaltig beeindruckt. Auf die Länge von 9 Kilometern und etwa 1000 Tiefenmetern so viel Flow und Vielfalt (S0 bis S3) reinzukriegen, ist der Hammer. Ich meine auch, dass der Holy Hansen einer der ersten Wege in Südtirol überhaupt war, der extra für Mountainbiker angepasst wurde.
Infos: mountainbiker.it
Kanada / North Vancouver
2015 waren meine Frau und ich in Kanada zum Mountainbiken und haben dort die beiden Locals Lee Lau und Sharon Bader getroffen. Sie haben uns auf den Asian Adonis mitgenommen. Ein Enduro-Trail, den sie selbst mit Unterstützung zweier Bikeshops hinter ihrem Haus am Mount Seymour bauen durften. Wie geil ist das, bitte? Einen kilometerlangen Trail ganz nach deinen Vorlieben in den Berg verlegen - von da an war klar: das wollte ich auch!
Infos: mtbproject.com
British Columbia / Squamish
Auf unserer Kanada-Reise vor zehn Jahren waren wir natürlich auch im kanadischen Bike-Mekka Squamish. Von dem Superspot ist mir besonders der “Rupert” in Erinnerung geblieben. Auch ein Trail, der auf einer Gesamtlänge von einem Kilometer alle Register zieht. Wurzeln und Felspassagen, dann wieder Flow, Steine, Kurven - und immer wieder muss man kurze, knackige Gegenanstiege hochpressen, bevor es in die nächste spaßige Sektion geht. Am Ende geht’s über einige Holzbauten und beeindruckende Felsplatten. Sowas war ich bis dahin noch nie gefahren.
Infos: exploresquamish.com
British Columbia / Whistler
Welcher Trail-Bauer war wohl noch nicht in Whistler, um die berühmtesten Lines der Welt zu inspizieren? Vor allem die Abfahrt vom höchsten Punkt am Whistler Mountain (2181 m) ist ein Muss: Der Trail startet hochalpin in die Rückseite des Berges und boxt sich dort durch eine recht störrische Steinwüste. Dabei umrundet er den Gipfel fast und die Aussicht ist gigantisch. Man fühlt sich wie auf dem Dach der Welt. Später taucht die Spur in den Wald. Erst mit Flow-Kurven, dann “naturbelassen” wurzelig oder mit Steinen gepflastert, mit ein paar Wellen und über kurze Holzbrücken. Das Faszinierendste für mich: Wie perfekt sich dieser Trail ins Gelände fügt.
Infos: whistlerblackcomb.com
Bevor Makke den legendären “Herrnsteig” in die Flanken des Kronplatzes schaufeln durfte, musste er mit seinem Downhill-Bike noch in die Nachbartäler, wenn nicht sogar um die halbe Welt reisen. Heute tragen insgesamt 8 Trails seine Kurven-Handschrift am Hausberg von St. Vigil.
In die US-Bikestadt Bentonville muss ich unbedingt, und die 7Stanes in Schottland stehen auf meiner Liste auch noch ganz oben. - Markus Irschara