Das Trance X 2 verfügt über die gleiche Geometrie wie das teure Carbon-Pendant, das wir in BIKE 3/22 getestet haben, mit langem Reach, tiefem Tretlager und langem Radstand. Die Sitzposition fällt entsprechend ausgewogen bis leicht sportlich aus. Der 77 Grad steile Sitzwinkel bringt genügend Druck aufs Vorderrad, um steile Passagen im Sattel zu erklimmen. Bei offenem Dämpfer pumpt der Hinterbau im Wiegetritt. Die Dämpferplattform beziehungsweise das Lockout sorgen aber für Ruhe.
Mit 15,6 Kilo inklusive Pedalen liegt das Giant im Mittelfeld des Testfeldes. Im Vergleich zum teuren Carbon-Modell fällt der Rahmen rund 750 Gramm und das Komplett-Bike 1,9 Kilo schwerer aus. Die Laufräder werden schon ab Werk tubeless montiert und lassen sich gut beschleunigen. Bei der Ausstattung bildet das Trance zusammen mit dem Conway das Schlusslicht dieser Testgruppe. Die günstige Sram-SX-Schaltung mit geringer Bandbreite und die schwere Rockshox-35-Federgabel liegen unterhalb des Niveaus der Konkurrenz. Auch die günstigen Shimano-Bremsen verzögern nur mäßig in der Abfahrt.
Aufgrund der laufruhigen Geometrie und der gelungenen Fahrposition mit tiefem Schwerpunkt giert das Giant Trance X bergab eigentlich nach Geschwindigkeit. Doch das günstige Fahrwerk (insbesondere die Gabel) kommt bei schneller Fahrt früh ans Limit, liegt unruhig und verhindert so, dass das Giant sein volles Potenzial entfalten kann. Trotz vorhandener Schwächen schafft das Trance den Spagat aus Up- und Downhill-Qualitäten.
Max Fuchs, BIKE-Redakteur: Bergauf zählt das Giant Trance X zu den besten Bikes im Testfeld und macht der All-Mountain-Kategorie Ehre. Durch die günstige Ausstattung und das etwas schwache Fahrwerk leidet jedoch die Downhill-Qualität.
Allgemein
Messwerte
Ausstattung
Den vollständigen Test unserer All-Mountain Bikes finden Sie hier im Download:
Test All Mountains 2022 aus BIKE 7/2022