Stefan Frey
· 02.09.2022
Vielseitig, unkompliziert und langlebig – so bewirbt Rose das Bonero 3, sein neuestes Pferd im Stall. Wir haben getestet, wie viel Spaß man mit dem Rose-Hardtail mit 140-Millimeter-Gabel im Gelände haben kann.
Trail-Hardtails wie das Rose Bonero erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Mit einfacher Technik, moderaten Preisen und modernen Geometrien stemmen sie sich gegen das Aufrüsten im Fully-Segment.
Der Alu-Rahmen des Rose Bonero - der bei allen drei Rose Bonero-Modellen derselbe ist- wirkt zwar schlicht, bietet aber ein paar clevere Details: An insgesamt fünf Schrauben an Unter- und Oberrohr lassen sich Flaschenhalter oder Zubehör montieren, Gepäckträgerbohrungen sind ebenfalls vorhanden. Die innengeführten Züge werden am Ausgang vorm Tretlager klapperfrei geklemmt, Unterrohr, Ketten- sowie Sitzstreben gut geschützt.
Die Ausstattung kann sich für den Preis von knapp 2200 Euro durchaus sehen lassen: eine komplette GX-Gruppe mit großer Bandbreite, kräftige Formula-Cura-Bremsen und Systemlaufräder von DT Swiss – selbst Mountainbike-Fullys für über 3000 Euro sind in der Regel magerer ausgestattet. Zudem gibt es den 2357 Gramm schweren Rahmen (L) gleich in sechs Größen, wobei die Rose-Hardtail-Bikes in XS und S auf den kleineren 27,5-Zoll-Laufrädern rollen.
Ohne Dämpfer im Heck haben selbst Einsteiger das neue Bonero ruckzuck abgestimmt. Die Setup-Tabelle an der soliden 140-Millimeter-Pike liefert passende Empfehlungen für den Luftdruck, darf aber wegen der fehlenden Federung hinten gerne etwas straffer gefahren werden.
Die 2,3 Zoll breiten Kenda Regolith sind an unserem Test-Bike – im Gegensatz zur Serie – schlauchlos montiert. Eine gute Entscheidung, weil sich die MTB-Reifen so mit nur 1,3 Bar Druck bei fast 80 Kilo Gewicht fahren lassen und viel Grip sowie ein gewisses Maß an Dämpfung generieren.
Mit den Maßen eines waschechten All-Mountain-Bikes rollt das Rose Bonero* ins Gelände. Dank 480er-Reach und 76-Grad-Sitzwinkel sitzt man sportlich komfortabel, die 436 Millimeter langen Kettenstreben halten das Vorderrad selbst an steilen Stichen zuverlässig am Boden.
Dass es berghoch dann doch nur gemächlich vorangeht, liegt am Gesamtgewicht von gut 13 Kilo mit Pedalen. Sprint-Versuche werden von den zäh rollenden Kenda-Reifen schnell abgewürgt. In engen Kehren verlangt der lange Radstand eine aktive Fahrweise.
Senkt man – am Gipfel angekommen – die E-Thirteen-Sattelstütze über den wirklich gelungenen Hebel am Lenker ab, geht der Spaß dafür richtig los. Zügel festhalten und in den Galopp wechseln. Schnelle Passagen meistert das laufruhige Rose-Hardtail mit 65 Grad flachem Lenkwinkel unaufgeregt, Wurzelteppiche und Steinfelder lässt man mit der richtigen Linienwahl entspannt vorbeiprasseln, den Rest erledigt die souveräne Federgabel.
Auch auf Flowtrails macht das Bonero richtig Laune: durch Anlieger pushen, über Tables fliegen – alles kein Problem, solange das Gelände Geschwindigkeit zulässt. Denn sobald die Kehren enger und die Trails technischer werden, wird es anstrengend. Aufs Hinterrad geht das Rose Bonero nur unwillig, und an natürlichen Kanten muss man ordentlich arbeiten, um abzuheben – die verspielte Fahrweise ist keine Paradedisziplin des Rose.
Wie bei vielen anderen Trail-Hardtails ist auch beim Rose Bonero 3 das hohe Gewicht der beschneidende Faktor. Ein Kilo weniger, und das Versender-Bike wäre eine echte Trail-Rakete. So bleibt es ein zuverlässiger Begleiter mit leichtem Hang zu schnellen Abfahrten – für entspannte Touren, Tage im Trailpark oder Bikepacking-Abenteuer.
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