Ludwig Döhl
· 23.11.2020
Das Bold Unplugged Volume 2 ist mit seinem versteckten Dämpfer eines der innovativsten Bikes der letzten Jahre. Auch die Funktion überzeugte im Langzeittest.
Mountainbikes werden sich immer ähnlicher. Das klassische Hinterbau-Design, bei dem der Dämpfer vor dem Sattelrohr steht, vereint die meisten konstruktiven Vorteile und etabliert sich deshalb immer mehr. Daneben existieren noch Eingelenker mit üppigen Schwingen, VPP-Konzepte, oder Bikes mit einem DW-Link-Hinterbau. Extravagante, ja geradezu außergewöhnliche Konstruktionen sind selten geworden. Schillernde Konzepte, die von Querdenkern in den 90er- und 00er-Jahren regelmäßig präsentiert wurden, mussten dem Effizienztrieb der Branche weichen.
Um so mehr hat Vincent Droux 2015 mit seiner neuen Marke Bold überrascht. Ein Fully, bei dem der Dämpfer im Rahmeninneren liegt, war revolutionär. Das Design der Bold-Bikes: markant anders. Die Funktion und Handhabung: erstaunlich gut. Das bestätigte unser Test in BIKE 8/19. Das Schweizer Startup Bold ging nicht durch die Decke, hat sich aber etabliert und wurde 2019 vom Branchen-Riesen Scott – samt seinen Patenten – gekauft. Seitdem wartet die Konkurrenz darauf, dass auch Scott Mountainbikes mit integriertem Dämpfer präsentiert.
Bevor die Revolution im Rahmen-Design mit der Marktmacht von Scott womöglich den Mainstream-Status erreicht, wollten wir wissen: Wie schlägt sich das Bold, insbesondere sein patentierter Hinterbau, im harten Dauereinsatz? Um das herauszufinden, hat unser Dauertester Daniel Staub sämtliche Bikeparks der nördlichen Alpen abgeklappert. 50500 Tiefenmeter, gespickt mit Anliegerkurven, Drops, Wallrides und Sprüngen musste das Unplugged Volume 2 während der vergangenen Saison ins Tal rauschen.
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