FOX 36 Factory Grip X2 im DauertestDer neue Maßstab für Trail- und All-Mountain-Bikes?

Max Fuchs

 · 01.11.2025

Neuer Look, neues Leben: Die FOX 36 zeigt sich mit komplett überarbeitetem Chassis – filigraner, steifer und schlicht schicker.
Foto: Max Fuchs
Statt nur einer sanften Modellpflege präsentierte Fox im Frühjahr seine neue 36 als rundum erneuertes System – technisch wie optisch. Wir haben die neue Federgabel im Highend-Trimm und mit 160 Millimetern Hub eine Saison lang getestet und klären, ob sich das Update lohnt.

Bereits das überarbeitete Chassis der aktuellen Fox 36 signalisiert den Neustart. Am offensichtlichsten: die Brücke wurde lastoptimiert konstruiert und öffnet sich in filigranen Aussparungen. Dazu kommen vergrößerte Gleitbuchsen, eine neue Luftfeder und eine optimierte Dämpfungseinheit. Fox gibt an, dass die Torsionssteifigkeit im Vergleich zur Vorgängergeneration um rund 20 Prozent gestiegen ist, wodurch die 36 nun noch näher an das Niveau der größeren Enduro-Gabel Fox 38 rückt. Auch der Überstand der Gleitbuchsen wurde um etwa 30 Millimeter verlängert, was die Führung verbessert und Reibung reduziert.

MerkmalAngabe
Gewicht2136 g
Federweg160 mm
DämpfungskartuscheGrip X2
Highspeed-Druckstufe8 Klicks
Lowspeed-Druckstufe18 Klicks
Highspeed-Zugstufe8 Klicks
Lowspeed-Zugstufe16 Klicks
Achsmaß15 x 110 mm Boost
Bremsscheibenaufnahmeab 200 mm Direct Post Mount
Preis (UVP)1609 €

​Herzstück der Neuerungen ist die überarbeitete FLOAT EVOL Compliant-Lufteinheit. Um das Ansprechverhalten unter Last zu verbessern, lagert FOX die Luftfeder nun über drei Gummiringe schwimmend im Inneren. So entkoppelt sich das System bei Verwindung vom Casting, kann sich freier bewegen und verkantet nicht. Das Ergebnis ist ein deutlich sensibleres, gleichmäßigeres Ansprechverhalten. Hinzu kommen clevere Details wie eine überarbeitete Top-Cap, die sich jetzt mit einem Standard-Kassettenwerkzeug öffnen lässt – ein kleines, aber feines Plus in Sachen Servicefreundlichkeit. Mehr technische Infos, Hintergründe und Details zu den weiteren Modellvarianten der FOX 36 findet ihr hier.


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Perfekt ausgerichtet: Die „Floating Axle“-Technologie gleicht über zwei Klemmschrauben minimale Naben-Toleranzen aus. So stehen die Standrohre exakt fluchtend – für butterweiches Ansprechverhalten ohne Verkanten.
Foto: Max Fuchs

Die Fox 36 Factory Grip X2 im Test

Auf dem Trail machen sich die technischen Neuerungen der FOX 36 sofort bemerkbar. Getestet haben wir die 36 in der Factory-Ausführung mit 160 Millimetern Federweg und Grip-X2-Dämpfungskartusche. Die Gabel spricht sensibler an als ihr Vorgänger, bleibt dabei aber hoch im Federweg und liefert viel Gegenhalt bei harten Kompressionen oder harten Landungen. „Schön sportlich“ trifft den Charakter der Gabel auf den Punkt.

Dennoch ist die neue 36 kein Wunderkind ohne Schwächen. Die Druckstufen-Tune der von uns getesteten Factory-Version fällt vergleichsweise straff aus. Fahrerinnen und Fahrer unter 70 Kilogramm könnten trotz vollständig geöffneter Druckstufe etwas Komfort vermissen. Für alle anderen eröffnet die Gabel einen schön abgestuften Verstellbereich der Zug- und Druckstufen (Highspeed/Lowspeed). Kontrolliertes und definiertes Ein- und Ausfedern? Check! Dadurch vermittelt die Gabel gerade im technischen Gelände ein souveränes und präzises Fahrgefühl.

Präzision zum Nachspüren: Auf ruppigen Wurzelteppichen bleibt die Front stabil und definiert – kein Wabern, kein Wegtauchen.Foto: Max FuchsPräzision zum Nachspüren: Auf ruppigen Wurzelteppichen bleibt die Front stabil und definiert – kein Wabern, kein Wegtauchen.

So butterweich und komfortorientiert wie die RockShox Lyrik Ultimate mit Charger-3.1-Kartusche arbeitet die FOX 36 allerdings nicht. Wer sportlich unterwegs ist und sich bei harter Gangart viel Gegenhalt sowie maximale Präzision wünscht, wird mit der neuen Gabel umso glücklicher.

Fazit zur FOX 36 Factory Grip X2

Max Fuchs ist Testredakteur und Fotograf bei BIKE.Foto: Dan GriffithsMax Fuchs ist Testredakteur und Fotograf bei BIKE.
Unterm Strich liefert Fox mit der 36 (MY26) eine starke Rückkehr in die erste Liga der Trail- und All-Mountain-Federgabeln. Sie ist steifer, sensibler und definierter als ihr Vorgänger – und bringt die Balance zwischen Ansprechverhalten und Reserven besser auf den Punkt als je zuvor. Für Bikes mit 140 bis 160 Millimetern Federweg ist sie aktuell eine der spannendsten Optionen am Markt.

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