Ludwig Döhl
· 25.06.2021
120 Millimeter Federweg etablieren sich immer mehr als das neue Maß für Touren-Biker und sogar Racer. Wie schlagen sich die Federgabeln von Cannondale und Manitou gegen die Konkurrenz?
Das Fazit in unserem letzten Federgabel-Vergleichstest in BIKE 4/21 war eindeutig: Modelle mit 120 Millimetern Federweg könnten vielleicht schon bald die 100-Millimeter-Gabeln im Touren- und sogar im Race-Segment bei Mountainbikes ablösen. Die 120er-Forken haben über die letzten Jahre nicht nur ordentlich abgespeckt, sie sind auch deutlich steifer und funktionieren besser als ihre kurzhubigen Pendants. Diese Erkenntnis ereilte allem Anschein nach zeitgleich auch die Produkt-Manager von Cannondale und Manitou: Über den Winter haben die US-amerikanischen Firmen an der Neuauflage ihrer Klassiker Lefty und R-Seven mit 120 Millimetern Federweg gearbeitet und uns beide zum Test geschickt.
Auf der Waage zieht Cannondale mit seiner Lefty direkt an Fox’ 34 SC und Rockshox’ Sid vorbei. Die neue Lefty Ocho 120 ist mit 1495 Gramm die leichteste 120er-Gabel, die wir im Zuge unserer Tests für die Saison 2021 im Labor hatten. Auch bei der Bremssteifigkeit, die für das Fahrverhalten extrem wichtig ist, zählt die neue Lefty zu den Besten. Die Manitou R-Seven platziert sich von den technischen Eckdaten her als Gegenpol zur „einbeinigen“ Lefty. Sie kostet deutlich weniger, wiegt mit 1665 Gramm 180 Gramm mehr und glänzt vor allem bei der Verdrehsteifigkeit mit einem Wert von 28,2 Nm/Grad als Beste ihres Jahrgangs. Unterschiedlicher könnten die Datenblätter kaum ausfallen, aber die Laborwerte alleine machen noch keinen Testsieger. Also ging es raus zum Praxistest.
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