Jan Sallawitz
· 23.05.2014
Zwischen Imperia und San Remo tut sich im ligurischen Hinterland das Valle Argentina auf. Sein Trail-Netz ist so dicht und perfekt gezogen, dass Hexen ihre Hände im Spiel gehabt haben könnten.
Ins Valle Argentina gelangt man, wenn man von der ligurischen Küste, zwischen Imperia und San Remo, rechts ins Landesinnere abbiegt. Hier hat das Flüsschen Argentina auf seinem Weg von den Ligurischen Seealpen zur Küste hinunter eine lange Talkerbe genagt. Keine halbe Stunde Autofahrt später erreicht man das Örtchen Molini di Triora und in unserem Fall das "Santo Spirito" – unsere Unterkunft für die nächsten Tage.
Da es schon dunkel war, als wir im Albergo eincheckten, sind wir am nächsten Morgen völlig fasziniert, als wir vor die Tür treten: Bewaldete Bergrücken staffeln sich zur Küste hinunter und im Norden zum Saccarello-Massiv hinauf. An ihren Flanken kleben kleine Orte. Der bekannteste thront direkt oberhalb der Hauptstraße von Molini wie eine Festung auf einem Felsensporn: Triora. Der Reiseführer spricht sogar vom "schönsten Dorf Liguriens", berühmt wurde es aber wegen seiner Hexenmythen.
Doch dazu später mehr, denn Manuel und Valentina fahren gerade mit dem Shuttlebus vor. Ein sehr komfortabler Einstieg für uns, denn die beiden werden uns heute nicht nur ihre Lieblings-Trails zeigen, sondern uns mit ihrem Bike-Anhänger auch noch jede Menge Höhenmeter ersparen. Vor ein paar Jahren haben sie das "Team Life Cycle" gegründet. Eine Art Club für Enduro-Fahrer, der gemeinsam feiert, trainiert und zu Enduro-Rennen ausrückt. Zusammen mit ein paar britischen Fahrern haben sie auch das Trail-Netz der Region freigeschnitten. Ein Spaß-Konzept, das scheinbar Erfolg hat, denn das Team räumt seit zwei Jahren jede Menge Pokale ab.
Valentina und Manuel sind ganz heiß darauf, uns möglichst viele von ihren Lieblingsstrecken zu zeigen und legen von Anfang an ein hohes Tempo vor. "Bleibt einfach dran, der Trail ist genau richtig, um sich erst mal einzufahren!"