Wir hätten es vielleicht nicht geglaubt, aber: Der Mann, der das ganze Projekt am östlichen Ende des Altmühltals angeschoben hat und nun auch durchzieht, ist unser ehemalige Kollege Ludwig Döhl. Er kennt den Unterschied zwischen echtem Trail und zugewachsenem Forstweg. Wenn er also sagt: “100 Kilometer offizielles Tourennetz mit 50 Prozent Trail-Anteil”, dann haben wir keinen Zweifel daran, dass es auch genau so stimmt.
Selbstverständlich werden wir uns demnächst auch selbst davon überzeugen, doch als wir Mitte Mai mit Ludwig telefonierten, hatte er gerade erst eine Lieferung von 2000 Wegweisern bekommen. Damit wollte er “in den nächsten Tagen” in den Wald losziehen, um die vier Trail-Runden auszuschildern, die nun von den Gemeinden Kelheim, Riedenburg, Ihrlerstein und Painten offiziell für Mountainbiker freigegeben wurden.
Die 100 Kilometer Tourennetz die künftig die östlichsten Talhänge der Altmühl wie Girlanden schmücken werden, kann man schon jetzt auf Outdooractive einsehen als GPX-Track downloaden.
Dazu kommen die beiden Trail-Abfahrten, die bereits Ende Oktober 2024 freigegeben wurden: Fakir 2 und Flow Joe. Jeweils einen Kilometer lang wickeln sich die beiden Abfahrten die Flanken des Weltenburger Berges nach Kelheim hinunter. Hier durften die Vereins-Kids dem Fahrspaß auch noch eine ordentliche Schippe drauflegen. Mit Genehmigung eines privaten Grundbesitzers!
Alle Tourenrunden lassen sich über Querverbindungen miteinander verknüpfen. So kann hier und da zum Feierabend-Quickie verkürzt oder zur tagesfüllenden Marathon-Erfahrung verlängert werden.
Hintergrund für die Trail-Freigabe der Region ist natürlich auch hier: Im Altmühltal gibt es einige sehr schützenswerte Naturpark-Regionen. Doch statt Mountainbiker mit Verboten auszuschließen, setzt man lieber auf ein möglichst attraktives Angebot durch weniger sensibles Gebiet und lässt sich das auch etwas kosten. Mehr Infos zum Projekt: trails-of-kelheim.de
Ein Prinzip, das im Altmühltal bereits Schule gemacht hat. Auch der Trailpark Heumödern in Treuchtlingen, am westlichen Ende des Tals, hat vor einigen Jahren mit der Freigabe von einzelnen Trails begonnen. Mittlerweile hat sich dort ein richtiger Topspot entwickelt: Es warten nun 6 sehr liebevoll gepflegte und teils geshapte Trails, ein Pumptrack, ein Übungsparcours und seit Anfang Mai 2024 auch ein Lift (80 hm mit Easy-Loop-Bügelsystem)! Der Park ist das ganze Jahr über geöffnet, nur bei schlechtem Wetter werden die Lines gesperrt.
Auch Eichstätt lohnt sich mit dem Bike anzusteuern. In der Universitätsstadt hat der DAV vor einiger Zeit die “Jura Flow”-Anlage auf dem Blumenberg geschaufelt: Pumptrack, Table- und Dirtline auf 5000 Quadratmetern Fläche. Gerade Anfang Mai wurde die gesamte Anlage wieder in Topform geshapt. Der Eintritt ist frei, aber an Öffnungszeiten gebunden (ab einer Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang). Infos: juraflow.de
Für mehr Trail-Auslauf lädt man sich am besten die Touren unseres BIKE-Trailguides “Altmühltal” herunter. Gerade in Eichstätt hat uns vor ein paar Jahren nämlich die “Radlchaosgmoa” eine ihrer absoluten Top-Runden verraten. Für die ebenfalls recht spaßigen Uphill-Trails dieser “Eichstätt-Runde” (34,8 km/ 796 hm) empfiehlt sich auf jeden Fall ein E-MTB:
Ein paar Kilometer weiter östlich von Eichstätt brechen bei Kipfenberg Burgen und Jura-Felsen aus den Talflanken der Altmühl. Das sorgt für eine noch abenteuerlichere Optik und ein paar sehr spannende Steig-Trails (Kipfenberg-Runde 32,4 km/685 hm).
BIKE Abonnenten finden die GPX-Daten des Trailguides Altmühltal zum Gratis-Download auf bike-magazin.de, “Mein Bereich”.