TRP bringt mit den neuen Bremsanlagen EVO PRO und EVO X zwei High-Performance-Bremsanlagen auf den Markt. Die Geschichte von TRP begann im Jahr 2006, als die taiwanesische Firma Tektro ihre ihre eigene Highend-Marke ins Leben rief. Seitdem hat sich TRP (Tektro Racing Products) kontinuierlich weiterentwickelt und sich als ernstzunehmende Konkurrenz für die Platzhirsche Sram und Shimano etabliert.
Die neue EVO-Serie basiert auf dem Erfolg der DH-R EVO — dem bisherigen Flaggschiff im TRP-Lineup. Wie bei so vielen TRP-Produkten hatte auch hier die Downhill-Legende Aaron Gwin bei der Entwicklung seine Finger im Spiel. 2025 muss die DH-R EVO ihre Führungsposition an die neue EVO Pro abtreten, wird aber weiterhin als günstigere Alternative erhältlich sein. Die zweite TRP-Neuheit, die EVO X, passt hingegen nicht so recht in das bisherige Hierarchiegefüge. Warum? Sie ist die erste speziell entwickelte XC-Bremse der Taiwanesen. Damit beansprucht die EVO eine komplett neue und eigene Kategorie im Portfolio von TRP.
Die EVO PRO wurde laut TRP speziell für Downhill-, Enduro-, und E-MTB-Racer entwickelt, die in Sachen Bremspower keine Kompromisse eingehen wollen. Ein zentrales Feature ist das sogenannte Pad Activation Dial (PAD), mit dem sich der Druckpunkt und die Härte des Initialbisses individuell und ohne Werkzeug einstellen lässt - von sanft dosierbar bis ultra direkt. Zudem gelingt die Hebelweitenregulierung super einfach und ebenfalls von Hand. Auch gut: Die Bremsschellen sind mit einem Gewinde versehen. Hier können beispielsweise der Remote für die Teleskopstütze oder ein Schalthebel direkt oder über einen Matchmaker befestigt werden.
TRP verspricht für die EVO PRO 15 bis 20 Prozent mehr Bremskraft und Standhaftigkeit im Vergleich zum Vorgänger DH-R EVO. Die 4-Kolben-Bremse ist in den Farben Gold, Silber und Schwarz erhältlich. Je nach Farbe variieren die Preise zwischen 359 und 379 Euro pro Stück. Gewicht? Die Vorderradbremse wiegt laut Hersteller 309 Gramm inklusive Leitung. Die EVO PRO ist zudem kompatibel mit dem Bosch ABS PRO System.
Neben den neuen Bremsanlagen präsentiert TRP für 2025 auch eine neue Bremsscheiben genannt Race Rotor. Gepaart mit einer EVO Pro soll sie die Bremskraft laut Hersteller um bis zu 20 Prozent verbessern. Erste Besonderheit: Bis auf die Stellen, an denen die Bremsbeläge anliegen, ist die Scheiben mit einem Anti-Rost-Klarlack überzogen. Außerdem setzt TRP bei der Race Rotor auf eine vergleichsweise hohe Materialstärke von 2,3 Millimetern. Derart dicken Scheiben verbessern nicht nur die Bremsleistung, sondern sind auch temperaturstabiler und haltbarer. Zum Vergleich: Srams Leistungsfähigste HS2-Scheibe ist nur 2 Millimeter dick. Erhältlich ist die Race Rotor in 203 und 220 Millimetern Durchmesser und kostet je nach Größe 78 oder 86 Euro. Das Gewicht liegt bei der 220er-Ausführung bei 240 Gramm. Das 203er-Modell wiegt 204 Gramm.
Für die ersten Praxis-Eindrücke haben wir die neue Bremsanlage, samt der neuen Race-Scheiben mit 200 Millimetern Durchmesser, an einem E-All-Mountain (Whyte ELyte Evo) montiert. Das Handling der neuen TRP EVO Pro sucht seinesgleichen. Sowohl der Druckpunkt als auch die Hebelweite lassen sich per Hand mit 12 definierten Klicks perfekt an die persönlichen Vorlieben anpassen. Die Verstellschrauben drehen drehen sich butterweich, sodass Feintuning auch locker während der Fahrt gelingt. In Sachen Ergonomie leistet sich die EVO Pro ebenfalls keine Schwächen: Der massive Bremshebel liegt gut am Finger an und fühlt sich auch bei harten Bremsmanövern steif und direkt an - hier verwindet sich nichts!
Zum Einbremsen braucht die TRP EVO Pro kaum Zeit. Hier und da mal bei Karacho den Anker werfen und die Newcomer laufen zur Höchstform auf. Danach ist unser erster Eindruck: kraftvoll aber gutmütig. Der Initialbiss fällt auch in der direktesten Einstellung (PAD) im Vergleich zur Konkurrenz eher zahm aus. Was manche als Kritik auffassen, empfanden wir bei unseren Testfahrten als angenehm. Denn die EVO Pro lässt sich dadurch sehr gut dosieren und stockt nicht, sobald die Beläge die Scheibe touchieren - perfekt für Manuals oder auf rutschigen Böden mit wenig Traktion. Greift man dagegen beherzt in die Armaturen, legen die neuen TRPs eine Vollbremsung der Extraklasse hin. Mehr Power braucht es unserer Meinung nach nicht!
Neben der EVO PRO stellt TRP mit der EVO X eine Bremse vor, die speziell für XC-, leichte Trail- und Down-Country-Bikes entwickelt wurde. Anders als beim kräftigeren Bruder können hier die Hebelweite und der Druckpunkt nur mit Hilfe von Werkzeug verstellt werden. Außerdem kommen bei der EVO X zu Gunten des Gewichts leichtere Titanschräubchen und ein stärker ausgefräster Hebel zum Einsatz. Ansonsten sind die beiden Bremsgriffe Baugleich. Noch offensichtlicher sind die Unterschiede bei den Bremssätteln: Die Die EVO Pro verfügt über vier Kolben, die EVO X nur über zwei und fällt dementsprechend schlanker und leichter aus. Apropos leicht: Das Gewicht der EVO X beziffert TRP mit 289 Gramm am Vorderrad und 303 Gramm am Hinterrad. Die neuen XC-Stopper sind in zwei Farbvarianten erhältlich: schwarz und gold. Beide kosten 279 Euro.
Leo Chen, CEO von Tektro und TRP, betont die intensive Entwicklungsarbeit hinter den neuen Bremsen: "Wir haben Jahre damit verbracht, jedes Detail des EVO PRO und EVO X zu perfektionieren. Diese neuen Bremsen sind das Ergebnis intensiver Tests und direktem Feedback von Profis auf Weltklasse-Niveau." Ziel sei es gewesen, ein Bremssystem zu entwickeln, das nicht nur am Renntag überzeugt, sondern auch im Alltag leicht zu warten und zu installieren ist. Die EVO PRO und EVO X sind ab sofort über TRPs offizielle Vertriebskanäle und autorisierte Händler erhältlich.