Der Hub spricht allemal für die Kategorie Freeride. Der Hersteller nennt das Bike Long-Travel-Enduro. Die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen. Fox-Factory-Fahrwerk, Sram-Code-Bremsen mit großen Scheiben, bewährte Reifen-Kombi. Check! Eyecatcher sind das geteilte Unterrohr, der schicke Effektlack und die High-Pivot-Konstruktion.
Auf unserer Teststrecke im Bikepark Geißkopf wirkt das Jekyll übermotorisiert, pumpt sich träger durch flachere Passagen als andere Bikes und giert nach Bodenhaftung. Anders auf steilen, zornigen Abschnitten: Dann erzeugt das Bike viel Sicherheit und bügelt mit dem feinfühlig, potenten Fahrwerk alles platt. Kurzum: Das Cannondale Jekyll ist eher Spezialist als Alleskönner. Unsere Racer im Testfeld bemängelten das gewöhnungsbedürftige Lenkverhalten aufgrund des superkurzen 35-Millimeter-Vorbaus. Uphills lassen sich trotz Pummelgewicht meistern. Der Hinterbau besitzt zwar keine Plattform, wippt aber auch im offenen Modus kaum. Das Test-Duell gegen das Pivot Firebird haben wir in der FREERIDE 4/21 veröffentlicht.
PLUS: Komfortables Fahrwerk, gutmütige Geo
MINUS: spitzer Einsatzbereich, träges Handling
Souverän, sicher, schnell. Das Jekyll erzeugt massig Grip und nimmt dem Piloten viel Arbeit ab. Auf zahmeren Abfahrten vermissten wir Popp und Feedback vom Untergrund.