Entsprechend dem Trend zu Cross Country-Bikes mit verbesserten Fahreigenschaften - vor allem bergab - verpasst Merida dem Big.Nine nicht einfach nur ein Facelift, sondern legt das beliebte 29-Zoll-Hardtail komplett neu auf. Mit sportlichen Genen und einem leichten Gewicht konnte das alte Big.Nine zu seiner Zeit einen begehrten BIKE-Testsieg einfahren. Ganze sechs Jahre ist das nun her, dass letzte große Update des Merida Big.Nine liegt sogar sieben Jahre zurück. Der Anspruch an XC-Hardtails ist deutlich gestiegen. Die Erwartungen an den Nachfolger des Racebikes sind entsprechend hoch. Die Big.Nine-Familie ist traditionell groß. Unter dem Namen bietet Merida auch günstige Hardtails an. Vom neuen Merida Big.Nine 2024 wird es in Deutschland vorerst nur zwei Carbon-Modelle geben.
Herstellerangaben
Auch das Merida Big.Nine Hardtail kann sich dem anhaltenden Länger-Flacher-Trend nicht entziehen. So wurde der Lenkwinkel des neuen Carbon-Rahmens um ganze zwei Grad auf nun 68 Grad abgeflacht. In Größe M wächst der Reach um volle 31 Millimeter auf jetzt 452 Millimeter. Gleichzeitig zeichnet sich der Sitzwinkel nun mit 75,3 Grad modern steil. Ähnlich, wie beim Merida One.Sixty und One.Forty setzen die Taiwanesen nun auf ihr bewährtes Agilometer-Größenkonzept. Dabei kommen verhältnismäßig kurze Sitzrohre mit langen Sattelstützen zum Einsatz, sodass Fahrer die Rahmengröße anhand ihrer bevorzugten Fahreigenschaften, anstatt ihrer Körpergröße wählen können.
Im Falle des Big.Nine steht das Sitzrohr bei Größe M mit 410 Millimetern radikal kurz da. Fahrerinnen und Fahrer, die sich ein längeres und so laufruhigeres Hardtail wünschen, greifen zu Größe L, ohne dass ihnen ein langes Sitzrohr in die Quere käme. Wer wendige Bikes bevorzugt, kann auch einen S-Rahmen fahren - langem Sattelauszug sei Dank. Menschen, die vor allem ausgewogene Fahreigenschaften schätzen, bleiben beim gewohnten M-Rahmen. Diesen progressiven Geometrie-Ansatz kombiniert Merida am neuen Big.Nine mit größenspezifischen Kettenstreben für eine besser ausbalancierte Gewichtsverteilung auf dem Bike. Je nach Größe misst das Keck nun 430 bis 442 Millimeter.
Die nun deutlich kürzeren Sitzrohre und niedrigere Überstandshöhen sollen dem Fahrer mehr Bewegungsfreiheit und Kontrolle in der Abfahrt geben. Gleichzeitig erlauben die verkürzten Sitzrohre die Verwendung von langhubigen Teleskopstützen. Die zwei in Deutschland verfügbaren Modelle des neuen Big.Nine stattet Merida mit starren Stützen aus. Bei diesen führt der längere Auszug zu mehr Flex und somit einem gesteigerten Sitzkomfort. Damit das Konzept der langen Rahmen voll aufgeht, verbaut Merida kürzere Vorbauten und ausschließlich Federgabeln mit 44 Millimetern Vorlauf. Ein kürzeres Steuerrohr erlaubt die flexible Anpassung der Cockpit-Höhe via Spacern von sehr niedrig bis hoch.
Natürlich nutzt Merida die Neuauflage des Big.Nine Hardtails auch für ein optisches und technisches Update im Detail. An der Hinterbaubremse kommt nun der immer mehr verbreitete Flatmount-Montagestandard zum Einsatz. Die Züge gehen durch den Acros-Steuersatz ins Innere des Rahmens und verlaufen komplett intern. Am Tretlager setzt Merida auf den wartungsfreundlichen BSA-Standard. In den Boost-Hinterbau passen nun bis zu 2,4 Zoll breite Reifen. Eine Option für Umwerfer entfällt, das neue Big.Nine ist ausschließlich für die modernen Einfach-Antriebe ausgelegt. Für die Kompatibilität mit den elektronischen Sram Eagle Transmission Schaltgruppen findet sich nun ein Sram UDH Schaltauge am Rahmen. Zudem lässt sich am Tretlager eine Kettenführung montieren.
Auf dem langen Unterrohr des neuen Merida Big.Nine finden zwei Flaschenhalter in Reihe Platz. Unter dem Oberrohr sitzt ein zusätzlicher Tool-Mount. Von den All Mountain- und Enduro-Brüdern übernimmt das Cross Country-Hardtail weitere Ausstattungsdetails: So findet sich unter dem Sattel ein Multitool und in der Hinterradachse steckt ein entnehmbarer Hebel mit Sechskantschlüssel. Die neuen Merida Team CC III Vorbauten kommen außerdem mit Montagepunkten für Licht und Bike-Computer.
Merida bietet zwei Modelle des Big.Nine Carbon-Hardtails an. Der Rahmen des günstigeren XT-Modells für 2999 Euro wird mit dem sogenannten CF3 Carbon-Layup gefertigt und soll ab 1100 Gramm wiegen. Das mit 9499 Euro deutlich teurere Topmodell mit dem Namen 10K bekommt einen 880 Gramm leichten CF5-Carbonrahmen mit hochwertigeren Fasern spendiert. Natürlich unterscheiden sich die beiden Modelle auch in der Ausstattung.
Wie der Name bereits vermuten lässt, wird am Merida Big.Nine XT mit einer Shimano XT Schaltgruppe gefahren. Auch die Bremsen tragen das Shimano-XT-Logo. Komplettiert wird der preisgünstige Aufbau mit Merida-eigenen Laufrädern und der neuen Rockshox Sid SL mit einfacher Dämpfungseinheit. In Sachen Ausstattung lässt das teurere Merida Big.Nine 10K keinerlei Wünsche offen. Neben der Funk-Schaltung Sram XX Eagle SL Transmission und der Top-Gabel Rockshox Sid SL Ultimate, stecken im High-End-Hardtail Carbon-Laufräder von Reynolds. Beide Ausstattungsvarianten rollen auf Maxxis Recon Race Reifen. In ganzen fünf Größen von XS bis XXL ist das neue Merida Cross Country-Hardtail zu haben.