Adrian Kaether
· 14.02.2024
Firmware-Updates “over the air” sind schon etwas Tolles. Da spielt man einfach per App eine neue Software auf und zack - mehr Funktionen, neues Interface oder sogar mehr Leistung. Das gibt’s mittlerweile bei Smartphones, digitalen Kameras und natürlich auch bei E-Bike-Systemen. So verpasst auch Bosch den Antrieben Performance Line CX und SX jetzt ein neues Funktionspaket, einfach per Firmware.
Wir haben darauf eigentlich schon länger gewartet. Denn seit Bosch 2022 das “smarte System” neu vorgestellt hat, war immer wieder die Rede von kontinuierlichen Updates und höherem Funktionsumfang - und der kam auch: Bosch zeigte das ABS, den Race-Motor, neue Displays wie das Purion 200 und das Kiox 500. Leider waren diese Neuerungen immer auch mit neuer Hardware verbunden. Das Schöne jetzt am Bosch Update: Jeder Fahrer mit dem “smarten System” darf sich über neue Features freuen, Kiox-Besitzer profitieren besonders.
Neu ist zum Beispiel die dynamische Anzeige für die Kiox-Displays, die speziell Mountainbiker ins Visier nimmt. Einmal eingeschaltet reagiert das Display hier auf die aktuelle Fahrsituation. Geht’s bergauf, werden Fahrerleistung, Trittfrequenz und Höhenmeter angezeigt, bergab steht dann die Geschwindigkeit im Zentrum. Im Flachen zeigt das Display Reichweite, Geschwindigkeit und zurückgelegte Strecke an und im Stillstand gibt’s direkt eine Zusammenfassung zur letzten Tour zu sehen.
Außerdem erleichtert Bosch das Koppeln von Pulsgurten oder Smartwatches und integriert die Herzfrequenz in den Kiox-Screen, bei Navigation wird jetzt auch ein Höhenprofil angezeigt. So sieht man am Berg gleich, wie viel der Strecke bis zur nächsten Passhöhe man schon geschafft hat. Außerdem soll man jetzt wesentlich leichter ohne App und während der Fahrt in die Navigation eingreifen können - etwa um Zwischenziele hinzuzufügen oder das Ziel anzupassen. Kleiner Motivationskick: Das Kiox zeigt jetzt auch während der Fahrt Durchschnittswerte zu Motor und Fahrerleistung an. Bisher waren auf dem Screen immer nur die aktuellen Werte ohne Referenz zum Durchschnitt verfügbar.
Alle Fahrer mit dem aktuellen Bosch Smart System können außerdem jetzt über die App einstellen, welche U-Stufen sie nutzen möchten. Lieber der alte, lineare Tour-Modus statt dem dynamischen Tour+, oder lieber mehr mittlere Modi statt dem Eco? Bislang war das nur sehr begrenzt über den Händler möglich. Bosch bleibt hier der Logik treu, die auch schon mit dem Race-Motor und seinem zusätzlichen Race-Modus vorgestellt wurde: Maximal vier Modi können insgesamt angewählt werden. Die Farben sind nicht an die Unterstützungs-Modi gebunden, sondern orientieren sich schlicht an der Reihenfolge: Rot ist die stärkste U-Stufe, grün die schwächste. Einzige Einschränkung: Race gibt’s nur mit dem Race-Motor, den Automatik-Modus nur, wenn der Hersteller ihn auch explizit für das Bike freigegeben hat.
Rahmen-Akkus kommen ja vor allem in Trekking- und City- sowie Cargo-Bikes zum Einsatz. Für E-Mountainbiker ist der neue Bosch Framepack 800 trotzdem interessant. Denn mit einem Gewicht von 3,9 Kilogramm bei 800 Wattstunden bietet er dank neuer Zelltechnik ein besonders gutes Verhältnis von Kapazität zu Gewicht und hat die gleichen Abmessungen, wie der bisherige Framepack 725. Damit passt er zum Beispiel in das neue Race-E-MTB GLP III von Lapierre und sorgt hier für mehr Reichweite. Der Framepack 800 ist auch mit Dual Battery kompatibel. Konstrukteure könnten ihn also in Zukunft mit anderen Akkus zusammen kombinieren, für Bikes mit echter Monster-Reichweite.
Dass der Bosch Framepack 800 die gleiche Form hat und in die gleiche Halterung passt wie der vorherige 725er lässt außerdem auf ähnliche Updates bei den Intube-Akkus hoffen. Konkret: Kommt Bosch bald vielleicht auch mit neuer Zelltechnik in den Powertubes? Vielleicht mit einem leichteren Nachfolger für den 750er Powertube mit jetzt 800 Wattstunden? Bislang ist das reine Spekulation aber wir bleiben gespannt!