Laurin Lehner
· 01.08.2022
Das Cannondale Jekyll kennen wir gut. Für das Duell gegen Pivots Firebird scheuchten wir es über jede Menge Parkabfahrten und sortierten es in der Kategorie Freeride ein.
Der Hub spricht allemal für die Kategorie Freeride. Der Hersteller nennt das Bike Long-Travel-Enduro. Die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen. Fox-Factory-Fahrwerk, Sram-Code-Bremsen mit großen Scheiben, bewährte Reifen-Kombi. Check! Eyecatcher sind das geteilte Unterrohr, der schicke Effektlack und die High-Pivot-Konstruktion.
Auf unserer Teststrecke im Bikepark Geißkopf wirkt das Jekyll übermotorisiert, pumpt sich träger durch flachere Passagen als andere Bikes und giert nach Bodenhaftung. Anders auf steilen, zornigen Abschnitten: Dann erzeugt das Bike viel Sicherheit und bügelt mit dem feinfühlig, potenten Fahrwerk alles platt. Kurzum: Das Cannondale Jekyll ist eher Spezialist als Alleskönner. Unsere Racer im Testfeld bemängelten das gewöhnungsbedürftige Lenkverhalten aufgrund des superkurzen 35-Millimeter-Vorbaus. Uphills lassen sich trotz Pummelgewicht meistern. Der Hinterbau besitzt zwar keine Plattform, wippt aber auch im offenen Modus kaum. Das Test-Duell gegen das Pivot Firebird haben wir in der FREERIDE 4/21 veröffentlicht.
PLUS: Komfortables Fahrwerk, gutmütige Geo
MINUS: spitzer Einsatzbereich, träges Handling
Souverän, sicher, schnell. Das Jekyll erzeugt massig Grip und nimmt dem Piloten viel Arbeit ab. Auf zahmeren Abfahrten vermissten wir Popp und Feedback vom Untergrund.