Ein Rahmen aus klassischem Chrom-Moly-Stahl, entsprechend nicht ganz leicht, dafür sehr entspanntes Sitzen auch auf holprigen Radwegen. Nicht nur der Rahmen und die lange Sattelstütze schlucken Vibrationen und nehmen Schlägen die Spitzen, als einziges Testbike in unserem Gravelbike-Test wurde hier eine Federgabel verbaut. Für die Rockshox Ruby XPLR mit Luftfederung und rund 40 mm Federweg plus die dicken Reifen mussten wir uns Kopfsteinpflaster suchen, um sie ernsthaft zu testen – kaum zu spüren. Die Federgabel des Bombtrack Beyond legt den Rahmen vorn natürlich höher, der Lenkwinkel ist steil und der Vorbau extrem kurz, damit lenkt sich das Rad sehr direkt, eher nervös.
Durch den aufrechten Sitz des Piloten und die Geometrie ist der Schwerpunkt hoch, all das macht auf Trails oder der Straße wenig Spaß, Tempo Fahren ist biomechanisch und aerodynamisch auch nicht drin. Auf festen Radwegen und ohne Bedarf an Speed kehren sich diese Eigenschaften ins Gegenteil, denn man sitzt ultrabequem, an den Bremsgriffen kaum anders als auf einem Trekkingbike, nur eben mit der Option, auch nach unten zu greifen. Und für Genießer spielen auch die mechanischen statt hydraulischen Bremsen kaum eine Rolle, deren Verhalten ist aber unberechenbarer und kraftintensiver. Als top Reisegefährt obligatorisch sind die vielen Fixpunkte fürs Bikepacking.
Als Reise- oder Alltagsrad kann der Stahlklassiker ganz gut abschneiden, für eine Allrounder-Wertung fehlen aber die Sportlergene, außerdem ist er ausstattungsbereinigt etwas teuer.