Stefan Frey
· 23.04.2020
Absenkbare Sattelstützen erleichtern schon seit Jahren unseren Bike-Alltag. E-Thirteen zeigt nun mit der Vario eine Weltneuheit: Hier lässt sich der Gesamt-Hub werkzeuglos um 30 Millimeter verstellen.
Seit der Einführung der ersten Teleskop-Sattelstütze hat sich der MTB-Markt kontinuierlich weiterentwickelt. Musste man zu Beginn noch unter den Sattel greifen, um die Stütze zu bedienen, wurden bald die ersten Fernbedienungen für den Lenker entwickelt. Von der Absenkung über fixe Stufen ging der Fortschritt hin zur stufenlosen Verstellung. Außen angelenkte Vario-Stützen sieht man heute höchstens noch an aufgerüsteten Mountainbikes älterer Jahrgänge. Heute werden die Züge in der Regel innen im Rahmen verlegt. Selbst im Hub verstellbare Stützen hat der Markt mittlerweile schon gesehen. Doch mit der Vario zaubert E-Thirteen endlich mal wieder eine komplette Neuheit für 2020 aus dem Hut. Eine werkzeuglose Verstellung des Hubs gab es bisher noch nicht.
Mit der Vario bringt der amerikanische Komponenten-Hersteller eine komplett neue Teleskopstütze auf den Markt. Im Vergleich zur Vorgängerin (TRS Plus Dropper Post) und zu anderen am Markt erhältlichen Stützen soll die verwendete Gasdruck-Feder für die Absenkung 20 Prozent weniger Kraft benötigen. Auch die Kontaktfläche im Tauchrohr soll erhöht worden sein. Damit will der Hersteller besonders lange Wartungsintervalle erzielen und die Lebensdauer der absenkbaren Sattelstütze verlängern. Auch die Sattelklemmung wurde überarbeitet und lässt sich im Winkel bis zu 28° verstellen, um eine größere Breite unterschiedlicher Sitzwinkel abdecken zu können. Für die Klemmung des Sattels kommen nun, wie auch schon an vielen anderen Teilen moderner Mountainbikes T25-Schrauben zum Einsatz.
Die eigentliche Besonderheit der neuen Vario ist aber die werkzeuglose Anpassung des Hubs. So lässt sich etwa die längere Version der E-Thirteen-Teleskopstütze in fünf-Millimeter-Schritten von 180 auf 150 Millimeter Hub traveln. Das funktioniert praktischerweise komplett ohne Werkzeug und kann so auch auf dem Trail geschehen. Um den Hub anzupassen, wird die Stütze zuerst bis zu einer Markierung am Rohr abgesenkt. Anschließend öffnet man die Manschette und zieht die Dichtung nach oben. Jetzt erkennt man die unterschiedlichen Stufen, die man einfach mit der Markierung des gewünschten Hubs auf eine Linie bringt. Dann setzt man die Dichtung wieder ein, schraubt die Manschette auf und die weiter geht's.
Überarbeiteter Hebel
Auch die Lenkerfernbedienung wurde im Vergleich zum Vorgänger nochmals überarbeitet. Der Hebel kommt nach wie vor im Design eines klassischen Triggers und lässt sich über die mitgelieferte Schelle oder an Matchmaker-Schellen befestigen. Zur seitlichen Anpassung stehen nun gleich drei Bohrungen zur Verfügung. Über einen 3-mm-Inbus-Schlüssel lässt sich nicht nur der Hebel und der Kabelzug klemmen, sondern auch die Position des Hebels verstellen. Für besseren Grip während der Fahrt wurde der Hebel mit Griptape beklebt.
Wir konnten uns bereits von der Funktion der neuen Vario überzeugen und haben eine Version in 31,6 mm Durchmesser und 150-180 Millimeter Hub im Test.
Wie bei den meisten aktuellen Teleskopstützen gestaltet sich die Montage recht einfach. Nachdem die Außenhülle auf die passende Länge gekürzt wurde, hängt man den Bowdenzug unten an der Sütze ein und schiebt das komplette System ins Sitzrohr. Über die 3-mm-Schraube lässt sich der Zug sicher am Hebel klemmen. Über die zahlreichen Einstell-Optionen am Hebel findet man schnell die passende Position. Auch mit aktueller Shimano-SLX-Bremse am Bike, deren zusätzlicher Steg zur Abstützung am Lenker die Verstell-Optionen etwas beschränkt, haben wir schnell eine passende Position gefunden.
Während der Fahrt fällt vor allem der kurze Hebelweg positiv auf. Kaum drückt man auf den extrem griffigen und gut erreichbaren Hebel, saust der Fahrstuhl auch schon geschmeidig nach unten. Zudem benötigt der Hebel aufgrund der Lagerung nur wenig Kraft bei der Bedienung. Zurück in die Ausgangsposition könnte es dagegen auch minimal schneller gehen. Die Verstellung des Hubs dauert tatsächlich kaum länger als eine Minute und ist selbst für absolut unerfahrene Schrauber machbar. Nach gut 300 Kilometern im Testbetrieb weist die E13-Vario-Stütze minimales seitliches Spiel auf, das allerdings auch schon im Neuzustand vorhanden war.
Insgesamt zeigt sich die neue Vario von E-Thirteen als preiswerte und innovative Teleskopstütze mit großem Verstellbereich. Besonders der perfekt anpassbare Trigger-Hebel konnte in der Praxis überzeugen. Wie oft man die Option der Hub-Verstellung im Alltag tatsächlich nutzt, bleibt natürlich fraglich. Ein interessantes Alleinstellungsmerkmal ist sie allemal.
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