Marc Strucken
· 14.03.2023
Vor einigen Jahren waren Supurb Kinderfahrräder mit die ersten, die eine wirklich sportliche Nutzung im Auge hatten. Dann wurde es still um die Marke. Jetzt baut und vertreibt Bike Components die Mountainbikes für Kinder exklusiv wieder und stellt drei überarbeitete Modelle vor. Wir sprachen mit Sebastian Tegtmeier, dem Mitgründer von Supurb und jetzige BC-Mitarbeiter, über die neuen Supurb Bo-Modelle und darüber wie alles begann.
Für gute Kinderfahrräder gibt es mittlerweile einige Hersteller. Der Einsatzbereich variiert von “zum Kindergarten rollern” bis “upcoming talent”. Supurb Kinderfahrräder waren und sind von Anfang an als Sportgeräte für Kids gedacht, die Mountainbiken wollen. Das war schon so, als Sebastian Tegtmeier und Jürgen Schlender gemeinsam die ersten Supurb Kinder-MTBs 2012 anfingen zu bauen und ihnen die Enduro-Gene ihrer Alutech-Mountainbikes einhauchten.
Die neuen Supurb Kinder-Mountainbikes werden jetzt exklusiv bei Bike Components gebaut und vertrieben. Und sie zeigen auch wieder die sportlichen Ambitionen vom 16-Zoll bis zum 24-Zoll-Bike. Schon das kleinste, das Supurb Bo16, kommt mit ordentlich breiten 2,25-Zoll-Reifen und Scheibenbremsen daher. Kluge Details für Kinderfahrräder hat sich der Vater der Supurbs, Sebastian Tegtmeier, und das Entwickler-Team von Bike Components (BC) auch in der Neuauflage einfallen lassen.
“Wir bauen Kinder-Mountainbikes, die im Gelände funktionieren. Das heißt, wir machen auch keine Kompromisse bei den Anbauteilen”, sagt Tegtmeier, der jetzt weniger an den Bikes montiert, als bei BC Director of Customer Experience ist. Konkret: SRAM-Schaltwerke an Bo20 und Bo24; Manitou-Federgabel mit einfach einstellbarer Luftfeder am Bo24; Upgrade Option für eine Federgabel am Bo20. Und: Option für einen Dropper Post am Bo24.
Besonders stolz ist Sebastian Tegtmeier auf die spezielle Nabe im Supurb Bo16. “Beim kleinen Singlespeed-Bike verwenden wir eine Nabe mit sehr feiner Verzahnung”, erklärt er. “Günstigere Naben mit größerer Verzahnung sorgen für mehr Leerweg beim Antritt, was zu unerwünschten Schwerpunkts-Verschiebungen führt und das Kind kommt beim Treten aus dem Rhythmus.” Und sie klingt fast wie die bekannte Chris King Nabe - lacht Sebastian.
Alle drei Supurb Kinderfahrräder gibt es in vier Farben: gecko green, badger blue, bee yellow und fox red. Die Kinder-Mountainbikes kommen fast vollständig vormontiert und sind innerhalb weniger Minuten fahrbereit.
Zwischen 2018 und 2023 ist bei Supurb nicht viel passiert - zumindest für den Endkunden. Sebastian Tegtmeier und Jürgen Schlenders, beide damals unter dem Label Alutech bekannt, riefen zwar die Marke Supurb ins Leben, trafen den Zeitgeist mit richtigen Mountainbikes für Kinder und verkauften schnell zahlreiche ihrer MTBs. “Dann aber haben wir uns einfach nicht getraut, in die Marke zu investieren”, erklärt Tegtmeier. Supurb war 2012 und danach wohl der einzige Anbieter sportlicher Bikes in den kleinen Kindergrößen, und sie hätten schnell wachsen müssen, um die Nachfrage bedienen zu können. Was fehlte war wohl der Mut.
“Parallel lief für uns Alutech, und wir wollten keinen Ausverkauf der Marke an irgendeinen Produzenten.” Der Direktvertrieb lief bereits über Bike Components aus Würselen bei Aachen, und 2018 verkaufte Tegtmeier Supurb an BC.
Zeitsprung: Im Frühjahr 2022 wechselt Sebastian von Santa Cruz zu Bike Components. Und wie der Zufall es will, hat BC unterdessen die Supurb Kinderfahrräder als Eigenmarke wieder zum Leben erweckt - und weiterentwickelt. So kommen die spezielle Nabe am Bo16 und die hinter der Sitzstrebe versteckte Bremsscheibe von den BC-Entwicklern.
Sebastian Tegtmeier freut sich nicht nur, dass seine “Supurb Babies” wieder gebaut werden. Er sieht auch einen großen Vorteil für die Kunden darin, dass jetzt alles aus einer Hand von BC kommt: “Der Kunde bekommt bei uns auch alles Weitere, was benötigt wird. Von passenden Klamotten und Sicherheitsausstattung – einfache Helme bis Kinder-Fullfaces, Knieschoner und Protektoren – und die nötigen Werkzeuge.”