Schon von der ersten Pedalumdrehung an drängt das Cube One22 förmlich vorwärts. Wirft man einen Blick auf unsere Messwerte, wird schnell klar, warum. Obwohl sich das 4399 Euro günstige One22 am unteren Ende der Preisspanne unseres Vergleichstests bewegt, lässt es beim Gesamtgewicht (11,8 Kilo) den nächst schwereren Kandidaten um 670 Gramm hinter sich – und das trotz Alu-Hinterbau wohlgemerkt.
Auch die Newmen-Laufräder aus Carbon setzen mit 4044 Gramm einen Spitzenwert in diesem Test. Leichtfüßig zieht das Cube One22 damit der Konkurrenz davon wie Usain Bolt beim 100-Meter-Sprint, spurtet willig über Gegenanstiege und lässt sich spielerisch über den Trail dirigieren.
Die übrige Ausstattung fällt durch die Bank hochwertig aus. Ethirteen-Kurbeln aus Carbon, Fox-Factory-Federelemente und eine Shimano-XT-Schaltgruppe: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hervorragend. Der flache Sitzwinkel sorgt trotz des kurzen
Reachs für eine sportliche Sitzposition.
Kritik erntet der lebendige Hinterbau. Besonders im Wiegetritt verpufft viel Beinarbeit im wippenden Heck. Zudem vermissten unsere Tester im offenen Modus Gegenhalt im mittleren Federweg. So entsteht an steilen Rampen oder bei einem aktiven Fahrstil das Gefühl, als würde man etwas in den Federweg sinken. Zusammen mit dem flachen Sitzwinkel klettert man auf dem Cube leicht hecklastig, was die Kontrolle über das Vorderrad erschwert. Tipp: mehr Druckstufe fahren.
Bergab bietet das Fahrwerk aber viel Komfort und generiert Traktion en masse. Wer es im Downhill gerne krachen lässt, sollte sich trotzdem eher zu einem Modell mit längerer und flacherer Geometrie orientieren. Die schnell rollende Reifen-Kombi passt ins sportliche Gesamtkonzept, stößt aber früh an ihre Grenzen.
Das Cube One22 zeichnet sich durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis und das hervorragende Gewicht aus. Es eignet sich perfekt für tretintensive Touren. Für grobes Gelände gibt es kompetentere Bikes. – Thomas Weschta, BIKE-Tester
¹Preis ggf. zzgl. Kosten für Verpackung, Versand und Abstimmung.
²Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder.
Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).