Florentin Vesenbeckh
· 09.05.2023
Neu ist der Bosch-Antrieb, geblieben sind die sportive Ausrichtung und das starke Preis-Leistungsverhältnis. Alle Infos zum Canyon Grand Canyon:On, dem neuen Hardtail E-MTB aus Koblenz.
Hardtails haben eine Sonderrolle unter den E-Mountainbikes. Auf der einen Seite werden sie von vielen Menschen als Alltagsverkehrsmittel genutzt. SUV-Style, wo dicke Reifen und bullige Optik für ein gutes Gefühl und mehr Sicherheit sorgen. Auf der anderen Seite gibt es sportliche Mountainbiker, die sich für ihre Bike-Touren gerne mit einem ungefederten Heck begnügen. Der Koblenzer Versender Canyon versucht, mit der Neuauflage des Grand Canyon:On den Spagath zwischen beiden Nutzergruppen zu treffen.
Lange Zeit waren Shimano-Motoren an E-Mountainbikes von Canyon gesetzt. So auch am Vorgänger des Grand Canyon:On. Doch damit ist jetzt Schluss. Das aktuelle Modell ist neben dem Enduro Strive:On eines der ersten Canyon E-MTBs mit Bosch-Antrieb. Doch beim Hardtail hat sich Canyon für eine feste Akku-Integration im Rahmen entschieden. Heißt: Zum Laden, transportieren oder für den Wechsel unterwegs kann die Batterie nicht herausgenommen werden. Die Canyon-Entwickler haben nach eigenen Angaben herausgefunden, dass nur 15 Prozent der Käufer ihren Akku entnehmen.
Keine Angst: Sollte der Akku Schaden nehmen, kann er natürlich dennoch ausgebaut werden. Allerdings muss dazu der Motor entfernt werden. Bei den Bedienelementen setzt das Grand Canyon:On auf die minimalistische Lösung mit Boschs LED-Remote. Ein Kiox-Display kann der Kunde optional im Online-Shop von Canyon erwerben.
Für seine 2023er-E-Bike-Palette legt Canyon verstärkt Wert auf Konnektivität. Die Bosch-Bikes kommen alle mit dem Connect Modul der Stuttgarter. Mit diesem GPS-Modul kann man sich jederzeit den Standort seines E-Bikes anzeigen lassen. Die Funktion E-Bike-Alarm gibt zudem akustische Signale, wenn das Bike ohne digitalen Schlüssel bewegt wird. Im Diebstahl-Fall gibt es auch eine Nachricht auf das Smartphone und ein automatisches Tracking startet. Beim Kauf eines Canyon-E-MTBs sind diese Funktionen zwölf Monate lang kostenlos. Danach werden, nach aktuellem Stand, jährlich 40 Euro für den Bosch-Service fällig.
Das Grand Canyon:On ist für die Befestigung diverser Anbauteile ausgelegt. Seitenständer, Schutzbleche, Gepäckträger - all das hat Canyon passend zum Rahmen im Angebot. Dabei haben die Koblenzer eng mit dem Zubehörspezialisten SKS zusammengearbeitet. Ab Werk kommen jedoch alle Modelle ohne diese Parts. Wer ein vollausgestattetes Bike sucht, muss die Teile also im Onlineshop von Canyon dazukaufen.
Vier Größen bietet Canyon von seinem Alu-Rahmen an. Damit sollen Fahrergrößen von 166 bis 200 Zentimeter abgedeckt sein. Im Vergleich zu anderen Hardtail E-MTBs fällt der Rahmen mit recht langem Reach sportlich aus. Wer mit seinem Bike ins Gelände möchte, profitiert davon. Die Sitzposition ist leicht gestreckt.
Drei Modelle bietet Canyon vom neuen E-Hardtail an, die günstigste Variante gibt´s zudem mit zwei verschiedenen Akku-Größen. Los geht´s bei 2999 Euro. Alle Modelle haben Schwalbes Nobby Nic gemein, leider in der günstigen Performance-Ausführung. Auch der Federweg von 120 Millimetern an der Gabel ist über die gesamte Palette hinweg identisch.
Das Einstiegsmodell Grand Canyon:On 7 gibt´s wahlweise mit 625er- oder 750er-Powertube-Akku. Entsprechend werden 2999 oder 3199 Euro fällig. Für Komfort soll eine Rockshox Judy-Federgabel sorgen. Geschalten wird mit Shimanos Deore-Gruppe, die DB8-Bremsen stammen von Sram. Auf den Luxus einer Teleskopsattelstütze muss man bei der günstigsten Variante verzichten. Gewicht: 22,9 bzw. 23,5 Kilo.
3799 Euro kostet das mittlere der drei HT-Modelle. Dafür gibt´s neben dem großen 750er-Akku eine hochwertige XT-Schaltung von Shimano. Die Bremsen stammen ebenfalls von den Japanern. Ein echtes Komfort-Plus, auch abseits von Trails, bietet die vom Lenker versenkbare Teleskopsattelstütze. Gewicht laut Hersteller: 23,8 Kilo.
Das Topmodell der Serie kommt mit Boschs ABS-System und den dazugehörigen Magura-Stoppern. (Hier geht´s zu allen Infos und unserem Test.) Das treibt den Preis in die Höhe. 4299 Euro werden für das Bike fällig. Dafür federt eine Fox AWL an der Front und geschalten wird mit Shimanos 12fach-XT-Gruppe. Eine Teleskopstütze ist ebenfalls an Bord. Das Gewicht gibt Canyon mit 24,9 Kilo an.