Max Fuchs
· 23.06.2020
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Geometrie-Update, geringeres Gewicht und überarbeitetes Brain: Specialized adressiert das neue Epic ganz klar an Treppchenjäger. Wir konnten das 11599 Euro teure Race-Fully (S-Works) bereits testen.
Das legendäre Epic hat bei Specialized eine lange Tradition: Seit der Einführung vor 20 Jahren gilt es als Rennwaffe der Extraklasse. Bis heute fuhren Profis aus aller Welt mit dem Race-Fully über 100 bedeutende Siege ein. Für das Modelljahr 2021 haben die Kalifornier das Epic überarbeitet. Leichter, steifer und stärker in der Abfahrt will der Neuling laut Hersteller sein. Auch die Evo-Version des Epic ist neu zum Epic Evo.
Das Brain-Federungssystem macht auch in diesem Jahr den Lockout-Hebel am Lenker überflüssig. Wie das funktioniert? Das intelligente Fahrwerk unterscheidet mit einem Trägheitsventil zwischen dem Impuls von oben durch das Treten und den Impulsen von unten durch Unebenheiten auf dem Trail. Für effektives Treten strafft das Brain Gabel und Dämpfer. Für ruppige Passagen gibt das „Gehirn“ den kompletten Federweg frei. Die neue Generation will sogar dazugelernt haben. Vom überarbeiteten Trägheitsventil versprechen sich die US-Amerikaner eine bessere Haltbarkeit, längere Wartungsintervalle und ein feineres Ansprechverhalten. Die Brain-Dämpfer kommen weiterhin von Rockshox – modifziert durch die Specialized-Technologie.
Auch die Sensibilität des Brain-Systems regelt der Fahrer weiterhin in fünf Stufen. Die Position von Brain-Reservoir samt Ausgleichsbehälter sitzt wie beim Vorgängermodell hinter der Hinterradachse.
Alle neuen Epic-Modelle setzten auf einen Vollcarbon-Rahmen. Das Top-Modell S-Works verwendet eine leichtere Carbon-Fasern als die günstigeren Comp- und Expert-Modelle. So drücken die Ingenieure das Rahmengewicht ohne Dämpfer um weitere 40 Gramm. Mit 1441 Gramm dürfte der S-Works-Rahmen zu den leichtesten MTB-Fully-Rahmen auf dem Markt zählen. Das Gesamtgewicht liegt laut unserer Laborwaage bei 9,65 Kilo. Beim Vorgänger-Epic pendelte sich die Anzeige bei exakt 9,71 Kilo ein. Zudem soll der Hinterbau 15 Prozent steifer sein. Grund dafür ist die neue Dämpferaufhängung aus Carbon.
Auch in Sachen Geometrie bleibt Specialized am Puls der Zeit. Um den immer härteren Ansprüchen der Worldcup-Strecken gerecht zu werden, konstruieren die Entwickler ihre jüngste Kreation noch länger und flacher. Der Reach wächst um 1,4 Zentimeter (470 Millimeter in Größe L). Der Lenkwinkel flacht um zwei Grad ab (67,5 Grad). Dank der kurzen 433er-Kettenstreben huscht das Heck spielerisch um enge Kurven.
Das höchste der Gefühle bietet das S-Works Epic für 11599 Euro. Doch das Preisschild versetzt dem Sparbuch einen herben Schlag. Dafür kommt das Top-Modell mit einer lupenreinen, elektronischen Sram-AXS-Schaltung, rollt auf Roval Control SL-Laufrädern und sämtlichen Carbon-Anbauteilen über den Trail. Das Fahrwerk besteht aus dem Rockshox/Specialized Brain-Dämpfer und der SID SL Ultimate Brain-Gabel – ebenfalls von Rockshox. An der Kurbel sorgt ein Quarq-Powermeter für präzise Leistungsaufzeichnungen.
Den Einstieg in die Epic-MTB-Linie bietet Specialized ab 4299 Euro mit dem Comp-Modell. Hier schaltet der Pilot auf einer Shimano SLX-Gruppe. Der Dämpfer arbeitet auch hier mit der Brain-Technologie. Die Reba RL-Gabel hingegen kommt nur mit einem Lockout oben an der Gabel.
Dazwischen reiht sich das das 6499 Euro teure Specialized Epic Expert ein. Die Sram X01 Eagle-Schaltgruppe sorgt hier für präzise Gangwechsel. Gabel und Dämpfer denken mit der Brain-Technologie an diesem Modell wieder selbst. Die Roval Control Carbon-Laufräder runden das hochwertige Gesamtpaket ab.
Wir haben das S-Works Epic im Test-Duell gegen das Cannondale Scalpel antreten lassen. Den ausführlichen Test mit allen Fahr- und Messwerten lest ihr in BIKE 8/2020 – ab 7. Juli im Handel.