Profi-BikeKorbi Engstler & Ghost Poacha - “Mein Setup? Voll nach Gefühl!”

Laurin Lehner

 · 18.06.2025

Ja, das Leben als Rockstar ist hart. Korbi Engstler chillt in Sizilien mit seinem neuen Arbeitsgerät...
Foto: Tobias Köhler
Web-Shredder Korbi Engstler durfte beim brandneuen Ghost Poacha mitentwickeln. Hier erklärt der Allgäuer seinen Freerider und gesteht: “Das Fahrwerks-Setup mach’ ich voll nach Gefühl.”

Korbi Engstler spielt mit dem Trail, statt ihn einfach nur plump runterzuballern. Das feiern seine rund 180.000 Follower auf Instagram. Gerade erschien sein Video “Why not?” – kostenlos auf Youtube zu sehen. Seit 2023 fährt Korbi für Ghost.

Fun Fact: Sein allererstes Bike war ebenfalls ein Ghost (Cagua)! Als 15-jähriger Bub kaufte er es dem Local Hero Guido Tschugg für 1400 Euro ab. Hier erklärt er seinen 180er-Freerider Ghost Poacha und worauf er beim Setup besonders Wert legt.

Ghost Poacha, Carbon. Ab 6499 Euro. Gewicht: “18,1 Kilo glaub ich”, sagt Korbi.Foto: Tobias KöhlerGhost Poacha, Carbon. Ab 6499 Euro. Gewicht: “18,1 Kilo glaub ich”, sagt Korbi.

Probike mit Korbi Engstler

Hier erklärt Korbi Details und Setup-Vorlieben von seinem 180er-Freerider Ghost Poacha. Die Serienversion konnten wir auch schon selbst testen:

Mitentwickelt

“Beim Freerider Poacha durfte ich an der Entwicklung mitwirken. Mein Teamkollege Tomáš Slavík und ich bekamen beim Prototypen-Test immer wieder leicht veränderte Bikes hingestellt – ohne Vorwarnung. Reden durften wir nicht miteinander, aber nach den Testrunden hatten wir meist denselben Eindruck: All-29 hat uns nicht überzeugt, Mullet dagegen schon. Auch bei Dingen wie der Kettenstrebenlänge oder dem Dämpfer-Setup lagen wir erstaunlich oft auf einer Wellenlänge. Das Endergebnis im Serienbike zu sehen ist ziemlich cool.”

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180/180 Millimeter Federweg definieren die Kategorie Freeride.Foto: Tobias Köhler180/180 Millimeter Federweg definieren die Kategorie Freeride.

Fahrwerks-Setup

“Ich geb’s zu: Vom Fahrwerks-Setup hab’ ich wenig Ahnung. PSI-Werte? Keine Ahnung! Bislang habe ich einfach drauf geachtet, dass Gabel und Dämpfer etwa 20 Prozent SAG haben – und das war’s. Beim Poacha hat mir Konstrukteur Tim Lenz empfohlen, mal 30 Prozent SAG zu fahren – und wow, der Unterschied war riesig! Besonders am Hinterrad habe ich jetzt deutlich mehr Grip. Gabel und Dämpfer stelle ich tendenziell eher schnell ein. An der Druckstufe habe ich bisher nichts verändert. Die fahre ich genau so, wie das Bike bei mir angekommen ist. Haha, funktioniert ja auch irgendwie!”

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Der Dämpfer arbeitet tief im Rahmen und besitzt eine effektive Plattform-Funktion.Foto: Tobias KöhlerDer Dämpfer arbeitet tief im Rahmen und besitzt eine effektive Plattform-Funktion.

Der Rahmen

“Ich bin 1,80 Meter groß und habe anfangs einen L-Rahmen ausprobiert. Inzwischen bin ich aber auf Größe M umgestiegen – fahre den Reach-Adjuster dabei auf „lang“ (+5 mm). Über den Flipchip lässt sich die Geometrie anpassen, und in der steilen Einstellung klappen Bunnyhops und Sprünge deutlich besser. Die flache Position ist mir persönlich zu Race-lastig – damit komme ich nicht so gut klar.”

Lenker und Vorbau

“Meinen Sixpack-Lenker habe ich von 805 auf 770 Millimeter gekürzt – vielleicht kürze ich ihn sogar noch etwas. Highrise-Lenker mögen ihre Vorteile haben, aber optisch sind die nicht mein Ding. Dann lieber ein paar Spacer unter den Vorbau. Der muss übrigens schön kurz sein, damit das Bike direkt reagiert. Mein Sixpack-Vorbau hat 35 Millimeter. Bei den Griffen setze ich auf weiche, eher dicke Modelle. Reine Geschmackssache.”

Steuerzentrale: Im Steuerrohr versteckt sich ein Mini-Tool von XLC.Foto: Tobias KöhlerSteuerzentrale: Im Steuerrohr versteckt sich ein Mini-Tool von XLC.

Reifen und Laufräder

“Ich fahre Schwalbe-Reifen (auf dem Foto nicht zu sehen): hinten (2 Bar) den Big Betty in soft, vorne (2 Bar) den Tacky Chan in ultrasoft – natürlich schlauchlos. Hinten steckt zusätzlich das Pannenschutzsystem Tiretrooper drin – seitdem kenne ich das Wort „Platten“ nur noch vom Hörensagen. Und selbst wenn mal was bis zu meinen Newmen-Beskar-30-DH-Felgen durchkommen sollte – kein Drama! Die sind nämlich quasi unkaputtbar. Glaubt ihr nicht? Dann checkt mein Youtube-Video! Da sind Racer Fischi und ich am Gardasee den Trail runtergeballert – ohne Reifen. Nur Felge. Kein Witz.”

“Und selbst wenn mal was bis zu meinen Newmen-Beskar-30-DH-Felgen durchkommen sollte – kein Drama! Die sind nämlich quasi unkaputtbar.”, sagt Korbi. Checkt das Video.Foto: Tobias Köhler“Und selbst wenn mal was bis zu meinen Newmen-Beskar-30-DH-Felgen durchkommen sollte – kein Drama! Die sind nämlich quasi unkaputtbar.”, sagt Korbi. Checkt das Video.

Bremsen

“Die kraftvollen Maven-Bremsen von Sram gefallen mir. Die Bremshebel müssen weit nach außen verstellt sein, damit ich ausreichend Spielraum habe, um sie schleifen zu lassen.”

Korbi Engstler: Meine 3 No-Gos

  1. Zu flache Front: Damit fühle ich mich gar nicht wohl und kann nicht richtig abziehen.
  2. Zu wenig Luft im Reifen: Dieses schwammige Gefühlt – furchtbar. Unter 1,7 Bar im Reifen geht gar nichts!
  3. Nervige Geräusche: knarzen, knirschen, klappern, knacken oder schleifen – bitte nicht!
Korbi Engstler | Alter: 26 | Gewicht: 79 Kilo | Körpergröße: 1,80 Meter | Liegestütze am Stück: 25Foto: Tobias KöhlerKorbi Engstler | Alter: 26 | Gewicht: 79 Kilo | Körpergröße: 1,80 Meter | Liegestütze am Stück: 25

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