Wir bestellten das Intense Primer bewusst als 27,5-Zoll-Variante für möglichst viel Spieltrieb. Die Rahmen fallen klein aus, daher griffen wir zum L. Das Fox-Performance-Fahrwerk quetscht nominell üppige 150 Millimeter Hub aus der Front und 140 aus dem Heck. Per Flipchip lässt sich die Geo verstellen – wir fuhren das Bike in der freeridigen flachen Einstellung. Die Geometrie ist angenehm und positioniert den Piloten zentral auf dem Rad. In engen Turns spürten wir das Plus (27,5 Zoll!) an Quirligkeit allerdings nicht. Im Gegenteil: Das Primer muss richtig aktiv gefahren werden, erst dann kommt Leben ins Rad. Nimmt das Tempo zu und wird der Untergrund ruppiger, vermissten wir Komfort – besonders im Heck.
In den Rumpelpassagen der Strecke Hill Bill (Bikepark Serfaus-Fiss-Ladis) mussten sich die Tester gut festhalten und spürten die Schläge in den Armen. Auch als wir das Fahrwerk weicher abstimmten, konnten wir keine deutliche Verbesserung feststellen. Nervig: Das Bike ist laut. Viel Kontrolle erzeugen die bissigen TRP-Bremsen. Auf Tour tritt sich das Bike bequem den Berg hoch – allerdings pedaliert man bei ausgefahrener Teleskopstütze etwas von hinten. Das leicht wippende Heck lässt sich dank Plattform effizient beruhigen.
STÄRKEN: Geometrie, TRP-Bremsen
SCHWÄCHEN: Straffer Hinterbau, Gewicht
Das Intense Primer 27,5 besitzt eine angenehme Geometrie. Das sehr direkte Fahrgefühl gefällt nicht jedem. Auf ruppigen Abfahrten geizt das Fahrwerk mit Komfort und fordert eine präzise Linienwahl. Punktabzug.
Für 6199 Euro bekommt man das Intense Primer S (29 Zoll) mit Öhlins-Fahrwerk und Stahlfederheck: 160/140 Millimeter Hub. Neben dem getesteten 27,5-Zoll-Modell kann der Kunde auch zum 29-Zoll-Modell greifen.
“Das Primer benötigte Eingewöhnung. Mir gefiel die Geometrie gut. Die kleinen Laufräder spürte man weder negativ, noch positiv. Der Hinterbau wirkt hölzern, kein Vergleich zu den Komfortwundern wie Propain, Specialized oder Radon.”