Damit möchte man gleich auf enge Singletrails und Slalomparcours, so ein quirliges Rad hatten wir von Conway gar nicht erwartet. Der Carbonrahmen ist kompakter und nicht ganz so brutal steif wie das Benotti Fuoco Gravel, und wenn’s hart wird, klappern die Züge leider schon mal, dafür fast genauso leicht und durch den superkurzen Radstand im Gelände etwas quirliger. Auch mit dem ein oder anderen Rennradfahrer kann man durchaus mithalten, dabei helfen die in unseren Augen derzeit “allroundigsten” Reifen am Markt, die Schwalbe G-One Allround in 40 Millimeter Breite. Sehr geschmeidig Offroad, akzeptable Rollwiderstände Onroad.
Für die Vielseitigkeitswertung fehlen die Fixpunkte am Rahmen; und wenn man zu viel Gewicht an die Gabel lädt, wo welche sind, wird aus dem quirligen Fahrverhalten ein etwas unruhiges. Mit Kleinstgepäck und flotter Gangart fühlt sich das Conway GRV eh besser an, dann kann auch die 2-fach-GRX-Gruppe ihre feine Abstufung am besten ausspielen. Für Radneulinge ist deren Bedienung etwas leichter als bei Sram, dafür zeigten die zugehörigen Bremsen ein minimal weniger sensibles Gefühl für den Druckpunkt. Auch wenn der Schaltkomfort nicht mit den eTap-Bikes mithalten kann, die Laufräder sind quasi die gleichen wie beim Luxusmodell von Benotti. Bei einem SR-Quotient von über 1,5 hätte man mehr Ermüdung beim Fahren erwartet, offenbar verhelfen hier Lenker und Vorbau zu der recht sportlichen Haltung. Das Conway GRV 12.0 ist der Kurvenräuber neben dem Storck GRIX.2 Comp.
Wer sein Glück bei Sport und Speed auf allen möglichen Belägen findet und für wen Radtouren nach einem Tag vorbei sind, der bekommt hier ein superquirliges Sportgerät.