Tim Folchert
· 11/3/2020
Nicolai bringt sein Trailbike Saturn 14 auch als Getriebe-Bike. Dabei kombiniert die GPI-Version einen Gates-Riemenantrieb mit der Pinion-Getriebeschaltung.
Wunderschön geschweißte Alurahmen und Maßanfertigungen „made in Germany“. Dafür steht Nicolai. Doch auch das Thema Getriebeschaltung ist fest in der Nicolai-DNA verwurzelt. Da passt das neue Saturn 14 GPI perfekt ins Bild. Das Trailbike mit 130 mm (29“) bzw. 138 mm (27,5“) Federweg am Heck gibt's nämlich ab sofort auch als Getriebe-Version. Wer es auch im Bikepark krachen lassen will, sollte zur ST-Version (Supertrail) greifen. Durch einen verstärkten Rohrsatz wiegt es zwar etwa 300 Gramm mehr, besitzt dafür eine Bikepark-Freigabe und die Möglichkeit, längere Gabeln mit 36 Millimeter Standrohrdurchmesser zu fahren.
Das Saturn 14 ist bereits fester Bestandteil im Nicolai-Portfolio. Doch der Zusatz „GPI“ hat es in sich. GPI steht für den Gates-Riemen-Antrieb und die Pinion-Getriebeschaltung. Die Besonderheit: Beim Schalten muss keine Kette mehr von Ritzel zu Ritzel springen. Die ganze Magie des Schaltens passiert in der Getriebeeinheit am Tretlager. Die Kombination aus Riemen-Antrieb und Getriebeschaltung gilt als extrem zuverlässig. Sie ist nahezu verschleiß- und wartungsfrei. Zudem bietet sie eine große Übersetzungsbandbreite von 600 Prozent (12 Gänge) bzw. 636 Prozent (18 Gänge). Zum Vergleich: 12-fach-Kettenschaltungen wie die neueste Sram Eagle bieten eine Übersetzungsbandbreite von maximal 520 Prozent.
Den Riemenantrieb sieht man häufig an stylischen City-Rädern oder an einer Harley Davidson. Am Mountainbike ist er eher die Ausnahme. Dabei bietet er in Kombination mit einer Getriebeschaltung große Vorteile. Er ist deutlich haltbarer als eine Kette, die durch das ständige Steigen und Fallen relativ schnell verschleißt. Außerdem muss der Riemen fast nicht gewartet werden. Die Kette hingegen verlangt nach regelmäßiger Pflege. Dafür wiegt ein solches Getriebe etwas mehr als eine Kettenschaltung. Weiterer Vorteil des Riemenantriebes: Die verringerte ungefederte Masse am Hinterrad. Dadurch soll der Hinterbau noch sensibler ansprechen.
„Geolution“ heißt das Geometriekonzept, auf dem alle MTB-Modelle der niedersächsischen Bike-Schmiede basieren. Oberrohr, Kettenstreben und Radstand fallen sehr lang aus, der Lenkwinkel extrem flach. Das Saturn 14 GPI greift ebenso auf dieses Konzept zurück. Der Lenkwinkel liegt bei 65,2-65,5 Grad, der Sitzwinkel bei steilen 76,2-76,5 Grad. Der Reach in Größe L beträgt satte 500 Millimeter, die Kettenstreben messen 446 Millimeter. Statt mit einem Flipchip kann die Geometrie des Saturn 14 mittels „Mutatoren“ angepasst werden.
Im Konfigurator lässt sich das Bike individuell zusammenstellen. Neben der riesigen Komponenten- und Farbauswahl hat man die Wahl zwischen den Laufradgrößen 29 Zoll, 27,5 Zoll oder einem Mullet-Aufbau. Größen von S bis XXL sollen auch sehr großen Fahrern ein passendes Bike bieten. Sogar maßgeschneiderte Geometrien sind gegen einen Aufpreis von 750 Euro bei Nicolai möglich.
Der Rahmen samt Pinion-Getriebe und Riemen soll 7360 Gramm in Größe L wiegen. Kostenpunkt: 4249 Euro. Das Saturn 14 GPI als Komplettrad startet bei 6749 Euro.