Adrian Kaether
· 06.04.2020
Die Fox 36 ist neben der Rockshox Lyrik der eindeutige Klassenprimus unter den Enduro-Federgabeln. Für 2021 soll die Gabel dank Änderungen beim Casting und beim Dämpfer noch besser geworden sein.
Seit Jahren schon ist die Fox 36 eine Bank im Enduro-MTB-Segment und auch unter All-Mountain-Bikern beliebt, wenn es mal richtig zur Sache geht. Nicht zu unrecht: Denn die bislang dickste Fox-Federgabel ohne Doppelbrücke bewies große Sensibilität bei kleinen Schlägen, stand aber auch bei großen Stufen hoch im Federweg ohne wegzutauchen. Und das bei immer noch vertretbarem Gewicht. Immer wieder holte die Enduro-Forke aus Kalifornien sich damit den Testsieg, zuletzt in BIKE 11/2019.
Für das kommende Jahr soll die Fox 36 noch besser geworden sein. Durch das Erscheinen der neuen Fox 38 kann sich die Fox 36 ganz auf das Kerngeschäft konzentrieren und kommt nur noch mit 150 oder 160 Millimetern Federweg in 27,5 oder 29 Zoll. Geändert gegenüber dem Vorjahr hat sich sowohl das Casting, als auch Dämpfer und Kartusche. Wir gehen für euch ins Detail!
Offsets werden immer kürzer, immer näher rückt die Gabelbrücke dabei bei voll genutztem Federweg an das Steuerrohr des Rahmens. Damit auch in Zukunft noch genug Platz bleibt, trägt Fox der Entwicklung Rechnung und hat die neue Gabelbrücke so designt, dass auch bei geringem Offset und voluminösem Steuerrohr keine Kollision zu befürchten ist. Außerdem will Fox das neue Casting steifer und leichter gestaltet haben. Die ausfälligste Änderung gegenüber dem Vorjahr sind aber wohl die Kanäle an der Rückseite der Tauchrohre.
Hier soll bei voll genutztem Federweg Luft und Öl weiter zirkulieren können, anstatt unten im Casting festzustecken. Damit sei der komplette Federweg besser nutzbar und die Performance bei tiefen Schlägen verbessert worden. Außerdem würde bei starker Federbewegung das Öl nun durch die Kanäle oben an die Dichtungen gedrückt. Die versprochene Wirkung: verbesserte Schmierung und damit ein noch besseres Ansprechverhalten. Mittels der Schnellentlüftungsventile auf den Kanälen kann außerdem die Luft leichter entfernt werden, die sich im Casting anstaut.
Auch im Innenleben der Enduro-Forke hat sich einiges getan. Mehr Luftvolumen in der Negativkammer und damit ein besseres Ansprechverhalten verspricht die neue Evol-Kartusche, auch der High-End-Dämpfer Grip 2, der in unseren Tests schon in der Vergangenheit glänzen konnte, wurde weiter überarbeitet. Hier kommt nun ein System mit variabler Ventilsteuerung zum Einsatz – von Fox VVC genannt – das den Verstellbereich der Gabel erweitern und auch insgesamt die Performance verbessern soll. Eine eher kleine Veränderung ist dagegen die Schwimmachse, die in der neuen Gabel zum Einsatz kommt. Sie soll das Zusammenspiel aus Nabe und Gabel verbessern und damit für weniger Verwindung und ein wiederum besseres Ansprechverhalten durch weniger Reibung sorgen.
In Sachen Modelle bleibt das Konzept wie gehabt. Die Fox 36 Factory mit Kashima Coat und Grip2 oder Fit 4 Dämpfer ist das obere Ende der Fahnenstange, die Fox 36 Performance Elite bietet dasselbe Innenleben, aber ohne Kashima-Beschichtung auf den Standrohren. Die Fox 36 Performance setzt weiter auf den bewährten Grip-Dämpfer, auch die Schnellentlüftungsventile kann man hier höchstens nachrüsten. E-Bike spezifische Modelle wird es ebenfalls weiterhin geben, alle Modelle der neuen Fox 36 sind für 230 Millimeter Bremsscheiben freigegeben.
Die neue Fox 36 gibt’s mit 150 oder 160 Millimeter Federweg und 37, 44 oder 51 Millimetern Offset für 27,5 oder 29 Zoll. Sie wiegt mindestens 1965 Gramm und kostet zwischen 1339 und 1459 Euro. Alle Infos zu den jeweiligen Modellen findet ihr auch auf der Fox-Website.
Wie sich die neue Fox-Federgabel in der Praxis schlägt und ob die Veränderungen gegenüber dem Vorjahresmodell wirklich spürbar sind, lest ihr in BIKE 06/2020.