Bereits der badische Erfinder Karl von Drais stattete seine Laufmaschine zwar noch ohne Tretkurbel, dafür aber mit einer zweckmäßigen Sitzbank aus. Das Fahrrad wurde damals übrigens als Ersatz für das Pferd erfunden. Kein Wunder also, dass sich als Synonym für das Fahrrad der Begriff “Stahlross” etabliert hat. Die Sättel der ersten Draisinen waren als längliche Sitzbank auf dem zentralen Längsbalken montiert, analog zum Pferderücken. Allerdings bot dieser archaische Untersatz auf dem ungefederten und mit Holzrädern ausgestatteten Gefährt nur rudimentären Komfort.
Die Idee eines Fahrradsattels, wie wir ihn heute kennen, entstand wohl aus der Erfahrung heraus, dass das Fahrrad immer populärer wurde und man damit immer längere Strecken zurücklegte. Lange Fahrten, holperige Straßen, unbequeme Holz- oder Stahlsitzbänke - das war auf Dauer eine schmerzhafte Kombination. John Boultbee Brooks hatte gegen Ende des 19. Jahrhunderts Erbarmen mit gepeinigten und stetig wachsenden Fahrradfahrer-Klientel. Im Pferdestall des Vaters tüftelte er 1878 an einem ersten Prototyp aus Kernleder mit einem Stahlrahmen. Der Aufbau garantierte, dass die Satteldecke frei schwingen konnte und somit Erschütterungen und Pein vom Fahrer fernhielt. Das führte zu einem ersten Patentantrag im Jahre 1882. Aufgrund des wesentlich höheren Komforts setzte sich der Ledersattel schnell durch und war das Maß der Dinge. Erst viele Jahre später, seit den 1960er Jahren, erhielten auch andere Materialien wie Kunststoff und PU Schaum Einzug in die Sattelproduktion.
Auf der Suche nach mehr Komfort und Dämpfung, bei gleichzeitig geringem Gewicht, finden der Chemie Gigant BASF und Ergonomie-Spezialist SQlab zusammen. Ein besonderer Memory Foam kommt 2017 erstmals bei einem Sattel zum Einsatz. Was bei Laufschuhen schon länger funktioniert, wird nun also auch beim Sattel genutzt. Das Besondere an dem viskoelastische Material ist die Fähigkeit, sich den Sitzknochen anzupassen und gleichzeitig Fahrbahnunebenheiten zu filtern. Leicht und kugelig wie Styropor, schlagdämpfend wie Schaum und belastbar wie Gummi.
Doch der in Deutschland produzierte Sattel kann mehr als nur Komfort. Dank der sogenannten ClipOn-Technologie von SQlab passt sich der Sattel im Handumdrehen den Bedürfnissen der Fahrer an. Auf einer einzigen Sattel-Base lassen sich verschiedene Sattel-Cover anbringen. Sattelbreiten und -formen können entsprechend der Anatomie und dem Fahrstil gewählt werden. Zusätzlich sorgt die schwimmende Lagerung der Sattelstreben für eine bessere Anpassung an die Tretbewegung und Mobilisierung der Bandscheiben.
Mit Unterstützung von SQlab