Neben dem Länger-flacher-tiefer-Trimm und einem steileren Sitzwinkel wurden auch die Kettenstreben am Propain Spindrift AL kürzer – für mehr Spieltrieb. Der Bodensee-Versender schickte sein Alu-Spindrift mit 29-Zoll-Bereifung ins Rennen. Komisch, schließlich bietet Propain das Bike auch als Mullet- und 27,5-Zoll-Variante an. Bei der Wahl der Ausstattung funkeln die Augen eines jeden Bike-Enthusiasten. Dank Online-Konfigurator kann der Kunde neben vorgegebenen Modellen selbst über Dämpfer, Gabel, Antrieb etc. entscheiden. Mit 3674 Euro hielt Propain erneut unser Preislimit nicht ein (!).
Das Propain Spindrift positioniert den Piloten tief im Rad, das Fahrwerk prahlt mit Bodenhaftung. Wir spürten gleich: fettes Gerät! Aufgrund der Abfahrtsgeometrie benötigt es mehr Nachdruck. Besonders auf welligen Passagen, flinken Kurvenwechseln und spontanen Sprüngen. Kippt der Trail in die Senkrechte, entfaltet das Spindrift seine wahren Absichten: schnell bergab fahren! Front und Heck harmonieren vorbildlich, und das Fahrwerk entwickelt massig Komfort und Traktion. Es verführt den Piloten regelrecht dazu, die Finger von den Formula-Bremsen zu lösen. „Mit Abstand das schnellste und souveränste Bike“, brachte es ein Tester auf den Punkt. Die Kehrseite der Medaille: Bei Sprüngen reagiert das Propain Spindrift behäbiger als Canyon und Specialized, und auch in Kurven muss der Pilot dem Bike die Sporen geben. Uphills klappen okay, auch dank dem steilen Sitzrohr.
Stärken: Fahrwerk, Geo, Preis/Leistung
Schwächen: Wenig verspielt, über 300 Euro teurer als Konkurrenz-Bikes
Das Spindrift ist der souveränste Freerider im Test. Das Bike bietet ein stimmiges Gesamtpaket mit Vorliebe: Abfahrt. Das Fahrwerk arbeitet tadellos. An Spieltrieb fehlt es dem Spindrift jedoch etwas.
Den gesamten Test mit allen Daten und Noten können Sie hier downloaden.
Alle Tests der Freeride-Bikes finden Sie hier im Download: Test Freeride-Bikes 2022 (FREERIDE 2/2022)