Das Starling Murmur DownCountry Edition ist ein Bike, wie es kein zweites gibt. Es gibt nicht viele Hersteller, die beim Bau von modernen Fully-Rahmen auf Stahl setzen. Aluminium und Carbon ermöglichen kreativere Formen und natürlich leichtere Gewichte. Auffällig viele der Stahl-Fans haben ihren Sitz jedoch in Großbritannien. Anders als zum Beispiel Cotic oder Pipedream, welche zwar in UK sitzen, ihre Rahmen aber in Taiwan schweißen lassen, stellt Starling den Hauptrahmen seines Fullys aus Stahl von Hand im eigenen Land, genauer gesagt in Bristol, her. Die Hinterbauten entstehen, wie bei der Konkurrenz, in Taiwan. Trotzdem ist das Starling Murmur DownCountry Edition “very british”. Das beweist der rohe Look von Stahl-Schweißnähten, die teilweise außen verlaufende Zugführung und der unkomplizierte Eingelenker-Hinterbau. Wer bei diesen Attributen an ein Fully mit über 15 Kilo Gesamtgewicht denkt, wird von den Briten eines besseren belehrt. 12,7 Kilo wiegt das Starling.
Eigentlich kennt man den Modellnamen Murmur schon länger aus dem Hause Starling. Abgeleitet von der englischen Bezeichnung für eine Vogel-Flugformation der Stare (Star = engl. Starling), beschrieb der Name bislang ein robustes Enduro mit wahlweise 135 oder 150 Millimetern Federweg im Heck für den Einsatz auf herausfordernden Trails. Der Startschuss für ein leichteres Murmur mit reduziertem Hub fiel gleichzeitig mit der Überarbeitung aller Hinterbauten in der Linie der Starling-Fullys. In ihrer neuesten Ausbaustufe passt ans filigrane Stahl-Heck der Starling-Modelle Murmur, Twist und Swoop nun auch ein UDH-Schaltauge für die Aufnahme eines Sram Transmission Schaltwerks. Außerdem integriert der neue Hinterbau den moderneren Postmount-Standard für die Aufnahme der hinteren Scheibenbremse.
Eine Besonderheit des Murmur-Rahmens ist die variable Dämpferaufnahme. Sie erlaubt es unterschiedlichst lange Dämpfer zu verbauen und so den Charakter des Stahl-Fullys zu verändern An der Down-Country-Version kommt ein verkürztes Dämpfermaß zum Einsatz. 120 Millimeter Federweg quetscht der Hinterbau aus dem 210x50-Millimeter-Federbein. In Kombination mit einer 120er Federgabel wird die Geometrie des Murmur um 1,2 Grad steiler als der Ausgangswert der Enduro-Version. Somit liegt der Lenkwinkel immer noch bei flachen 66 Grad und der Sitzwinkel bei nun besonders steilen 79 Grad. Von dieser Anpassung verspricht sich Starling eine höhere Effizienz beim Pedalieren und gleichzeitig eine hohe Vielseitigkeit für abwechslungsreiche Trails. Im Interview verrät Starling-Chef Joe McEwan, warum die Briten auf progressive Geometrien stehen, Stahl-Bikes lieben und Gewicht eigentlich zweitrangig ist.
Für die nötige Beschleunigung des Leicht-Murmurs sollen Carbonlaufräder aus der Schweiz sorgen. Das Starling Murmur DownCountry Edition rollt auf DT-Swiss XRC1501 Rädern. DT Swiss stellt auch das kurzhubige Fahrwerk. Die F321 One Gabel und der R232 One Dämpfer stellen jeweils 120 Millimeter Federweg zur Verfügung. Ans neue UDH-Schaltauge schmiegt sich passenderweise ein Sram X0 Eagle AXS Transmission Schaltwerk. Schnelle Michelin Force XC2 Reifen helfen beim Vortrieb. In der Ausstattungsliste des edlen Stahl-Fullys darf für den leichten Show-Aufbau eine Trickstuff Piccola HD Bremse mit 180 Millimeter Scheiben vorne und hinten nicht fehlen. Den Carbonlenker und den Kork-Sattel stellt das Edel-Label Bjorn. Ein Intend Grace Vorbau sowie eine Bike Yoke Revive Teleskopstütze komplettieren das Starling.
Bei wem während des Anblicks dieser Bilder der Speichelfluss einsetzt, darf sich leider nicht zu früh freuen. Während der Rahmen des Starling Murmur direkt aus dem Vereinigten Königreich bestellt werden kann, handelt es sich bei dem Downcountry-Modell um eine exklusive Sonderausführung. Starling bietet das Downcountry Murmur so aktuell nicht als Komplettbike zum Kauf an. Wer sich aber für ein entsprechendes Bike-Projekt interessiert, der sollte mit Starling Kontakt aufnehmen. Die Briten setzen neben der Leicht-Version auch aufregende Custom-Lackierungen um. Um das Downcountry-Showbike auf das respektable Gewicht von 12,7 Kilo zu drücken, wählte Starling ein besonders edles und leichtes Ausstattungspaket.