Liteville 301 CE 20 Years im TestSilberpfeil mit Spezial-Fahrwerk

Adrian Kaether

 · 30.08.2024

Mit dem 301 CE MK2 feiert Liteville 20 Jahre Firmenbestehen mit einem limitieren Sondermodell und spannendem Fahrwerk von WP.
Foto: Skyshot GmbH / Markus Greber
Mit frischer Lackierung und einem Spezialfahrwerk zieht die 20-Jahre-Sonderedition von Litevilles 301 CE die Blicke auf sich. Das Sondermodell kommt erst noch in den Handel, die Stückzahl ist stark begrenzt. Wir haben uns trotzdem gefragt: Was kann das E-Enduro der Kultmarke mit dem Wunder-Fahrwerk auf dem Trail?

Beim 301 CE setzt Liteville auf beständige Evolution statt ständiger Neuentwicklung. In seinen Kerntugenden – leicht zu fahren, handlich, schluckfreudig – kennen wir das E-Bike deswegen schon seit 2020. Statt des alten E8000 treibt mittlerweile aber der neue EP801 (hier im Test) das E-MTB voran, statt 630 stecken jetzt 725 Wattstunden im Unterrohr. Auch Syntace’ Lenkstabilisierungssystem K.I.S. bringt seit 2023 mehr Kontrolle in engen Uphill-Kurven und auf rutschigen Trails.

Die auf 400 Stück limitierte Sonderedition zu Ehren von 20 Jahren Liteville kommt in schickem Silber, die technisch spannendste Neuerung ist aber das Spezialfahrwerk im 301-Sondermodell. Hier werkelt die bisher Motorrädern vorbehaltene Cone-Valve-Technik von WP in Federelementen von DVO. Gerade in ruppigen und schnellen Passagen soll damit das Ansprechverhalten verbessert werden und so den Fahrer mehr entlasten. Mehr als nur ein Marketingversprechen, wie wir im Praxistest herausfinden konnten. Die restliche Ausstattung ist mit durchgängigen XT-Parts, Eightpins-Stütze und High-End-Teilen von Syntace vom Lenker bis zu den Laufrädern hochwertig gewählt. Der Preis für das top ausgestattete Carbon-Bike bleibt vergleichsweise fair.

Liteville 301 CE MK2 20 Years: Shimano EP801 // 725 Wh // 170/160 mm // Mullet (29/27,5 Zoll) // 24,25 kg // 7999 Euro.Foto: Skyshot GmbH / Markus GreberLiteville 301 CE MK2 20 Years: Shimano EP801 // 725 Wh // 170/160 mm // Mullet (29/27,5 Zoll) // 24,25 kg // 7999 Euro.

Die Fakten zum Liteville 301 CE MK2 20 Years

  • Motor: Shimano EP801, 85 Nm max. Drehmoment
  • Akku: 725 Wh (entnehmbar)
  • Rahmenmaterial: Carbon / Alu
  • Federweg: 170 / 160
  • Laufradgröße: 29/27,5 Zoll (Mullet)
  • Rahmengrößen: S, M, L, XL
  • Preis: 7999 Euro
  • Gewicht: 24,25 kg (Testbike in Größe L, EMTB-Messung)
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 150 kg (Herstellerangabe)

Shimano EP801: Der Motor im 301 CE E-Bike

Wie schon im 2024er E-Bike (hier im Test) steckt in der Jubiläums-Edition der neue Shimano EP801 Motor. In Sachen Power zieht der fast mit Hauptkonkurrent Bosch gleich, ist aber etwas leichter und unterstützt auch bei wenig kräftigem Tritt vom Fahrer schon üppig. Dafür fehlt im etwas die Dynamik des Hauptkonkurrenten. Bei sehr hohen Trittfrequenzen, etwa beim Beschleunigen vor einer Stufe im Uphill, geht dem Shimano merklich die Puste aus.

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Liteville kombiniert den japanischen Motor mit der Multifunktionalen EM600 Remote und dem dazu gehörigen Display. Das zeigt die wichtigsten Daten zur Fahrt und den Akkustand in 10-Prozent-Schritten in einem kompakten Screen an. Der BMZ-Akku liefert 725 Wattstunden. Die Reichweite liegt damit ungefähr gleichauf mit anderen Shimano-Bikes mit rund 720 Wattstunden aber etwas unter dem Niveau der schweren 750er Bosch-Kombination. Bei Bedarf kann der Akku ohne Werkzeug klassisch nach vorne aus dem Unterrohr geklappt werden. Die Batterie wird mit einer Rändelschraube gesichert. Schade: Zum wiederholten Mal hatten wir nach der Akku-Entnahme Probleme mit nicht korrekt schließenden Kontakten zwischen Batterie und Motor. Das Bike ließ sich dann erst nach mehrfachem Akku Raus-Rein wieder einschalten.

Der EP801 liefert viel Leistung, auch schon bei wenig Fahrerinput.Foto: Skyshot GmbH / Markus GreberDer EP801 liefert viel Leistung, auch schon bei wenig Fahrerinput.Der BMZ-Akku mit 725 Wattstunden wird klassisch nach unten aus dem Unterrohr geklappt. Leider hatten wir zum wiederholten Mal beim 301 CE MK2 Probleme mit nicht korrekt schließenden Kontakten. Das Bike lässt sich dann nicht einschalten.Foto: Skyshot GmbH / Markus GreberDer BMZ-Akku mit 725 Wattstunden wird klassisch nach unten aus dem Unterrohr geklappt. Leider hatten wir zum wiederholten Mal beim 301 CE MK2 Probleme mit nicht korrekt schließenden Kontakten. Das Bike lässt sich dann nicht einschalten.

Die Geometrie

Da die Geometrie seit dem Launch des 301 CE 2020 unverändert. Nach modernen Verhältnissen fällt der Reach des Bikes daher kompakt aus. Kurze Kettenstreben und ein tiefes Tretlager sorgen für ein agiles und kurvenfreundliches Handling der hohe Stack gibt Sicherheit in steilen Abfahrten. Das Sitzrohr fällt lang aus. Wer mehr Reach möchte kann daher leider nicht einfach zur größeren Rahmengröße greifen.

EMTB-Messwerte im Überblick (Rahmengröße L)

  • Sitzrohrlänge: 477 mm
  • Radstand: 1255 mm
  • Reach: 465 mm
  • Stack: 657 mm
  • Lenkwinkel: 64,5 Grad
  • Sitzwinkel: 77,8 Grad
  • Kettenstrebenlänge: 442 mm
Mit der zweiten Bohrung in der Kettenstrebe kann man die Geometrie auf ein 29-Zoll-Hinterrad anpassen. Ab Werk kommt das 301 CE aber immer als Mullet.Foto: Skyshot GmbH / Markus GreberMit der zweiten Bohrung in der Kettenstrebe kann man die Geometrie auf ein 29-Zoll-Hinterrad anpassen. Ab Werk kommt das 301 CE aber immer als Mullet.

Liteville 301 CE: Voll XT und edle Syntace-Parts

Bei der Ausstattung lässt Liteville bei seinem Jubiläumsmodell 301 CE nichts anbrennen. Der Carbon-Lenker und der Vorbau sowie die wertigen Alu-Laufräder kommen natürlich von der Schwesterfirma Syntace, geschaltet und gebremst wird mit Shimano-XT-Parts. Da gibt’s nichts zu meckern. Das integrierte Rücklicht von Lupine und das K.I.S.-System setzen weitere Highlights, ganz zu schweigen vom DVO-WP-Spezialfahrwerk. Angesichts dessen wirkt der Preis von 7999 Euro relativ moderat. Zum Vergleich: Das GasGas ECC 5 mit WP-Fahrwerk (hier im Test) kostete trotz spürbar schwächerer Ausstattung 1000 Euro mehr.

  • Gabel / Dämpfer: DVO Onyx D1 CV-SL / Jade X CV Coil
  • Schaltung: Shimano XT (12-fach)
  • Bremsen: Shimano XT, 203/203 mm
  • Laufräder: Syntace W33i
  • Reifen: Schwalbe Magic Mary Supertrail, 29 x 2,4” / Big Betty Supergravity, 27,5 x 2,6”
  • Besonderheiten: Syntace K.I.S. Lenkstabilisierung, Fahrwerk mit WP-Dämpfung, Heckleuchte von Lupine ab Werk
Im Oberrohr versteckt sich der Lenkstabilisator K.I.S.. Er beugt einem abkippen der Lenkung vor und verbessert die Kontrolle auf rutschigem Untergrund. Die Federvorspannung kann man einfach per Inbus einstellen.Foto: Skyshot GmbH / Markus GreberIm Oberrohr versteckt sich der Lenkstabilisator K.I.S.. Er beugt einem abkippen der Lenkung vor und verbessert die Kontrolle auf rutschigem Untergrund. Die Federvorspannung kann man einfach per Inbus einstellen.

Auf dem Trail: So fährt sich das Liteville 301 CE 20 Years

Mit wuchtigem Rahmen, dicker Gabel, Stahlfeder und hoher Front schindet das Liteville 301 CE 20 Years schon im Stand Eindruck. Dass sich Liteville-Chef Jo Klieber Inspiration auch immer wieder aus dem Motocross holt, ist nicht zu übersehen. Im wertigen SQLab-Sattel des E-Bikes sitzt es sich sehr komfortabel, auch weil die hohe Front trotz steilem Sitzwinkel die Handgelenke entlastet. Das funktioniert auch gut für längere Touren und vermittelt viel Sicherheit in allen Situationen. Überraschend: Entgegen des wuchtigen Eindrucks fährt sich das Liteville überhaupt nicht sperrig, sondern bleibt für ein Full-Power-E-MTB ausgesprochen handlich, doch dazu später mehr.

Die Traktion im Liteville-Heck ist top, in steilen Passagen lupft das Bike aber gerne mal das Vorderrad. Die schwarze Farbe unseres Testbikes wird es in Serie nicht geben.Foto: Max FuchsDie Traktion im Liteville-Heck ist top, in steilen Passagen lupft das Bike aber gerne mal das Vorderrad. Die schwarze Farbe unseres Testbikes wird es in Serie nicht geben.

Die Sitzposition ist komfortabel, die hohe Front entlastet die Handgelenke. Geht es in den Uphill, macht das Bike aus Tacherting seine Sache gut. Das fluffige Heck liefert viel Grip, die K.I.S.-Lenkstabilisierung verhindert ein Abkippen der Lenkung. Das hilft nach kurzer Eingewöhnungszeit gerade in engen und langsamen Passagen. Das Vorderrad steigt aber früh, bei größeren Hindernissen gibt der Hinterbau viel Hub frei. Das sorgt für viel Federungskomfort, macht das Bike in Kombination mit der hohen Front in anspruchsvollem Gelände etwas schwer zu kontrollieren.

Auch der Shimano-Motor gehört hier nicht zu unseren Favoriten. Leistung und Drehmoment sind bei mittlerer Drehzahl zwar top, vor Schlüsselstellen kurz Schwung zu holen ist aber kaum möglich. In Kombination mit dem fehlenden Nachlauf bleibt man hier öfter mal hängen, wo man mit manchem Konkurrenzmotor einfach durchpedalieren kann. Das angekündigte Shimano-Race-Update könnte mit spritzigerer Charakteristik und verlängertem Nachlauf aber Abhilfe schaffen.

Das Liteville ist ein großkalibriges Enduro, bleibt aber trotzdem schön poppig und handlich. Starke Kurvenlage dank tiefem Tretlager.Foto: Max FuchsDas Liteville ist ein großkalibriges Enduro, bleibt aber trotzdem schön poppig und handlich. Starke Kurvenlage dank tiefem Tretlager.

Bergab gibt sich das massig wirkende Liteville angenehm handlich, denn der Hinterbau drückt das Bike bei Sprüngen poppig in die Luft. Seine Qualitäten kann das 301 CE aber vor allem dort ausspielen, wo es heftig zur Sache geht. Hier attestierten wir schon dem Vorgänger ein schluckfreudiges Fahrwerk und eine hohe Fahrsicherheit, das 301 Sondermodell mit dem DVO-WP-Fahrwerk setzt hier noch einen drauf. Ungebremst kann man selbst in ruppige Wurzelfelder hineinhalten, die das tolle DVO-WP-Fahrwerk einfach wegatmet. Sogar die Top-Gabeln von Fox und RockShox reichen hier deutlich mehr Schläge an den Fahrer durch.

Mit dem Liteville kann man dagegen selbst lange und raue Downhills locker ohne viel Armpump mit Vollgas nehmen. Die Geometrie passt gut zum Charakter des Fahrwerks: Im Liteville steht man sicher und gut integriert hinter der hohen Front, wegen des kompakten Reachs braucht man auch keine zu aktive Fahrweise. Größte Kritikpunkte: Bergab klappert das Bike deutlich, und besonders aktive Piloten könnten sich eine aggressivere Geometrie wünschen.

Je rauer das Gelände wird, desto deutlicher kann das Liteville den Komfort-Vorteil durch das WP-Fahrwerk ausspielen. So wenig Armpump hatten wir beim Testen selten!Foto: Max FuchsJe rauer das Gelände wird, desto deutlicher kann das Liteville den Komfort-Vorteil durch das WP-Fahrwerk ausspielen. So wenig Armpump hatten wir beim Testen selten!

EMTB-Bewertung des Jubiläums-Liteville 301 CE

Stärken

  • Federkomfort in rauem Gelände
  • leicht zu beherrschen, hohe Tourenqualitäten
  • K.I.S.-Lenkstabilisierung

Schwächen

  • Reichweite und Uphill nur Mittelmaß
  • Akku-Kontakte schließen teils nicht korrekt
Fahrwerk und Fahrsicherheit bringen viele Punkte im Downhill, auch der Tourenkomfort ist exzellent. Für ein Enduro bleibt das 301 CE angenehm handlich.Foto: EMTB TestabteilungFahrwerk und Fahrsicherheit bringen viele Punkte im Downhill, auch der Tourenkomfort ist exzellent. Für ein Enduro bleibt das 301 CE angenehm handlich.

Das EMTB-Fazit

Wer einen Allrounder für schweres Gelände sucht, ist hier richtig. Das fluffige Fahrwerk begeistert und auch sonst nimmt das Liteville 301 CE dem Fahrer viel Arbeit ab. Richtig starkes E-Bike für lange Touren in anspruchsvollem Gelände und ein klarer Tipp, nicht nur für Liteville-Fans.
Adrian Kaether, EMTB-RedaktionFoto: Georg GrieshaberAdrian Kaether, EMTB-Redaktion

“Hoher Komfort bei gleichzeitig großem Schluckvermögen” - Emrich Pasching von WP im Interview

EMTB: Alle anderen Hersteller nutzen ein Shimstack für die Highspeed-Dämpfung. Wieso geht ihr mit mit Cone-Valve einen komplett eigenen Weg?

Emrich Pasching: Der Rennerfolg gibt uns Recht und bestätigt uns, indem was wir machen. Der Ansatz von Cone-Valve ist vom Prinzip sehr einfach. Die Lebensdauer und Fertigung ist jedoch die große Herausforderung, genauso wie die hohen Stückzahlen in der Serienfertigung mit minimalsten Toleranzen.

Cone Valve sieht nicht sehr komplex aus, was sind die Herausforderungen in der Fertigung?

Ein Shim-Paket sieht zwar komplexer aus, ist aber wesentlich einfacher zu fertigen und verzeiht größere Toleranzen. Wenn ein Shim mal nicht exakt passt, wird das durch die anderen im Paket kompensiert. Beim Cone-Valve gibt es zwar weniger Teile, diese müssen dafür aber ganz exakt passen. Die Anforderungen in der Produktion sind daher extrem hoch. Mit einer Standard Dreh-/Fräßmaschine ist das nicht möglich. Wir müssen sicherstellen, dass die Dämpfung in jeder Gabel und jedem Dämpfer exakt wie die andere funktioniert. Da liegt die große Kunst drin.

Das Cone-Valve ist das rote Frästeil ganz rechts und ersetzt einen Teil des traditionellen Shim-Stacks.Foto: Peter NilgesDas Cone-Valve ist das rote Frästeil ganz rechts und ersetzt einen Teil des traditionellen Shim-Stacks.

Was sind die Vorteile von Cone-Valve im Vergleich zu herkömmlichen Dämpfungssystemen mit Shimstack, wie es beispielsweise bei Fox und Rockshox eingesetzt wird?

Durch den größeren Ölfluss, den das Cone-Valve ermöglicht, erreichen wir einen sehr hohen Komfort bei gleichzeitig großem Schluckvermögen, wenn schnelle, harte Schläge aufs Fahrwerk einwirken. Gleichzeitig kann der Fahrer einstellen, wie viel Feedback er vom Untergrund haben will, ohne Komforteinbußen. Beim Dämpfer fürs Liteville 301CE haben wir beispielsweise auf ein sehr hohes Gripniveau am Hinterrad geachtet. Diesen Ansatz gab es bislang nicht. Der Elektromotor kompensiert die minimal schlechtere Effizienz, was unterm Strich aber deutliche Vorteile bietet.

Emrich Pasching zeichnet bei WP für die Fahrwerksentwicklung verantwortlich. Damit liegen auch die Motorrad-Fahrwerke von Husqvarna, GasGas und KTM in seinem Bereich.Foto: Peter NilgesEmrich Pasching zeichnet bei WP für die Fahrwerksentwicklung verantwortlich. Damit liegen auch die Motorrad-Fahrwerke von Husqvarna, GasGas und KTM in seinem Bereich.

Das Setup ist nicht einfach. Wie stellt ihr sicher, dass der Endverbraucher auch den vollen Nutzen rausziehen kann und nicht maßlos überfordert ist?

Unser Setup ist nicht aufwändiger als bei einem Markt üblichen Fahrwerk eines anderen Herstellers. Man muss sich nur davon verabschieden, das Fahrwerk wie gewohnt im Shop oder auf dem Parkplatz statisch einstellen zu können. Bei anderen Fahrwerken kann man aus der Erfahrung heraus oftmals abschätzen, was eine gute Einstellung ist. Bei unserem Fahrwerk kann diese statische Einstellung gerne mal täuschen. Daher bieten wir einen detaillierten Setup-Guide als Basis an. Anschließend sollte man sich ins Gelände begeben und auf den angedachten Strecken fahren. Im Anschluss kann man die Einstellungen dann nach oben oder unten korrigieren. Im Grunde also auch nichts anderes als bei einem üblichen Fahrwerk. Da man Federelemente mit einem traditionellen Shimstack gewohnt ist, kann man das Verhalten im Gelände lediglich bereits auf dem Parkplatz besser erahnen.

Im Heck des 301 CE MK2 arbeitet der Jade X CV Coil Dämpfer, ebenfalls mit WP-Technik.Foto: Skyshot GmbH / Markus GreberIm Heck des 301 CE MK2 arbeitet der Jade X CV Coil Dämpfer, ebenfalls mit WP-Technik.

Cone-Valve ist nicht patentiert. Seht ihr keine Gefahr, dass die Konkurrenz eure Technologie übernehmen könnte?

Grundsätzlich besteht diese Gefahr immer. Selbst mit einem Patent gibt es keinen Vollzeitschutz. Dadurch, dass das Knowhow aber in den Teilen selbst und in der Art wie sie produziert und assembliert werden steckt, bereitet uns das keine Bauchschmerzen.

Was kann man in Zukunft noch von WP erwarten? Wird es auch irgendwann komplett eigene Dämpfer und Gabeln mit eigenem Casting geben?

Wir haben viele Ideen und schauen, was die Zukunft noch bringt.

Das Chassis für die WP-Federelemente im Liteville kommt von DVO.Foto: Skyshot GmbH / Markus GreberDas Chassis für die WP-Federelemente im Liteville kommt von DVO.

Wurde im Vergleich zum Fahrwerk im GasGas E-Bike nur der Dämpfer oder auch das Gabelsetup verändert. Was genau ist verschieden?

Das Gabelsetup wurde ebenfalls angepasst, hier wurden aber nur die Federkennlinie durch Tokens und ein verändertes Ölvolumen im Außenwerk auf den Einsatzzweck abgestimmt.

Wie sieht es mit Elektronik aus? Fox und Rockshox haben das Thema für sich entdeckt. Arbeitet ihr ebenfalls an elektronischen Systemen für Fahrwerke am MTB? Hat das Thema Zukunftspotenzial?

Wir arbeiten im Motorradbereich schon seit 2016 mit elektronischen Ventilen und haben hier auch eines der schnellsten Ventile am Markt. Schwierig ist die benötigte Integration ins Fahrrad mit allen benötigten Sensoren und die für die Steuerung benötigte Rechenleistung. Ich denke hier kann noch nicht das volle Potential abgerufen werden. Ideen gibt es einige bei uns in der Fahrwerksentwicklung, derzeit beschäftigen wir uns aber mit anderen Themen.f

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