Als Enve 2006 seinen ersten Carbon-Laufradsatz für den MTB-Einsatz auf den Markt brachte, war das erklärte Ziel: Carbon als das ideale Material für MTB-Laufräder zu etablieren. Die Mission ist eindeutig geglückt, denn im Highend-Segment sind heute nahezu alle Mountainbikes mit Carbon-Laufrädern ausgestattet. Wer einen leichten und gleichzeitig steifen Laufradsatz haben möchte, kommt an Kohlefaser kaum vorbei.
Über die Jahre wurden die Enve-Laufräder stetig weiterentwickelt. Nachdem die Carbon-Rundlinge in der 2. Generation Tubeless-kompatibel wurden, führte Enve mit Gen 3 die Hookless-Technologie ein. Sie sollte die Tubeless-Tauglichkeit verbessern, mehr Optionen bei der Felgenweite ermöglichen und zudem die Haltbarkeit verbessern. Mit der 4. Generation führten die Amis ihren patentierten Protective Rim Strip ein, mit dem Durchschläge an der Felge verhindert werden sollten. Für die aktuelle und 5. Generation der Enve-Laufräder haben sich die Entwickler das Ziel gesetzt, die Fahrqualität, Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Dafür wurden über alle Disziplinen von Cross Country bis Downhill neue Felgenformen mit unterschiedlichen Designs und spezifischen Carbon-Layups für vorne und hinten entworfen, sowie eine eigene Nabe namens Innerdrive entwickelt.
Wie bei so vielen Herstellern, setzt auch Enve bei der Entwicklung seiner Laufräder intensiv auf den Input und das Feedback der Profi-Fahrer aus dem XC- und Downhill-Sport. Spannender ist da schon die Nachricht, dass die neuen M-Series Laufräder im Vergleich zu den Vorgängern günstiger geworden sind. “More huck for your buck” lautet bei den Amis die Devise. Damit senkt Enve die Preise bei allen Laufradsätzen um 250 US Dollar.
Die neue Enve M Series Gen 5 setzt sich aus insgesamt vier neuen Laufrad-Modellen zusammen. Jedes Modell wurde speziell für einen bestimmten Einsatzbereich entwickelt, um im jeweiligen Gelände die bestmögliche Leistung zu liefern.
Die neuen Enve M5 Pro-Laufräder zielen mit geringem Gewicht und hoher Steifigkeit ganz klar auf den Rennsport ab. Die M5 Pro werden nur noch in 29 Zoll verfügbar sein. Ihre Felgenweite wurde im Vergleich zu den alten M525 Laufrädern auf vorne 29 Millimeter und hinten 27 Millimeter erhöht.
Die neuen M6 Laufräder von Enve sollen vor allem Trailbiker glücklich machen, die Wert auf gute Beschleunigung legen und sich einen leichten und haltbaren Laufradsatz wünschen. Die M6 Series ist statt in drei Felgenweiten - 30 mm, 35 mm und 40 mm bei den alten M6 Laufrädern - mit spezifischer Weite für vorne (32 mm) und hinten (29 mm) erhältlich, sowie als Full 29 oder Mullet (29 vo / 27,5 hi).
Für alle Full-Power E-MTBs und Gravity-Biker soll das Enve M8 Laufrad die richtige Wahl sein. Hier setzt Enve ebenfalls auf 32 mm Felgenweite vorne sowie 29 mm Felgenweite hinten. Für erhöhte Stabilität wurden die Felgenhörner jedoch auf 5,1 mm verbreitert.
Die neuen Hardcore-Laufräder M9 Pro wurden von Enve in Zusammenarbeit mit den Downhill-Athleten aus dem World Cup entwickelt und sollen sich durch ihre enorme Robustheit und sehr guten Pannenschutz auszeichnen. Hier kommt auch der optionale und patentierte Protective Rim Strip zum Einsatz, der die Pannensicherheit noch mal erhöhen und den Einsatz einer Pannenschutz-Einlage erübrigen soll. Vorder- wie Hinterrad kommen hier mit einer Felgenweite von 29 Millimeter und 6,2 Millimeter breiten Felgenhörnern.
Bei den neuen Felgendesigns nahmen sich die Entwickler das Feedback der Athleten zu Herzen. So soll zum einen das Fahrgefühl verbessert worden sein. Die neuen Felgen sollen sich gedämpfter und näher am Feeling einer Alu-Felge fahren. Gleichzeitig soll aber auch der Schutz vor Reifen- oder Felgenschäden erhöht worden sein. Neue Formen, Carbon-Layups und - in der M9 Pro Downhill-Felge - der patentierte Felgenschutz-Layer sollen die Stabilität verbessern.
Jedes Laufradmodell zeichnet sich durch eine einzigartige Form der Vorder- und Hinterradfelge sowie durch den Einsatz von Carbon aus. Die Außenbreiten sind vorne und hinten fast identisch, aber die Innenbreiten sind vorne tendenziell breiter und hinten schmaler. Dies soll die Form und das Volumen des Reifens für mehr Traktion an der Front und mehr Fehlerverzeihung hinten optimieren. Auch das Carbon-Layup selbst unterscheidet sich zwischen Vorder- und Hinterrad. Die Vorderseite soll mehr vertikalen und seitlichen Flex bieten, um sich dem Verlauf des Trails besser anzupassen und Vibrationen besser zu dämpfen. Die hinteren Felgen sind etwas steifer und stabiler und bieten eine effiziente Kraftübertragung und Schlagzähigkeit. Die Verwendung geringerer Felgentiefen in der gesamten M Series soll den Komfort und die Nachgiebigkeit verbessern. Dies machte den Einsatz externer geformter Speichenlöcher und externer Nippel notwendig.
Haben Carbon-Laufräder beim MTB Vorteile? Diese Frage haben wir uns in einem extra Artikel gestellt und dafür aufwändige Nachforschungen betrieben.
Alle Laufräder sind mit Enves neuen Innerdrive-Naben ausgestattet. Die zeichnen sich durch einen überdimensionierten Ratschenmechanismus aus, der die Kraftübertragung und die Zuverlässigkeit des Systems verbessern soll. Durch die Entwicklung einer übergroßen Ratsche bietet Enve vier Ratschenoptionen - 40t (9°), 60t (6°), 80t (4,5°), 100t (3,6°), die es dem Fahrer ermöglichen, seine Naben an die gewünschte Einstellung anzupassen. Alle M Series Laufradmodelle werden mit der 80t-Ratsche ausgeliefert. Die Innerdrive-Naben verfügen über hochwertige Edelstahl-Lager für geringen Wartungsaufwand und hohe Haltbarkeit. Die M5- und M6-Laufradmodelle sind mit Straight-Pull-Center-Lock-Naben ausgestattet. M8 und M9 verwenden ein J-Bend-Nabengehäuse mit Center Lock- und 6-Schrauben-Optionen (nur 110x15 Center Lock).