Ludwig Döhl
· 04.08.2020
Wer Trails liebt, sollte einfache Regeln beachten. Unsere „Love Trails – Respect Rules”-Kampagne wirbt, gemeinsam mit Partnern aus der Bike-Industrie, für ein respektvolles Miteinander auf den Trails.
Regionale Trail-Sperrungen, Handgreiflichkeiten im Wald, negative Stimmen in der Regionalpresse. Es scheint so, als seien Mountainbiker neuerdings wieder das Feindbild der Allgemeinheit. Seit der Corona-Krise hat der Mountainbike-Sport ein noch nie dagewesenes Ausmaß angenommen. Mit jedem Menschen, der auf ein Bike steigt, steigt auch der Druck auf die Wälder und Trails der Republik. Würde man sich die bestehende Trail-Infrastruktur als Mensch vorstellen, dann wäre es eine dünnbeinige Person, der neuerdings auch noch die Knie zittern. Denn Grundstückseigentümer, Jäger, Förster, Wanderer und Naturschützer sehen den Mountainbike-Boom nicht immer positiv. Diese Interessengruppen haben (meist unbegründete) Angst vor einem Haftungsfall, fürchten eventuelle Einschränkungen im Jagd- oder Forstbetrieb oder sehen die Natur als Lebensraum von Pflanzen und Tieren beeinträchtigt. Sorgen, die auch für uns als Fahrradmedium nachvollziehbar sind. Uns und unseren Partnern aus der Industrie ist bewusst: Auf lange Sicht bleibt unser geliebter Sport nur durchführbar, wenn man die Interessen, welche aus verschiedensten Richtungen an den Wald und seine Wege gestellt werden, berücksichtigt. Schließlich sind wir Biker – anders als beispielsweise Fußballer, Schwimmer oder Tennisspieler – im öffentlichen Raum und damit eben nicht auf einem abgesperrten Gelände unterwegs. Wer sich respektvoll durch die Wälder bewegt, hilft dem Mountainbike-Sport langfristig zu überleben. Lange schon wirbt die DIMB, der Dachverband der deutschen Mountainbiker, deshalb für das Einhalten der sogenannten Trail Rules. Unsere neue "Love Trails – Respect Rules" Kampagne schließt sich dem Ruf des Dachverbands an und will Biker für das richtige Verhalten in den Wäldern und in der Natur sensibilisieren. Wer sich an folgende Regeln hält und hilft, sie weiter zu verbreiten, kann auch in Zukunft guten Gewissens und vor allem legal durch Deutschlands Wälder biken.
1. Trailsharing – Respektiere andere Wegenutzer
2. No Shortcuts – Bleibe auf den Wegen
3. Stay Safe – Fahr’ in Deiner Komfortzone
4. Ride for Future – Hinterlasse keinen Müll und keine Spuren
5. No Nightrides – Gönne den Tieren ihre Ruhe
6. Stop Building illegal – Legale Strecken müssen her!
Um die Regeln unserer Kampagne nicht zum Lippenbekenntniss zu machen, haben wir uns dazu entschlossen die Anzeigen unserer Kampagne mit redaktionellen Inhalten zu untermauern. Denn es ist leichter Regeln zu beachten, wenn man die zugrundeliegenden Probleme dahinter kennt. In BIKE 9/20 haben wir deshalb über 15 Seiten mit folgenden Themen gefüllt:
Auch unser Schwestermagazin EMTB schließt sich der Kampagne an. Florentin Vesenbeckh, der stellvertretende Chefredakteur von EMTB, hat dazu folgenden Kommentar verfasst und sich um die entsprechenden Themen in EMTB-Ausgabe 4/20 gekümmert:
„E-Mountainbiker stehen in der aktuellen Diskussion unter besonderer Beobachtung. Mehr noch. In manchen Fällen werden sie regelrecht unter Beschuss genommen und als Auslöser allen Übels dargestellt. Wir sind uns sicher: Nicht das Gefährt macht die Musik, sondern der, der draufsitzt. Freilich gibt es schwarze Schafe. Auf dem E-MTB. Und genauso auf dem Mountainbike. Und ebenso in Wanderschuhen. Der Weg zu einem friedlichen Miteinander kann nur gemeinsam funktionieren. Natürlich wollen wir auch die Leser unseres Magazins EMTB genau dafür sensibilisieren. In Ausgabe 4/2020 geben wir Tipps für eine friedliche Koexistenz in der Natur. Tourenautor Christian Penning hat sich auf eine West-Ost-Traverse durch Bayern begeben und hatte einige wegweisende Begegnungen mit Wanderern und Touristikern. Reisespezialistin Sissi Pärsch hat bei ihren Recherchen im Allgäu einen weiteren sensiblen Punkt aufgetan: das Aufeinandertreffen mit Kühen. Auch hier gibt es für Biker einiges zu beachten. Zum Schutz der Tiere, für ein respektvolles Miteinander – und nicht zuletzt zum Schutz der eigenen Gesundheit.”
Jeder Biker, der sich mit der Thematik befasst und unter Freunden, Bekannten, im Bike-Shop und auf Tour für die Regeln wirbt, hilft dabei, das Image der Mountainbiker langfristig aufzubessern. Um die klare Haltung hinter unserer Kampagne nach außen hin sichtbar zu machen, gibt es in den kommenden Ausgaben von BIKE, FREERIDE
und EMTB Stickerbögen mit unserem „Love Trails – Respect Rules”-Logo. Wer das nicht abwarten will, kann sich hier das Logo herunterladen im
JPG-Format
oder
PNG-Format
und so sein Bekenntnis mit einem Post auf Facebook oder Instagram mit dem Hashtag #LoveTrailsRespectRules klar zeigen. Ansonsten hilft nur eins: Locker bleiben, freundlich sein, respektvoll Biken.
Neben dem Delius Klasing Verlag haben sich auch Firmen aus der Bike-Branche bereiterklärt, die Kampagne „Love Trails – Respect Rules” zu unterstützen. Cube gilt als größter Fahrradhersteller Europas und hat nicht gezuckt, Verantwortung zu übernehmen. „Klar helfen wir auch die Käufer unserer Bikes für das richtige Verhalten im auf dem Wald zu sensibilisieren”, sagt der Leiter der Marketingabteilung des bayerischen Fahrradproduzenten. Die US Amerikaner Trek stehen uns tatkräftig zur Seite. Die Tourismusregion Salzburger Land verschafft der Kampagne auch in Österreich gehör. Außerdem helfen uns der E-Motoren Hersteller Bosch und Reifenspezialist Schwalbe bei der Verbreitung unserer Kampagne.
Jeder kann helfen, das Miteinander im Wald zu fördern. Wir Biker müssen kein Feindbild sein! Wer Trails liebt, dem fällt es leicht, gewisse Regeln zu beachten.
#LoveTrailsRespectRules