Specialized Air Trak & Fast Trak im TestTurbo-Tuning mit brandneuen Cross-Country-Reifen

Jan Timmermann

 · 15.03.2025

Der Air Trak mit Flex-Lite-Karkasse und T5/T7-Gummimischung soll der schnellste Cross-Country-Reifen sein, den Specialized je entwickelt hat.
Foto: Jan Timmermann
Geringer Rollwiderstand, niedriges Gewicht und trotzdem hoher Pannenschutz: Die neuen Specialized-Reifen für Cross-Country-MTBs sollen jetzt alles haben, was Racer wollen. Wir konnten die Kombi aus Air Trak und Fast Trak mit der neuen Flex-Lite-Karkasse bereits testen und klären, ob die schnellen Specialized-Pellen halten, was sie versprechen.

Specialized präsentierte mit dem Air Trak und dem Fast Trak kürzlich ein MTB-Reifen-Duo, das sich an ambitionierte Cross-Country-Racer richtet. Nicht nur, dass das allererste Specialized-Produkt vor knapp 50 Jahren ein Reifen war, auch in der Gegenwart werden auf den Gummis der Amerikaner beeindruckend viele Worldcup-Rennen gewonnen.

Für den Erfolg im Cross-Country-Rennen ist die Reifenwahl absolut entscheidend. Im Wettkampf zählen Geschwindigkeit, aber auch Grip. Ohne guten Pannenschutz drohen Siegesträume zu platzen. Specialized will mit der neuen XC-Kombi jetzt die idealen Pneus für den Cross-Country-Kurs geschaffen haben. Wir konnten den neuen Air Trak und Fast Trak Reifen bereits in einem ersten Test auf den Zahn fühlen.

Den Fast Trak preist Specialized als idealen Allround-Reifen für Training und Wettkampf an.Foto: Jan TimmermannDen Fast Trak preist Specialized als idealen Allround-Reifen für Training und Wettkampf an.

Details Specialized Air Trak und Fast Trak

  • Einsatzbereich: MTB Race, Cross Country, Marathon
  • Größen: 29 x 2,2” / 29 x 2,35” (im Test)
  • Preis: 50 Euro / 55 Euro (Tanwall) pro Reifen
  • Gewichte (BIKE-Messung in 29 x 2,35”): 624 g (Air Trak) / 612 g (Fast Trak)

Schnell, schneller: Cross-Country-Reifen von Specialized

Schon im Stand wird klar, dass die neuen Cross-Country-Reifen von Specialized voll auf Speed ausgelegt sind. Vor allem der Air Trak besitzt ein rollfreudiges, flaches Profil. Wir testeten ihn am Hinterrad und kombinierten den etwas aggressiveren Fast Trak an der Front.

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In Größe 29 x 2,35 Zoll bringen die Reifen 624 Gramm (Air Trak), beziehungsweise 612 Gramm (Fast Trak) auf die Waage. Zusammen wiegen sie also weniger als so mancher Trail-Reifen alleine. Das geringe Gewicht und die flachen Stollen sorgen für eine ausgezeichnete Beschleunigung, die sich auch in der Praxis positiv bemerkbar macht.

Wer von grobstolligen, schwereren Reifen kommt, erlebt auf den ersten Metern einen regelrechten Aha-Moment. Die Specialized Air Trak und Fast Trak lassen definitiv kaum Watt auf der Strecke liegen.



Die zahmen Stollen des Specialized Air Trak bieten wenig Widerstand. Solange es trocken bleibt, passt die Traktion.Foto: Jan TimmermannDie zahmen Stollen des Specialized Air Trak bieten wenig Widerstand. Solange es trocken bleibt, passt die Traktion.

Mit 50 Euro pro Reifen sind Air Trak und Fast Trak im Vergleich zur Konkurrenz geradezu als günstig zu bezeichnen. In jedem Fall ein lohnenswertes Tuning für Biker auf der Suche nach der Extraportion Speed.

Besonders auf Asphalt und Schotter ziehen die neuen Cross-Country-Reifen von Specialized blitzschnell voran. Der Air Trak in schmalerer 2,2 Zoll Breite dürfte sogar für einige Gravelbiker interessant sein. Beim leichtesten XC-Pneu im Specialized-Lineup handelt es sich definitiv um einen kompromisslosen Race-Reifen für feste Untergründe.

Während die Traktion im Trockenen keinen Anlass zu Tadel gab, rutschte das Hinterrad im Test unter viel Last schon mal durch. Der nasse deutsche Wald gehört also eher nicht zum bevorzugten Einsatzgebiet des Specialized Air Trak.



Für Lauffläche und Seitenstollen verwendet Specialized bei seinen Cross-Country-Reifen unterschiedliche Gummimischungen, hier am Fast Trak. Der Kompromiss aus Leichtlauf und Grip geht auf.Foto: Jan TimmermannFür Lauffläche und Seitenstollen verwendet Specialized bei seinen Cross-Country-Reifen unterschiedliche Gummimischungen, hier am Fast Trak. Der Kompromiss aus Leichtlauf und Grip geht auf.

Derweil bewies der Specialized Fast Trak an der Front mehr Vielseitigkeit. Dank cleverer Lauffläche ist auch er ein schneller Reifen. Die etwas erhöhten Stollen bieten aber auch noch Grip, wenn der Waldboden mal feucht ist. Zudem sorgt das auffällig offene Profil für eine gute Selbstreinigung.

Die Kombination aus schneller T5 Lauffläche und weicherer T7-Gummimischung an den Seitenstollen funktioniert. Racer können den Reifen kontrolliert im Grenzbereich bewegen. Mit wenig Luftdruck im Tubeless-Setup überzeugte der Fast Trak als gelungener Kompromiss für die tägliche XC-Runde.

Spätestens seit der BIKE Transalp, dem härtesten Etappen-Rennen Europas, bin ich ein Fan der Cross-Country-Reifen von Specialized. Die Vorgänger des Air Trak und Fast Trak überstanden gut 2000 Kilometer im intensiven Dauereinsatz vollkommen ohne Defekte. Das macht große Hoffnungen für die Nachfolger! - Jan Timmermann, BIKE-Redakteur
Dank großzügiger Freiräume bietet der Specialized Fast Trak an der Front eine gute Selbstreinigung bei Schlamm und lockeren Böden.Foto: Jan TimmermannDank großzügiger Freiräume bietet der Specialized Fast Trak an der Front eine gute Selbstreinigung bei Schlamm und lockeren Böden.

Specialized Reifen mit Flex-Lite-Karkasse

Wir testeten die neuen XC-Reifen von Specialized mit Flex-Lite-Karkasse. Diese macht ihrem Namen alle Ehre, wiegt wenig und sorgt am Reifen für eine gute Eigendämpfung. Bei 85 Kilo fahrfertigem Fahrergewicht mussten wir mit dem Luftdruck jedoch etwas experimentieren. Um den maximalen Grip der flotten Gummis herauszuholen, empfiehlt sich nämlich ein Tubeless-Setup mit wenig Luft.

Schwere Fahrer müssen in Sachen Seitenstabilität jedoch einen Kompromiss finden, bei dem der Reifen unter hoher Last nicht zu stark flext, oder gleich die schwerere Grid-Karkasse wählen. Selbst bei wenig Druck sitzen Air Trak und Fast Trak absolut zuverlässig in der Felge. Bislang widerstanden sie Granitkanten, Dornen und selbst Durchschlägen problemlos. Beim Pannenschutz hat Specialized offenbar einiges richtig gemacht.

Die Specialized Reifen mussten im ersten Test bereits ganz schön was einstecken. harte Einschläge und spitze Dornen verdauten sie bisher ohne Luftverlust.Foto: Jan TimmermannDie Specialized Reifen mussten im ersten Test bereits ganz schön was einstecken. harte Einschläge und spitze Dornen verdauten sie bisher ohne Luftverlust.

Fazit

Mit der Kombination aus Specialized Air Trak und Fast Trak können Racer auf trockenen Strecken easy den Turbo zünden. Das Paket aus Leichtlauf und Grip ist für Reifen dieser Gewichtsklasse absolut vorbildlich. Im ersten Test hinterließ auch der Pannenschutz einen überzeugenden Eindruck. Für Traktion im Schlamm ist der Air Trak nicht gebaut. Für schwere Fahrer könnte die Flex-Lite-Karkasse zur Herausforderung werden. Der Preis ist fair! - Jan Timmermann, BIKE-Redakteur

Pro

  • schnelle Beschleunigung
  • fantastischer Leichtlauf auf Asphalt und Schotter
  • guter Grip mit wenig Luftdruck
  • beeindruckender Pannenschutz

Contra

  • Traktion im Nassen
  • geringere Fahrstabilität der Flex-Lite-Karkasse unter schweren Fahrern
BIKE-Redakteur Jan Timmermann.Foto: Marketa NavratilovaBIKE-Redakteur Jan Timmermann.

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