Gravelbikes im TestDas Canyon Grizl 8 1by Ekar

Timo Dillenberger

 · 09.11.2023

Das Canyon Grizl 8 1by Ekar
Foto: Horst Fadel
Das Gravelbike Canyon Grizl 8 1by Ekar ist sehr sportlich orientiert, einsteigerfreundlich und alles in allem ein toller Allrounder. Was sind die Mankos?

Canyon geht schon mal andere Wege als andere. Und anders als im großen Gravelbike-Test 2023 kam das Grizl hier im superschicken Farbton und mit Antriebskomponenten von Campagnolo. Deren Schaltvorgänge sind trotz 13 Ritzeln superpräzise und schnell, dafür ist die Ergonomie der Schalthebel nicht ganz durchdacht, die Druckflächen klein und gerade im Gelände schwer zu treffen. Das ist dann aber schon das einzige echte Manko am tollen, sehr sportlich ausgerichteten Allrounder mit dem kleinsten SR-Quotient.

Der kleine Drücker zum Hochschalten per Daumen ist aus dem Bremsgriff schwer zu treffen, schränkt die Positionen am Oberlenker ein.Foto: Horst FadelDer kleine Drücker zum Hochschalten per Daumen ist aus dem Bremsgriff schwer zu treffen, schränkt die Positionen am Oberlenker ein.


Die Sitzposition des Canyon Grizl 8 passt trotzdem zu vielen Menschen und Einsatzgebieten, das Fahrverhalten ist ein Hauch weniger agil als bei Storck. Das und die Gewichtsverteilung etwas weiter auf dem Hinterrad als bei den drei Vollsportlern verzeiht eher mal einen Fahrfehler. Auch die Campa-Bremsen sind toll dosierbar und helfen Gravelneulingen.

Wie bei Carbonbikes ist der Fahrkomfort beim superelegant gearbeiteten Alurahmen über lange Strecken nicht auf dem Level von Koga oder Urwahn, man sitzt aber entspannter als das sportliche Design vermuten lässt. Der Platz zwischen Vorderreifen und Unterrohr zeigt: Das Rad ist lang aber nicht besonders tief im Vorderteil, gut fürs Treten, die Kontrolle und den Komfort. Mit einem Lenker wie bei den Niederländern wäre die Lücke in der Allroundwertung nur noch minimal. Das Grizl hätte Platz für Reifen über 45 mm, für weniger Versierte und Einsteiger wäre das Rad damit superleicht beherrschbar.

Die rare Gravelgruppe von Campa kommt als einzige mit 13 Ritzeln und 34 Zähnen Spreizung. Ersatzkassetten kosten gut 200 Euro.Foto: Horst FadelDie rare Gravelgruppe von Campa kommt als einzige mit 13 Ritzeln und 34 Zähnen Spreizung. Ersatzkassetten kosten gut 200 Euro.

Fazit zum Canyon Grizl 8 1by Ekar

Bis auf den originellen, aber unergonomischen Schaltgriff ein sicherer und supergünstiger Sprung in die Oberklasse auch für Gravelnovizen und Bikepacker. Das Kilo mehr spart hier rund 1000 Euro.

Die wichtigsten Infos zum Gravelbike

  • Preis: 2499 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 10,1 kg
  • Rahmenset: Gewicht 1785 g / max. Systemgewicht 120 kg
  • Rahmengrößen: XXXS, XXS, XS, S, M, L, XL, XXL
  • Sattelrohr / Oberrohr: 522 mm / 574 mm
  • Stack / Reach / SR-Quotient: 579 mm / 402 mm / 1,44
  • Radstand: 1045 mm
  • Antrieb: Campagnolo Ekar Gruppe, 1 x 13 Gänge, Ekar Kurbel 40 Zähne, Campa Ekar Kassette 10-44 Zähne
  • Bremsen: Campa Ekar Ergop., hydr. Scheibenbr., 160 / 160 mm
  • Laufräder / Reifen: Fulcrum Rapid Red n3w, 28 Rundspeichen / Pirelli Cinturato Gravel H, 700 x 45 mm
  • Garantie: 6 Jahre auf alle Canyonteile, Rest 2 Jahre

MYBIKE-Tipp: Preis/Leistung 6/2023

Einsatzbereich und Sitzposition des Canyon Grizl 8 1by Ekar. | Grafik: MYBIKEEinsatzbereich und Sitzposition des Canyon Grizl 8 1by Ekar. | Grafik: MYBIKE

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