Text: Markus Emprechtinger
Elba / Toskana
Die in Relation zur Inselgröße unerreichte Trail-Dichte von Elba ist längst kein Geheimnis mehr. Ein Must-do für technisch versierte Uphiller ist der Il Semaforo. Von Marciana geht's steil bergauf über Granitplatten, dann 700 Tiefenmeter zurück ans Meer. Physisch fordernd, aber der aufkommende Tech-Flow ist jeden Armpump wert.
Sierra Negra / Pyrenäen
Der Trail durch die mondartige Landschaft der Sierra Negra ist ein wahres Meisterwerk der Natur. Allerdings muss man sich den Cuello de Llauset (2869 m) über eine lange Trage- und Schiebepassage (700 hm) erst hart verdienen. Doch dafür gibt’s dann Highspeed-Flow vom feinsten auf genialem Untergrund im oberen Teil, Enduro-Waldkurven im Mittelteil, und ein paar Slickrock-Abschnitte am Ende der Abfahrt. Beim Einrollen in die wunderbare Altstadt von Benasque stehen schließlich satte 2000 Tiefenmeter auf der Uhr.
Entraunes / Französische Seealpen
Es ist vielleicht die beste Runde der französischen Südalpen: Schon die Auffahrt von Entraunes auf die Cime de Chamoussillon ist ein Gedicht, aber dann folgt diese Abfahrt: Vom Gipfel weg ruppig und technisch, dann balanciert der Trail über einen typischen Terre-Noire-Grat. Hier heißt es Geschwindigkeit halten, um alle Kamelbuckel zu überwinden. Später, im Wald, zieht der Trail wie mit dem Messer geschnitten durchs Grün. Man fühlt sich wie in einer Achterbahn, aber in atemberaubender Szenerie.
Valle Stura / Piemont
Das Valle Stura im Piemont begeistert mit Einsamkeit, großen Höhenunterschieden und vor allem mit einer sehr aktiven Enduro-Szene in Vinadio. Die Locals haben am Monte Autes diese Abfahrt zum Highlight des Tals gemacht. Denn immer wenn man denkt, jetzt kann es nicht mehr besser werden, dann geht auf diesem Trail selbst im Wald noch mal die Sonne auf: Flow pur, Enduro pur - und fädelt man am Ende richtig ein, dann kommt aufgrund von Steilheit und Tiefblick auf Vinadio auch noch richtig Downhill-Feeling auf.
Tessin / Schweiz
Ich bin Fan von Cross-Country- Trails über der Baumgrenze – da darf die Monte-Bar-Tour natürlich nicht fehlen. Mit ständiger Aussicht auf den Luganer See geht es hier acht Kilometer lang, mehr oder weniger Höhe haltend, dahin. Kurz vor der Capanna Monte Bar startet schließlich die Abfahrt und die wird von Abschnitt zu Abschnitt immer besser – wenn man auf die richtigen Abzweige achtet. Und wer schon mal hier ist, sollte dann noch in die Gondel zum Monte Tamaro steigen. Da wartet auch noch mal ein richtiges Trail-Highlight...
„Empi“ ist einer der Gründer von „Flatsucks“, dem Enduro- und Trail-Reiseveranstalter aus Innsbruck (flatsucks.at). Zu seinen Top 5 würden natürlich auch einige Trails in Tirol zählen, aber die warten leider immer noch auf ihre Legalität.
Dein absolutes Lieblingsrevier, Markus?
Die Randzone des Mercantour-Nationalparks in den Seealpen bietet eine einzigartige Dichte an coolen Trails. 7 von 10 Wegen sind einfach Top.