Max Fuchs
· 04.06.2025
Specialized präsentiert für die Saison 2025 überarbeitete Versionen seiner beliebten Trail- und Enduro-Reifen Butcher und Eliminator. Die Neuentwicklungen sollen durch optimierte Profil-Designs mehr Grip und Kontrolle in anspruchsvollem Gelände bieten. Dabei hat Specialized eng mit seinen Worldcup-Fahrern zusammengearbeitet, um die Reifen für den Einsatz auf technisch anspruchsvollen Trails zu perfektionieren.
Der Butcher wurde speziell für anspruchsvolle Trails entwickelt, während der Eliminator als vielseitiger Allrounder konzipiert ist. Beide Reifen sind in verschiedenen Größen und Karkassen-Varianten erhältlich. Preise: je nach Ausführung 60 Euro oder 70 Euro. Wir haben die beliebte Paarung, Butcher vorn und Eliminator hinten, ausführlich getestet.
Der neue Butcher sieht seinem Vorgänger immer noch sehr ähnlich. Im direkten Vergleich ist aber unschwer zu erkennen: Das Profil-Design wirkt aggressiver. Damit rutscht der Einsatzbereich des Trail- und Enduro-Reifens noch weiter Richtung Gravity.
Die Profilblöcke sind massiver, bauen höher und stehen näher beieinander als beim Vorgänger. Dadurch soll der neue Butcher laut Hersteller 12 Prozent mehr Auflagefläche bieten als der Vorgänger. Ergo: mehr Grip! Specialized setzt beim Butcher weiterhin ausschließlich auf seine klebrigste GRIPTON-T9-Gummimischung.
Bei der Karkasse stehen zwei Varianten zur Wahl: Grid Trail und Grid Gravity. Die leichtere Grid-Trail-Karkasse ist für den vielseitigen Trail-Einsatz konzipiert, rollt gut und verfügt über verstärkte Seitenwände.
Die Grid-Gravity-Variante nutzt ebenfalls verstärkte Seitenwände kombiniert mit einer doppellagigen Downhill-Karkasse für noch mehr Pannenschutz. Da das Rollverhalten hier eine untergeordnete Rolle spielt, richtet sich der Butcher in dieser Ausführung verstärkt an die Gravity-Fraktion und E-Biker. Der neue Specialized Butcher ist sowohl für 29- als auch für 27,5-Zoll-Laufräder erhältlich. Breite: 2,3 oder 2,6 Zoll.
Der neue Eliminator markiert auch in der neuen Ausbaustufe den vielseitigen Allrounder für den Trail- und Enduro-Einsatz. Die Unterschiede zum Vorgänger sind hier noch deutlicher zu erkennen als beim Butcher.
Die Amerikaner haben die Profilblöcke - analog zum Butcher - nicht nur aufgeblasen, sondern die Stollen auf der Lauffläche auch mit schärferen Kanten versehen. Das soll besonders beim Klettern und Bremsen für mehr Traktion sorgen. Das Block-in-Block Design der Schulterstollen ist ebenfalls neu und soll mit sechs Ecken pro Stollen die Kurven-Traktion deutlich verbessern.
Auch der Eliminator ist in zwei Karkassen-Varianten erhältlich: Grid Trail und Grid Gravity. Die Grid Trail Version ist nur in Kombination mit der schnelleren und langlebigeren GRIPTON T7 Gummimischung erhältlich.
Bei der Grid Gravity Variante bestehen die Stollen auf der Lauffläche aus dem härteren T7-Gummi, während bei den Schulterstollen das klebrigere T9-Gemisch zum Einsatz kommt. Diese Kombi ermöglicht einen gelungenen Kompromiss aus Traktion, gutem Rollverhalten und Haltbarkeit.
Der Specialized Eliminator, Jahrgang 2025, ist sowohl für 29- als auch für 27,5-Zoll-Laufräder erhältlich. Breite: wahlweise 2,3 oder 2,4 Zoll.
BIKE-Testredakteur Max Fuchs hat das Specialized-Set Butcher/Eliminator mit T9-Mischung und Grid-Trail-Karkasse am Vorderrad und T7/T9-Mischung gepaart mit der Grid-Trail-Karkasse am Hinterrad ausführlich getestet. Ergebnis: Für den Trail-Alltag und gelegentliche Enduro-Einsätze steht bei ihm die neue Specialized-Kombi hoch im Kurs!
Am Vorderrad überzeugt das weiche T9-Gummi wie gewohnt mit seinem auffällig geschmeidigen Fahrverhalten. Die Eigendämpfung und das Abrollverhalten über Wurzeln und Felspassagen überzeugen auf ganzer Linie. Die längeren Stollen reizen den Grenzbereich des Reifens besonders auf tiefen und losen Böden weiter aus und generieren super Traktion. Durch die größere Aufstandsfläche und die massiveren Profilblöcke fährt sich der Reifen trotz des höheren Profils dennoch präzise und lässt sich gut kontrollieren.
Passend dazu liefert der neue Eliminator hinten spürbar mehr Haftung als sein Vorgänger. Das gilt insbesondere für die Traktion beim Anbremsen – den scharfkantigeren Stollen auf der Lauffläche sei Dank. Rasante Kurvenfahrten kann die Neuauflage ebenfalls besser als sein Vorgänger. Hier bietet der Reifen mit seinen stabileren Schulterstollen ein gleichmäßigeres und berechenbareres Grip-Niveau. Logische Konsequenz: Das Rollverhalten leidet unter dem gesteigerten Grip-Niveau. ,,Besonders in der T7-Ausführung, ist aber alles noch im grünen Bereich!”, findet Tester Max Fuchs.
Generell empfiehlt sich die Specialized-Kombi besonders für gemischtes Terrain. Mit dem weichen T9-Butcher an der Front und dem schnelleren T7-Eliminator am Heck ist man sowohl für harte, trockene Böden als auch für tiefe Waldböden oder Geröll bestens gerüstet. Tretlastige Touren? Auch gut machbar!
Anders bei Nässe - hier kommt das Duo aber schnell an seine Grenzen. Durch die großen und vergleichsweise eng aneinandergereihten Stollen setzt sich besonders das Butcher-Profil schnell mit Schmutz zu und verliert dann den Halt.
BIKE-Tipp: Wer gerne mit wenig Luftdruck fährt, sollte die Kombi in der stabileren Gravity-Ausführung fahren. Denn bei Luftdrücken um 1,4 Bar, einem aggressiven Fahrstil und 72 kg Körpergewicht fühlen sich die geschmeidigeren Grid-Trail-Reifen schnell schwammig an und bieten für grobe Trails zu wenig Pannenschutz.