Wer komfortabel, sportlich und sicher mit dem Mountainbike unterwegs sein möchte, sollte sich immer auf seine Laufräder verlassen können. Hier reicht es jedoch nicht aus, sich für ein qualitativ hochwertiges Modell zu entscheiden. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass das neue Laufrad auch zu 100 Prozent zum Rad passt. Aufgrund der großen Anzahl an Möglichkeiten mag es mitunter schwerfallen, den Überblick zu bewahren. BIKE erklärt, was beim Kauf von Laufrädern wichtig ist und wie sich die einzelnen Modelle voneinander unterscheiden.
Unter dem Begriff „Laufrad“ versteh man das Vorderrad und Hinterrad beim Mountainbike (oder bei einem Fahrrad im Allgemeinen). Oft wird in diesem Zusammenhang auch der Begriff „Felge“ beziehungsweise „Reifen“ verwendet. Genaugenommen handelt es sich bei beidem jedoch lediglich um Teile des Laufrades. Wenn von einem „Laufradsatz“ die Rede ist, sind generell alle Laufräder des MTB gemeint.
Mittlerweile bietet der Markt eine große Auswahl an Laufrädern. Das klassische Laufrad ist jedoch immer noch beliebt – sowohl bei Amateuren als auch bei Profis. Die einzelnen Elemente sind genormt. Dementsprechend stellt es in der Regel auch kein Problem dar, Ersatzteile zu finden. Laufräder setzen sich aus den folgenden Komponenten zusammen:
Wie viele Speichen im Laufrad verbaut wurden, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig, unter anderem auch vom jeweiligen Einsatzbereich. Bei Mountainbikes wird oft auf die 32 oder die 28 Speichen Variante gesetzt.
Die Suche nach einem neuen Laufrad muss nicht kompliziert sein. Im Gegenteil! Praktischerweise werden die Maße beziehungsweise die Laufradgrößen hier in der Regel – wie beim Reifen auch – in Zoll angegeben. Dieser Wert gibt den äußeren Umfang des Rades (mit den dazugehörigen Reifen) an. Im Idealfall wissen Sie, welche Laufradgröße in Ihrem MTB verbaut wurde. In diesem Fall reicht es aus, einfach auf dasselbe Modell zurückzugreifen.
Für Bastler auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten: Achten Sie darauf, dass Sie nicht „zu wild kombinieren“. Sie interessieren sich für ein großes Laufrad? In diesem Fall benötigen Sie jedoch auch in jedem Fall eine neue (und dementsprechend größere) Gabel, die mit dem Laufrad kompatibel ist. Gleichzeitig ist es bei derartigen Umbauten wichtig, auch einen Blick über den Tellerrand zu wagen und den Rahmen des MTB zu berücksichtigen. Möglicherweise ist dieser nicht auf die entstehenden Hebelwege ausgelegt? Fragen wie diese sollten unbedingt geklärt werden, bevor Sie sich für ein größeres Laufrad entscheiden.
Klar: Ist ein Laufrad defekt, muss es ausgetauscht werden. In vielen Fällen reicht es jedoch aus, das alte Laufrad zu reparieren. Ein klassisches Beispiel: Eine kaputte Speiche muss nicht dafür sorgen, dass mit den Kosten eines Neukaufs kalkuliert werden muss. Ist jedoch die komplette Felge, zum Beispiel aufgrund eines Unfalls, schief, gestaltet sich das Ganze oft ein wenig anders. In diesem Fall ist ein Neukauf oft unausweichlich. Ob sich die Reparatur noch lohnt oder nicht muss dann ein Fachmann entscheiden.
Viele Biker entscheiden sich jedoch auch für den Austausch eines Laufrades, weil sich ihre Ansprüche verändert haben. Die Tendenz geht dabei oft in Richtung „Leichtgewicht“. Denn: Gerade dann, wenn es darum geht, schnelle Kurven zu fahren oder ein besseres Handling zu realisieren, kann ein leichtes Laufrad Gold wert sein.
Wer sich für eine Optimierung dieser Art interessiert, sollte immer im Hinterkopf behalten, dass die gebotene Stabilität selbstverständlich nicht in Mitleidenschaft gezogen werden darf. Welches Gewicht noch als „optimal“ bezeichnet werden kann, ist hier im Wesentlichen auch von den zu fahrenden Strecken abhängig.
Im Prinzip gibt es kein Laufrad, das standardisiert auf alle Einsatzbereiche passt. Stattdessen ist es wichtig, sich ein wenig eingehender mit dem eigenen Fahrstil (und den jeweiligen Strecken) auseinanderzusetzen. Wer oft in besonders unebenem, steilen und steinigen Gelände unterwegs ist, sollte sich auf eine überdurchschnittlich hohe Stabilität seines Laufrades verlassen können. Das Gewicht spielt dabei oft eine wichtige Rolle. Aber: Auch vergleichsweise leichte Laufräder können in puncto Stabilität überzeugen. Die Hochwertigkeit der Materialien ist mindestens ebenso essenziell.
Letztendlich sollte mit Hinblick auf die gebotene Stabilität auch die Breite der Reifen berücksichtigt werden. Hier hat so gut wie jeder Biker individuelle Vorlieben. Fest steht: Reifenbreite und Felgen müssen natürlich zusammenpassen.
Übrigens: Dass es wichtig ist, dass die verschiedenen Komponenten und der Fahrstil zueinander passen, gilt nicht nur für das Laufrad im Allgemeinen, sondern auch für die sogenannte Seitensteifigkeit. Diese beeinflusst die Fahreigenschaften ebenfalls erheblich. Der Rahmen eines MTB kann an unterschiedlichen Stellen angepasst werden:
Je mehr Steifigkeit vorhanden ist, desto besser lässt sich das Mountainbike – beispielsweise bei schnellen Downhill-Fahrten – kontrollieren und in der Spur halten.
Je nach Hersteller und Modell gibt es teilweise deutliche Unterschiede. Besonders günstige Modelle starten bereits ab etwa 150 Euro. Wenn Sie sich dann jedoch für die höherwertigen Modelle, beispielsweise aus hochwertigen Materialien, wie Carbon, entscheiden, zahlen Sie schnell bis zu 2500 bis 3000 Euro.
Eine Frage, mit der sich viele Biker immer wieder beschäftigen ist, ob es sich lohnt, so viel Geld in Laufräder zu investieren. Auch hier ist es sinnvoll, sich mit dem eigenen Fahrverhalten und der Streckenauswahl auseinanderzusetzen. Wenn Sie es beispielsweise lieben, besonders schnell unterwegs zu sein und die Flexibilität auf der Strecke – unter anderem auch in Kurven – zu schätzen wissen, dürften Sie auch Gefallen an den etwas teureren Laufrädern finden.
Sollten Sie allerdings gerade erst dabei sein, das Mountainbiken für sich zu entdecken, ist es meist sinnvoller, zunächst mit dem Laufradsatz, mit dem Ihr MTB ausgeliefert wurde, zu arbeiten. Im Laufe der Zeit wachsen dann oft auch die Ansprüche. Wenn Sie Ihre eigenen Fahrkompetenzen besser einschätzen können, fällt es oft auch leichter, die passenden Laufräder zu finden.
Und: So praktisch das Material Carbon auch sein mag, zeichnet es sich auch durch einen Nachteil aus. Wurde es einmal beschädigt, kann es nicht repariert werden. Während Alu sich mit den entsprechenden Reparaturarbeiten oft wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzen lässt, ist ein Unfall mit Carbonteilen oft besonders ärgerlich.
Wer sich mit dem breit gefächerten Angebot an Laufrädern auseinandersetzt, erkennt vergleichsweise schnell, dass auf den einzelnen Produkten immer wieder von einem Maximalgewicht die Rede ist. Doch keine Sorge: Dass ein Laufrad aufgrund des zu hohen Gewichts des Fahrers bricht, ist sehr unwahrscheinlich.
Die Gewichtsangaben haben einen anderen Grund. Denn: Ist der Fahrer im Verhältnis zur Stabilität des Rades zu schwer, kann es sein, dass der Fahrkomfort leidet. Viele Biker haben dann das Gefühl, dass die Räder zu weich seien. Trotzdem ist es natürlich auch letztendlich aus Sicherheitsgründen wichtig, die entsprechenden Gewichtsangaben nicht zu überschreiten.
Wenn Sie sich heute für den Kauf von Laufrädern interessieren, werden Sie in der Regel mit:
konfrontiert. Jede dieser Größen zeichnet sich durch besondere Charakteristika aus.
So handelt es sich bei der 26 Zoll-Variante um die leichteste Möglichkeit, Ihr MTB mit Laufrädern auszustatten. Der Vorteil dieser Variante liegt vor allem in der vergleichsweise leichten Beschleunigung. Zudem sind hier auf den einzelnen Trails oft besonders hohe Geschwindigkeiten möglich. Profis, die besonders sportlich unterwegs sind, wissen es unter anderem auch zu schätzen, dass sich die betreffenden Bikes leichter um enge Kurven führen lassen.
Bei den 27,5 Zoll Laufrädern handelt es sich um eine „Mittellösung“ zwischen 26 und 29 Zoll. Der Gewichtsunterschied zum 26 Zoll Modell ist oft gering. Es überzeugt unter anderem besonders im Bereich der Traktion.
Wer sich für ein 29 Zoll Laufrad entscheidet, sollte immer im Hinterkopf behalten, dass es bei dieser Variante oft ein wenig länger dauern kann, bis die jeweilige Wunschgeschwindigkeit erreicht wird. Vor allem Profis dürfte es stören, dass sich das höhere Gewicht hier durchaus bemerkbar macht. Oder anders: Es braucht mehr Einwirkung auf die Pedale, um die betreffende Strecke zurückzulegen. Seine Vorteile zeigt das größere Rad vor allem im Zusammenhang mit etwas unebenerem Gelände. Das Fahrgefühl ist dann deutlich komfortabler als es mit einer kleineren Größe der Fall wäre.
Die meisten Mountainbikes sind heute mit Scheibenbremsen unterwegs. Es gibt nur noch einige wenige Hersteller, die sich auf die Produktion von Laufrädern, die mit Felgenbremsen genutzt werden können, fokussiert haben.
Aber auch in der Riege der Scheibenbremsen kann nicht von Standards gesprochen werden. So gibt es zum Beispiel Modelle, die auf der Basis mehrerer Schrauben an der jeweiligen Stelle fixiert werden. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Im Zusammenhang mit vielen Modellen lässt sich auch ein Adapter verwenden. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein möchten, sollten Sie sich beim Kauf von Laufrädern beziehungsweise Scheibenbremsen immer mit der jeweiligen Befestigungsart auseinandersetzen.
Mittlerweile gibt es viele Hersteller, die die sogenannten Systemlaufräder mit in ihr Sortiment aufgenommen haben. Hierbei handelt es sich um besondere Konstruktionen, bei denen die einzelnen Elemente, wie zum Beispiel die Speichen und die Nabe, abgestimmt wurden, um dafür zu sorgen, dass die Kraft optimal übertragen wird.
Vor allem der Faktor Gewichtsersparnis spielt in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass die Systemlaufräder mit weniger Speichen als die klassischen Laufräder ausgestattet werden. „Ganz nebenbei“ beeindrucken sie oft auch in optischer Hinsicht. Leider ist es hier manchmal schwer, Ersatzteile zu beziehen. Daher gilt: Sollten Sie öfters unterwegs sein und es lieben, sich selbst um die Reparatur Ihres Bikes zu kümmern, ist es meist sinnvoller, sich für ein klassisches Laufrad zu entscheiden.
Bei der Suche nach einem Laufrad stellt sich vergleichsweise schnell die Frage, welche Felge man benötigt. Auch wenn es mittlerweile etliche Marken gibt, die sich mit der Herstellung von Felgen befassen, lassen sich die unterschiedlichen Produkte in zwei verschiedene Gruppen einteilen: Standard- und Tubeless Felgen. Der Unterschied zwischen diesen beiden Modellarten sollte nicht unterschätzt werden, denn er beeinflusst das Fahrgefühl maßgeblich.
Um Standard-Felgen nutzen zu können, braucht es immer einen Schlauch. Der Vorteil ist, dass es auch Amateuren, die sich noch nicht allzu intensiv mit der Reparatur von Mountainbikes auseinandergesetzt haben, möglich ist, besagten Schlauch zu wechseln. Damit Sie jedoch in vollem Umfang von der Kombination aus Schlauch und Standard Felge profitieren können, ist es unter anderem auch wichtig, auf die Details zu achten. Selbstverständlich müssen auch „Randdaten“, wie zum Beispiel der Reifendruck, stimmen (und regelmäßig kontrolliert werden). Zusatztipp: Wer seine Geschwindigkeit auf etwas unebenerem Untergrund verbessern möchte, kann versuchen, den Reifendruck ein klein wenig zu erhöhen.
Tubeless-Felgen brauchen – wie die Bezeichnung schon ein wenig vermuten lässt – keinen Schlauch. Das Fahrgefühl ist auf keinen Fall mit dem von Standardfelgen vergleichbar. Aufgrund der Tatsache, dass hier der Schlauch wegfällt, kann auch problemlos auf der Basis eines etwas niedrigeren Reifendrucks gefahren werden. Der Vorteil: Die Traktion wird erhöht und Unebenheiten werden – aufgrund der Dämpfung – nicht allzu stark an den Fahrer weitergegeben.
Die Anzahl an Achsstandards hat sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert. Als Grundregel gilt: Wer auf einem besonders harten, vergleichsweise unebenen Gelände unterwegs ist, sollte sich auf jeden Fall für breite Achsen und einen dementsprechend größeren Durchmesser entscheiden. Für Vorder- und Hinterräder gelten hier unterschiedliche Durchschnittswerte.
Im Bereich des Vorderrades gilt bei Mountainbikes ein Standardmaß von 15 x 100 mm. Wer sich für 27,5 oder 29 Zoll Laufräder entschieden hat, greift in der Regel auf Maße von 15 x 110 mm zurück.
Für hinten gelten 10 x 135 mm bei Mountainbike-Naben mit klassischem Schnellspanner als Standard. Aber auch 12 x 142 mm sind möglich. Wer Laufräder mit 27,5 oder 29 Zoll nutzt, greift in den meisten Fällen auf 12 x 148 mm zurück. Zu guter Letzt zeigen sich die Vorteile einer genauen Auswahl von Achsstandards auch mit Hinblick auf den individuellen Fahrstil. Wer beispielsweise besonders sportlich unterwegs ist, sollte sich für die 12 x 157 mm Variante entscheiden.