All-Mountain-Federgabeln 20238 Gabeln mit 150 Millimetern im Test

Acht All-Mountain-Modelle bis 150  Millimeter - wer baut die beste Allround-Gabel für technisches Gelände?
Foto: Max Fuchs
All-Mountain-Gabeln sollen Mountainbikern in jeder Situation den Weg ebnen, also souverän Wurzeln und Steine glätten. Ob in schnellen Downhills oder auf ruppigen Trails. Keine leichte Aufgabe, wie unser Vergleich aktueller 2023er-Modelle zeigt. Im Test: 8 Federgabeln mit 150 Millimetern.

Brauchen All-Mountain-Federgabeln mehr als 150 Millimeter Federweg? Laut Duden drückt das Wort „mehr“ in seiner positiven Bedeutung schließlich aus, dass etwas stärker, besser, angemessener ist. Für das Mountainbike-Fahrwerk trifft das nur begrenzt zu. Enduro-Gabeln buhlen zwar mit mehr Federweg und größeren Baumaßen um die Gunst der Abfahrer. Allerdings ist es noch gar nicht so lange her, dass die Castings der heutigen All-Mountain-Gabeln im Enduro-Weltcup eingesetzt wurden.

Gut, inzwischen gibt es Spezialisten mit ein bis zwei Millimetern mehr Standrohrdurchmesser und zehn bis zwanzig Millimetern mehr Federweg. Im Prinzip wurden aber Gabeln mit 35- oder 36-Millimeter-Standrohren einmal für die härtesten Trails der Welt ausgelegt. Und All-Mountain-Biker wissen den Gewichtsvorteil schlankerer Weichmacher zu schätzen.

Es stellt sich also die Frage: Wie gut sind die aktuellen Federgabeln mit 150 Millimetern Hub wirklich? Und: Brauchen anspruchsvolle Biker überhaupt mehr?

Diese All-Mountain-Gabeln haben wir getestet:

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All-Mountain-Gabeln im Test 2023

Bei den von uns getesteten Modellen ziehen die Hersteller in Sachen Verstelloptionen alle Register und rüsten sie mit zahlreichen Rädchen, Ventilen und Schräubchen aus. Mehr Einstellmöglichkeiten bieten auch die Geschwister der höheren Federwegsklasse nicht. Überall lässt sich noch was drehen, verstellen, anpassen. Technik-Nerds blicken mit glänzenden Augen auf die fein gerasterten Einsteller der Fox und haben Freude an der OTT-Stahlfedervorspannung der DVO, welche die volle Wahl dank 84 Klicks lässt.

Andere Biker wollen nicht so viel Zeit ins Setup investieren und lieber einfach nur fahren. Bis der optimale Druck für die Negativ-Luftkammern von Formula und Manitou gefunden ist, haben sie die stufenlose Druckstufe der Marzocchi einfach etwas zugedreht und bereits die erste Trail-Tour hinter sich.

Nachdem den Gabeln im BIKE-Testlabor auf den Zahn gefühlt wurde, mussten sie sich einem umfangreichen Praxistest stellen. Verbaut in identischen Bikes lieferten sich die Konkurrentinnen knallharte Duelle.Foto: Max FuchsNachdem den Gabeln im BIKE-Testlabor auf den Zahn gefühlt wurde, mussten sie sich einem umfangreichen Praxistest stellen. Verbaut in identischen Bikes lieferten sich die Konkurrentinnen knallharte Duelle.

Gute Nachricht: Wirklich schlecht ist keine Gabel im Test

Anders, als noch vor einigen Jahren, können sich All-Mountain-Biker 2023 freuen, denn unser Test im Bikepark Geißkopf offenbart: Wirklich schlecht ist keine der Gabeln im Vergleich. Es sind eher spezielle Charakteristika, welche die Kandidaten voneinander unterscheiden.

So kann die exotische Cane Creek im oberen Teil der Teststrecke punkten, wo es auf Sprüngen und großen Stufen zur Sache geht, verlangt auf den vielen kleinen Unebenheiten des unteren Streckenabschnitts aber eine starke Hand am Lenker. Hier blüht die feinfühlige Manitou erst richtig auf. Der Performance-Unterschied der Marzocchi zur teureren Konkurrenz ist spürbar, wird bei teils 800 Euro Preisunterschied aber schnell zu einer Frage der Prioritäten.

Kaum teurer, aber merklich vielseitiger begabt, sichert sich die DVO unseren Preis-Leistungstipp. Als Federgabel-Underdog sorgt DT-Swiss für eine Überraschung und zeigt sich mit zwar sportlichen, aber ausgewogenen Fahreigenschaften ebenfalls als sehr guter Allrounder. An der lilafarbenen Formula können sich Setup-Freaks verkünsteln. Sensibel, aber mit Schwächen beim Gegenhalt, fährt die teure Italienerin ins Mittelfeld unseres Vergleichs.

Fox und Rockshox liefern sich einen harten Kampf

Bleiben noch die zwei Platzhirsche. In den meisten All Mountains steckt entweder eine Gabel von Fox oder Rockshox. Als sich der Testtag dem Ende neigt, ist klar: Die beiden Branchenriesen schenken sich nichts und liefern sich ein astreines Kopf-an-Kopf-Rennen um den Testsieg.

Beide Gabeln kontrollieren ihre Dämpfung kompetent und nutzen den Federweg hervorragend aus. Beide absorbieren sensibel kleine Unebenheiten und lassen den Fahrer auch bei groben Schlägen nicht hängen. Mit dem richtigen Setup führen die Flaggschiffmodelle in jeder Situation souverän über abwechslungsreiche Trails.

So kommt es erstmals in der Geschichte von BIKE dazu, dass wir bei einem Federgabeltest zwei Mal das Testsieger-Prädikat vergeben. Im Labor kann die minimal leichtere und steifere Rockshox einen Vorteil rausholen. Zudem ist das Setup der günstigeren Lyrik etwas einfacher. In der Praxis spricht die Fox noch einen Hauch geschmeidiger an.

Exakt punktgleich landen die beiden großen Konkurrentinnen also auf dem ersten Platz. Wirklich erfühlen werden die allermeisten Biker die winzigen Unterschiede in den seltensten Fällen. Mehr Federgabel braucht kein All Mountain.

Die  Gabeln im Überblick: ¹Die Messwerte wurden von BIKE ermittelt. ²BIKE-Testurteil: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen.Foto: BIKE-TestabteilungDie Gabeln im Überblick: ¹Die Messwerte wurden von BIKE ermittelt. ²BIKE-Testurteil: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen.

Fazit: MTB-Federgabeln mit 150 Millimetern im Test 2023

All-Mountain-Federgabeln mit 150 Millimetern Federweg müssen ein breites Einsatzspektrum bedienen. Je nach Fahrer- und Streckenprofil machen Generalisten am meisten Sinn. Dass sich zwei von ihnen den Testsieg teilen, ist ein Novum. Die Top-Gabeln von Fox und Rockshox haben sich zu Recht als Gold-Standard etabliert und duellieren sich auf Augenhöhe. Bei der Kaufentscheidung kommen auch persönliche Vorlieben zum Tragen. Diese kann man nicht messen, nur fühlen. – Jan Timmermann, BIKE-Redakteur
Jan Timmermann, BIKE-RedakteurFoto: Georg GrieshaberJan Timmermann, BIKE-Redakteur

Pro & Contra Einstelloptionen der Federgabeln

Lowspeed, Highspeed, Zugstufe, Druckstufe, Negativ- und Positiv-Kammer. Die Hersteller rüsten ihre All-Mountain-Gabeln mit allerlei Einstelloptionen aus. Braucht es das wirklich?

PRO von Peter Nilges, BIKE-Testleiter

Einstelloptionen machen nur Sinn, wenn man sich richtig damit auskennt und die Einstellbereiche auch gut nutzbar sind. Wer hingegen nicht so tief in der Materie steckt, läuft Gefahr, mehr zu verstellen, als einzustellen. Mit einer Markierung für die Mittelposition an der Druckstufe bietet Rockshox einen guten Ansatz, wie man sich auch als Novize ans perfekte Setup herantasten kann. Einstelloptionen müssen also nicht zwangsläufig schlecht sein, könnten aber einfacher in der Handhabung sein.

Peter Nilges, BIKE-TestleiterFoto: Max FuchsPeter Nilges, BIKE-Testleiter

CONTRA von Laurin Lehner, FREERIDE-Testredakteur

Die Konstrukteure bauen ihre Bikes und Highend-Teile für Racer. Also für die absolute Elite, die damit das letzte Quäntchen Leistung rauskitzeln soll. Die Frage bleibt: Brauche ich das als Hobby-Biker, oder will ich es nur? Ein Worldcup-Racer hat mir hinter vorgehaltener Hand verraten, dass selbst er eine High- und Lowspeed-Zugstufe für Quatsch halte. Recht hat er! Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Mein Tipp: Die Kohle sparen und lieber in einen Bike-Trip investieren.

Peter Nilges, BIKE-TestleiterFoto: Wolfgang WatzkePeter Nilges, BIKE-Testleiter

Die All-Mountain-Gabeln im Detail

Das ist uns ganz besonders aufgefallen:

Bei der Cane Creek funktioniert das Befüllen der Negativ-Kammer nicht automatisch. Beim Aufpumpen muss man manuell das untere Ventil für den Druckausgleich aktivieren.
Foto: Georg Grieshaber

Tipps & Tricks für die Einstelloptionen

Je größer der Federweg, desto mehr Einstelloptionen und Features bietet eine Gabel. Hier kommen vier nützliche Tipps im Umgang mit langhubigen Federgabeln:

Verstopfte Ausgleichsbohrung zur Negativ-Kammer

Die meisten Federgabeln besitzen nur ein Ventil. Die Negativ-Kammer, die beim Einfedern hilft, befüllt sich automatisch. Gelingt dies nicht (Gabel fühlt sich viel zu straff an, wie bei der Fox 36 im Test), kann die Ausgleichsbohrung durch zu viel Fett verstopft sein. Dann hilft: Luft ablassen, Luftkammer öffnen und mit einem fusselfreien Lappen etwas Fett entfernen.

Verstopfung: Überschüssiges Fett entfernt man am besten mit einem weichen Lappen.Foto: Georg GrieshaberVerstopfung: Überschüssiges Fett entfernt man am besten mit einem weichen Lappen.

Luftdruckempfehlung als Richtlinie

Auf vielen Federgabeln findet sich eine Luftdrucktabelle, die für das entsprechende Fahrergewicht eine Empfehlung bietet. Je nach Fahrergewicht und Fahrstil macht es absolut Sinn, davon abzuweichen und auch verschiedene Setups auszuprobieren. Am besten in kleinen Schritten von fünf PSI ans Optimum herantasten.

Die richtige Einstellung findet man am besten  durch verschiedene Setups.Foto: Georg GrieshaberDie richtige Einstellung findet man am besten durch verschiedene Setups.

Spannungsfrei dank Floating-Axle

An manchen Gabelmodellen kommt eine sogenannte Floating-Axle zum Einsatz. Diese erfordert zwar Werkzeug bei der Montage, besitzt aber den Vorteil, dass sich das Gabel-Casting nicht verspannen kann, weil es nicht axial geklemmt wird. Sobald die Nabe auch nur minimales Unter- oder Übermaß hat, kann sich eine Federgabel bei klassischer Klemmung verspannen.

Eine Floating-Axle hilft gegen Spannung.Foto: Georg GrieshaberEine Floating-Axle hilft gegen Spannung.

Entlüftung

An Fox- und Rockshox-Gabeln befinden sich auf der hinteren Seite der Tauchrohreinheit Entlüftungsventile. Durch den Druck auf die Ventile sorgt man für einen atmosphärischen Druckausgleich. Die Luft in der Tauchrohreinheit arbeitet nämlich wie eine zusätzliche Feder und kann es erschweren, den Federweg vollständig auszunutzen.

Die Luft muss raus, bis es wieder leicht läuft.Foto: Georg GrieshaberDie Luft muss raus, bis es wieder leicht läuft.

So haben wir getestet

Der Federgabeltest in BIKE setzt sich aus einem Labor- und einem Praxisteil zusammen. In unserem eigenen Testlabor in München werden alle Messdaten auf speziellen Prüfständen ermittelt. Die Fahrtests erfolgen je nach Federwegskategorie auf entsprechenden Strecken mit mindestens drei erfahrenen Testern.

Der Labortest

Sowohl das Gewicht als auch die Steifigkeit fließen zu jeweils 15 Prozent mit in das Endurteil ein. Um zu beurteilen, wie steif und lenkpräzise eine Federgabel ist, nehmen wir zwei unterschiedliche Messungen vor. Im Bild oben wird die Verdrehsteifigkeit ermittelt. Dazu wird die an den Ausfallenden fixierte Federgabel über einen am Gabelschaft montierten Hebel tordiert. Das Messergebnis in Nm/° gibt Auskunft über die Lenkpräzision. Bei der zweiten Steifigkeitsmessung wird simuliert, wie stark sich die Gabel beim Bremsen verwindet. Die sogenannte Bremssteifigkeit fließt ebenfalls mit in das Endurteil ein. Beide Werte finden sich in den jeweiligen Testbriefen wieder.

Zusätzlich zu Gewicht und Steifigkeit ermitteln wir den tatsächlichen Federweg und zeichnen die Federkennlinie auf. Wichen die Federwege beim Test der Cross-Country- und Trail-Gabeln in BIKE 9/23 noch bis zu zehn Millimetern von der Herstellerangabe ab, konnten wir bei den All-Mountain-Modellen nur maximal fünf Millimeter Differenz ermitteln. Dieb Federkennlinie, welche Indizien über die Charakteristik einer Federgabel liefert, bilden wir ebenfalls im Testbrief ab. Auch die Einbaulänge ermitteln wir im Labor. Ein wichtiger Hinweis, ob die Gabel auch in Ihren Rahmen passt.

Der Prüfstand für  den Gabeltest im BIKE-Testlabor.Foto: Georg GrieshaberDer Prüfstand für den Gabeltest im BIKE-Testlabor.

Der Praxistest

70 Prozent des Endurteils entstehen durch die Eindrücke aus der Praxis. Mit 15 Prozent fließt das Ansprechverhalten ins Urteil ein. Wie sensibel reagiert die Federgabel auf Unebenheiten, und wie gut hält sie Erschütterungen vom Fahrer fern? Bei den hier getesteten All-Mountain-Gabeln mit 150 Millimetern Federweg kommt die Downhill-Performance mit insgesamt 45 Prozent zum Tragen. Dabei bewerten wir insgesamt das Federungs- und Dämpfungsverhalten, was sich in Kontrolle, Sicherheit und Komfort widerspiegelt. Zu guter Letzt beurteilen wir auch die Handhabung mit zehn Prozent. Wie leicht gelingt das Setup? Sind alle Verstelloptionen eindeutig beschriftet? Stimmt die Luftdruck-/Dämpfungsempfehlung? Braucht man Werkzeug beim Ausbau des Vorderrades?

MTB-Federgabeln mit 150 Millimetern Federweg: Testergebnisse

Cane Creek Helm MKII

Cane Creek Helm MKIIFoto: Georg GrieshaberCane Creek Helm MKII

Herstellerangaben

  • Preis: 1299 Euro
  • Gewicht: 2104 Gramm
  • Federweg¹ / Werksangabe: 146 mm / 150 mm
  • Einstellmöglich­keiten: Progression; Zugstufe; Low- und Highspeed-Druckstufe
  • Lockout / Plattform: nein / nein
  • Max. Ø Disc / Gewichts-Limit: 203 mm / nein
  • Verf. Schäfte / Standrohr-Ø: Taper / 35 mm
  • Verfügbarer Federweg: 130–160 mm
  • Reifengröße: 29/27,5 Zoll

Messwerte¹

  • Einbaulänge: 555 mm
  • Verdrehsteifigkeit: 31,5 Nm/°
  • Bremssteifigkeit: 219,8 Nm/°
  • Sensibilität (15 %): 7 von 12 Punkten
  • Downhill (45 %): 7 von 12 Punkten
  • Handhabung (10 %): 5 von 12 Punkten
  • Steifigkeit (15 %): 10 von 12 Punkten
  • Gewicht (15 %): 7 von 12 Punkten
Cane Creek Helm MKII: Die Cane Creek besitzt eine recht steile Kennlinie mit guter Progression und  steht hoch im Federweg.Foto: BIKE-TestabteilungCane Creek Helm MKII: Die Cane Creek besitzt eine recht steile Kennlinie mit guter Progression und steht hoch im Federweg.

FAZIT: Die Helm MKII vom amerikanischen Hersteller Cane Creek besitzt die höchste Verdrehsteifigkeit und zählt zu den leichteren Gabeln. Da sich die Negativ-Kammer nicht automatisch befüllt, gestaltet sich das Setup aufwändig. Die straffe Helm steht sehr hoch im Federweg und bietet Reserven an Stufen und bei harten Landungen. Bei kleinen und schnellen Schlägen fehlt es jedoch an Sensibilität.

BIKE-Urteil²: Gut

DT Swiss F535 ONE Gen2

DT Swiss F535 ONE Gen2Foto: Georg GrieshaberDT Swiss F535 ONE Gen2

Herstellerangaben

  • Preis: 1149 Euro
  • Gewicht: 2195 Gramm
  • Federweg¹ / Werksangabe: 150 mm / 151 mm
  • Einstellmöglich­keiten: Progression; Zugstufe; Druckstufe
  • Lockout / Plattform: ja / ja
  • Max. Ø Disc / Gewichts-Limit: 203 mm / 130 kg
  • Verf. Schäfte / Standrohr-Ø: Taper / 35 mm
  • Verfügbarer Federweg: 120–160 mm
  • Reifengröße: 29 Zoll

Messwerte¹

  • Einbaulänge: 560 mm
  • Verdrehsteifigkeit: 25,8 Nm/°
  • Bremssteifigkeit: 246,1 Nm/°
  • Sensibilität (15 %): 11 von 12 Punkten
  • Downhill (45 %): 11 von 12 Punkten
  • Handhabung (10 %): 9 von 12 Punkten
  • Steifigkeit (15 %): 10 von 12 Punkten
  • Gewicht (15 %): 7 von 12 Punkten
DT Swiss F535 ONE Gen2: Was man auf der linearen Kennlinie nicht erkennen kann, ist die wegabhängige Dämpfung, die ab der Hälfte einsetzt.Foto: BIKE-TestabteilungDT Swiss F535 ONE Gen2: Was man auf der linearen Kennlinie nicht erkennen kann, ist die wegabhängige Dämpfung, die ab der Hälfte einsetzt.

FAZIT: Mit der neuen Generation der F535 One verabschieden sich die Schweizer von den hinter Deckeln versteckten Knöpfen und Ventilen und machen alles frei zugänglich, was das Setup erleichtert. Die DT kann mit hoher Sensibilität und einem sehr guten Gegenhalt punkten. Auf Grund der federwegsabhängigen Dämpfung steht sie hoch im Federweg und bietet Reserven, was einen strafferen Charakter vermittelt.

BIKE-Urteil²: Super

DVO Diamond D1 - BIKE-Tipp: Preis-Leistung

DVO Diamond D1Foto: Georg GrieshaberDVO Diamond D1

Herstellerangaben

  • Preis: 999,99 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 2273 Gramm
  • Federweg¹ / Werksangabe: 147 mm / 150 mm
  • Einstellmöglich­keiten: Progression; Zugstufe; Low- und Highspeed-Druckstufe; Sensibilität
  • Lockout / Plattform: nein / nein
  • Max. Ø Disc / Gewichts-Limit: 203 mm / nein
  • Verf. Schäfte / Standrohr-Ø: Taper / 35 mm
  • Verfügbarer Federweg: 140–160 mm
  • Reifengröße: 29 Zoll

Messwerte¹

  • Einbaulänge: 560 mm
  • Verdrehsteifigkeit: 33,8 Nm/°
  • Bremssteifigkeit: 253,6 Nm/°
  • Sensibilität (15 %): 11 von 12 Punkten
  • Downhill (45 %): 11 von 12 Punkten
  • Handhabung (10 %): 6 von 12 Punkten
  • Steifigkeit (15 %): 12 von 12 Punkten
  • Gewicht (15 %): 7 von 12 Punkten
DVO Diamond D1: Dank der vorspannbaren Negativ-Feder geht die DVO feinfühlig zu Werke. Trotz flacher Kennlinie passt der Gegenhalt.Foto: BIKE-TestabteilungDVO Diamond D1: Dank der vorspannbaren Negativ-Feder geht die DVO feinfühlig zu Werke. Trotz flacher Kennlinie passt der Gegenhalt.

FAZIT: Die DVO bringt zusammen mit Marzocchi am meisten auf die Waage, bietet dafür aber auch die höchste Steifigkeit, was schwere Fahrer zu schätzen wissen. Das Setup mit einer vorspannbaren Negativ-Feder fällt aufwändig aus. Ist die Hürde genommen, kann die DVO mit Sensibilität und einer guten Dämpfungskontrolle überzeugen. Auch der Preis geht für die Performance voll in Ordnung.

BIKE-Urteil²: Super

Formula Selva R

Formula Selva RFoto: Georg GrieshaberFormula Selva R

Herstellerangaben

  • Preis: 1766 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 2120 Gramm
  • Federweg¹ / Werksangabe: 153 mm / 150 mm
  • Einstellmöglich­keiten: Progression; Zugstufe; Druckstufe; Lockout-Stärke
  • Lockout / Plattform: ja / ja
  • Max. Ø Disc / Gewichts-Limit: 220 mm / nein
  • Verf. Schäfte / Standrohr-Ø: Taper / 35 mm
  • Verfügbarer Federweg: 140–160 mm
  • Reifengröße: 29 Zoll

Messwerte¹

  • Einbaulänge: 555 mm
  • Verdrehsteifigkeit: 27,8 Nm/°
  • Bremssteifigkeit: 217,9 Nm/°
  • Sensibilität (15 %): 10 von 12 Punkten
  • Downhill (45 %): 9 von 12 Punkten
  • Handhabung (10 %): 8 von 12 Punkten
  • Steifigkeit (15 %): 10 von 12 Punkten
  • Gewicht (15 %): 7 von 12 Punkten
Formula Selva R: Die Kennlinie der Formula verläuft schön linear. Für Tuning-Freunde gibt es noch zwei weitere Dämpfungseinheiten.Foto: BIKE-TestabteilungFormula Selva R: Die Kennlinie der Formula verläuft schön linear. Für Tuning-Freunde gibt es noch zwei weitere Dämpfungseinheiten.

FAZIT: Mit 1766 Euro markiert die italienische Selva R den höchsten Preis im Testfeld. Neben einer Low­speed-Verstellung verfügt sie zusätzlich über ein einstellbares Lockout. An unserer Testgabel saß der Einstellknopf der Druckstufe schief. Auf Feinheiten spricht die Formula sensibel an. Mit der Luftdruckempfehlung fällt es schwer, den Federweg zu nutzen. Bei niedrigerem Druck neigt sie zum Wegsacken.

BIKE-Urteil²: Sehr gut

Testsieger: Fox Factory 36 Grip 2

Fox Factory 36 Grip 2Foto: Georg GrieshaberFox Factory 36 Grip 2

Herstellerangaben

  • Preis: 1559 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 2109 Gramm
  • Federweg¹ / Werksangabe: 151 mm /150 mm
  • Einstellmöglich­keiten: Progression; High- und Lowspeed-Zug-/Druckstufe
  • Lockout / Plattform: nein / nein
  • Max. Ø Disc / Gewichts-Limit: 230 mm / 141 kg
  • Verf. Schäfte / Standrohr-Ø: Taper / 36 mm
  • Verfügbarer Federweg: 150–160 mm
  • Reifengröße: 29/27,5 Zoll

Messwerte¹

  • Einbaulänge: 570 mm
  • Verdrehsteifigkeit: 24,8 Nm/°
  • Bremssteifigkeit: 228,9 Nm/°
  • Sensibilität (15 %): 12 von 12 Punkten
  • Downhill (45 %): 12 von 12 Punkten
  • Handhabung (10 %): 7 von 12 Punkten
  • Steifigkeit (15 %): 10 von 12 Punkten
  • Gewicht (15 %): 7 von 12 Punkten
Fox Factory 36 Grip 2: Die Kennlinie der Fox verläuft recht linear, ohne Durchhänger mit leichter Endprogression. Zusammen mit der Dämpfung top.Foto: BIKE-TestabteilungFox Factory 36 Grip 2: Die Kennlinie der Fox verläuft recht linear, ohne Durchhänger mit leichter Endprogression. Zusammen mit der Dämpfung top.

FAZIT: Wie bereits im ersten Teil des Federgabeltests überzeugt auch die 36 mit einem feinen Ansprechverhalten, guter Dämpfungskontrolle und Federwegsausnutzung, ohne durchzuschlagen. Sie bietet einen tollen Kompromiss aus Komfort und Gegenhalt. Auf Grund von zu viel Fett in der Luftkammer hatte die Fox zunächst Startschwierigkeiten, was sich jedoch schnell beheben ließ.

BIKE-Urteil²: Super

Manitou Mezzer Pro

Manitou Mezzer ProFoto: Georg GrieshaberManitou Mezzer Pro

Herstellerangaben

  • Preis: 1180 Euro
  • Gewicht: 2083 Gramm
  • Federweg¹ / Werksangabe: 155 mm /150 mm
  • Einstellmöglich­keiten: Progression; Zugstufe; Low- und Highspeed-Druckstufe
  • Lockout / Plattform: nein / nein
  • Max. Ø Disc / Gewichts-Limit: 203 mm / 170 kg
  • Verf. Schäfte / Standrohr-Ø: Taper / 37 mm
  • Verfügbarer Federweg: 140–180 mm
  • Reifengröße: 29 Zoll

Messwerte¹

  • Einbaulänge: 580 mm
  • Verdrehsteifigkeit: 28,7 Nm/°
  • Bremssteifigkeit: 241,3 Nm/°
  • Sensibilität (15 %): 10 von 12 Punkten
  • Downhill (45 %): 8 von 12 Punkten
  • Handhabung (10 %): 7 von 12 Punkten
  • Steifigkeit (15 %): 10 von 12 Punkten
  • Gewicht (15 %): 7 von 12 Punkten
Manitou Mezzer Pro: Die Mezzer baut hoch und stellt viel Federweg zur Verfügung. Der zweite Teil der Kennlinie verläuft recht flach.Foto: BIKE-TestabteilungManitou Mezzer Pro: Die Mezzer baut hoch und stellt viel Federweg zur Verfügung. Der zweite Teil der Kennlinie verläuft recht flach.

FAZIT: Mit ihren 37er-Standrohren ist die Mezzer die dickste Gabel im Test und kann auf 180 Millimeter Federweg umgerüstet werden. Das Gewicht fällt niedrig aus. Zum Einstellen der Progression besitzt die Mezzer eine zusätzliche Luftkammer. Im Vergleich zu den besten Gabeln bietet die Manitou weniger Dämpfungskontrolle und taucht durch den Federweg. Mit mehr Druckstufe leidet die Sensibilität.

BIKE-Urteil²: Sehr gut

Marzocchi Bomber Z1

Marzocchi Bomber Z1Foto: Georg GrieshaberMarzocchi Bomber Z1

Herstellerangaben

  • Preis: 949 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 2295 Gramm
  • Federweg¹ / Werksangabe: 150 mm / 150 mm
  • Einstellmöglich­keiten: Progression; Zugstufe; Lowspeed-Druckstufe
  • Lockout / Plattform: ja / nein
  • Max. Ø Disc / Gewichts-Limit: 203 mm / k. Angabe
  • Verf. Schäfte / Standrohr-Ø: Taper / 36 mm
  • Verfügbarer Federweg: 140–170 mm
  • Reifengröße: 29/27,5 Zoll

Messwerte¹

  • Einbaulänge: 545 mm
  • Verdrehsteifigkeit: 25,8 Nm/°
  • Bremssteifigkeit: 250,9 Nm/°
  • Sensibilität (15 %): 9 von 12 Punkten
  • Downhill (45 %): 7 von 12 Punkten
  • Handhabung (10 %): 9 von 12 Punkten
  • Steifigkeit (15 %): 10 von 12 Punkten
  • Gewicht (15 %): 7 von 12 Punkten
Marzocchi Bomber Z1: An der Kennlinie der Z1 gibt es nichts auszusetzen. Die zahme Dämpfung ist aber eher für eine gemütlichere Gangart ausgelegt.Foto: BIKE-TestabteilungMarzocchi Bomber Z1: An der Kennlinie der Z1 gibt es nichts auszusetzen. Die zahme Dämpfung ist aber eher für eine gemütlichere Gangart ausgelegt.

FAZIT: Die Bomber Z1 ist die günstigste und gleichzeitig schwerste Federgabel im Test. Auf Grund der überschaubaren Verstelloptionen fällt das Setup angenehm einfach aus, auch wenn wir uns eine Rasterung am Druckstufenknopf gewünscht hätten. In steilem Gelände neigt die Z1 zum Wegtauchen und bietet wenig Gegenhalt. Bei schnellen Schlägen kommt sie ebenfalls früher ans Limit.

BIKE-Urteil²: Gut

Testsieger: >

Rockshox Lyrik UltimateFoto: Georg GrieshaberRockshox Lyrik Ultimate

Herstellerangaben

  • Preis: 1196 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 2024 Gramm
  • Federweg¹ / Werksangabe: 151 mm / 150 mm
  • Einstellmöglich­keiten: Progression; Zugstufe; High- und Lowspeed-Druckstufe
  • Lockout / Plattform: nein / nein
  • Max. Ø Disc / Gewichts-Limit: 220 mm / nein
  • Verf. Schäfte / Standrohr-Ø: Taper / 35 mm
  • Verfügbarer Federweg: 140–160 mm
  • Reifengröße: 29 Zoll

Messwerte¹

  • Einbaulänge: 565 mm
  • Verdrehsteifigkeit: 30,4 Nm/°
  • Bremssteifigkeit: 232,1 Nm/°
  • Sensibilität (15 %): 11 von 12 Punkten
  • Downhill (45 %): 12 von 12 Punkten
  • Handhabung (10 %): 9 von 12 Punkten
  • Steifigkeit (15 %): 11 von 12 Punkten
  • Gewicht (15 %): 8 von 12 Punkten
Rockshox Lyrik Ultimate: Die Lyrik spricht gut an, und die Kennlinie steigt hinten raus leicht an. Dennoch lässt sich der Federweg gut nutzen.Foto: BIKE-TestabteilungRockshox Lyrik Ultimate: Die Lyrik spricht gut an, und die Kennlinie steigt hinten raus leicht an. Dennoch lässt sich der Federweg gut nutzen.

FAZIT: Die Lyrik vereint niedriges Gewicht mit einer hohen Verdrehsteifigkeit. Dank der neuen Druckstufenbedienung gelingt das Setup mit überschaubarem Aufwand. Im Downhill glänzt die Rockshox durch ein gutes Schluckvermögen und Dämpfungskontrolle bei guter Federwegsausnutzung. Damit bewegt sie sich auf Augenhöhe mit der Fox 36 und teilt sich den Testsieg mit ihr.

BIKE-Urteil²: Super

¹Alle Messwerte wurden von BIKE ermittelt.

²BIKE-Testurteil: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen.

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