Ausgewogen, günstig und gutmütig: So präsentierten sich Cube-E-MTBs in den letzten Jahren in nahezu jedem unserer Tests. Immer wieder räumten die vielseitigen E-MTBs aus Waldershof damit starke Testergebnisse ab - gerade wegen ihres unkomplizierten Handlings und universellen Charakters, aber auch wegen der guten Kombination aus Preis und Leistung. In der Touren-Klasse um 5000 Euro sind diese Eigenschaften ganz besonders gefragt. Und Cube bleibt auch beim Stereo Hybrid 140 HPC diesen Traditionen treu. Für günstige 5299 Euro bekommt man ein wertiges Fox-Fahrwerk, Shimano XT-Schaltung und -Bremsen und ein ziemlich komplettes Bosch-Paket: mit CX-Antrieb, entnehmbarer 750-Wh-Batterie und Kiox 300 Display. Touren-Biker dürfte zudem das softe, komfortorientierte Fox-Fahrwerk und die entspannte, etwas kompakte Sitzposition ansprechen - damit macht das Cube lange Touren zum Genuss. Obendrein ist die Reichweite sehr stark. Im Traileinsatz zeigt sich das Bike mit seiner kompakten Geo handlich, allzu viel Spieltrieb aber versackt im etwas plüschigen Fahrwerk.
Cube setzt traditionell auf Bosch als Motorenlieferant, und in den Performance-orientierten E-Mountainbikes der Waldershofer kommt der kraftvolle Bosch CX zum Einsatz. Zwar gehört die schwäbische Motor-Akku-Kombi nicht zu den leichtesten, doch in anspruchsvollem Gelände ist der Bosch mit seiner guten Modulation, dynamischen Kraftentwicklung und hohen Maximalpower die Benchmark auf dem E-Motoren-Markt. Dass die Oberpfälzer den CX im Hybrid 140 HPC mit einem Kiox-300-Display und Wechsel-Akku kombinieren, macht Sinn. Die Reichweite ist stark, und das Kiox 300 zeigt nicht nur alle wichtigen Fahr- und Leistungsdaten an, sondern geleitet den Piloten mit seiner Navigations-Funktion auch sicher ans Ziel. Angenehm: Der Bosch ist im Cube recht leise – bergab kaum Klappern, bergauf dezenter Motorsound.
Das Cube hat eine ausgewogene Touren-Geometrie. Durch den gekröpften Lenker sitzt man etwas aufrecht. Dank tiefem Tretlager fühlt man sich aber gut ins Bike integriert. Die langen Kettenstreben helfen effektiv beim Klettern.
Schon beim ersten Aufsitzen ist klar: Das Cube hat es nicht auf Bestzeiten in ruppigen Downhills abgesehen. Die Sitzposition ist ausgewogen, dank gekröpftem Lenker und moderat kurzem Reach aber eher kompakt und tourenorientiert. Das Fahrwerk ist klar auf Komfort ausgelegt: Fox-Gabel und Dämpfer arbeiten sensibel und satt, insbesondere bei geringem Tempo filtert das Fahrwerk die Schläge sehr feinfühlig aus dem Untergrund. Das freut besonders Biker auf langen Touren. Allerdings bietet der Hinterbau auch etwas wenig Gegendruck. So schlängelt sich das Cube zwar munter durch kurvige Trails, fühlt sich aber trotzdem nicht besonders leichtfüßig an.
Im Uphill zeigt das Stereo Hybrid eine ausgewogene, starke Leistung. Der Hinterbau liefert viel Traktion, bleibt in steilen Anstiegen hoch im Federweg und sackt auch an Stufen nicht weg. Die langen Kettenstreben helfen ebenfalls – die Front bäumt sich erst spät auf. Wenn es bergab derb wird, kommt die 34er Fox an ihre Grenzen. Bei harten Landungen und in Kompressionen fehlt es der Gabel an Progression, zudem wirkt sie dann nicht besonders steif – so wird die Fahrt mit dem Cube im Grenzbereich etwas unpräzise. Weniger erfahrenen Fahrern hilft das komfortable Fahrwerk und die recht hohe Front mit gekröpftem Lenker in anspruchsvollen Geländesituationen.
Mit dem Stereo Hybrid 140 HPC stellt Cube ein vielseitiges All Mountain mit starker Reichweite. Dank sensiblem, schluckfreudigem Fahrwerk und moderater Geometrie liefert es viel Komfort und eignet sich damit sehr gut für lange Touren. Der gutmütige Charakter und das starke Fahrwerk helfen weniger erfahrenen Piloten in anspruchsvollen Geländesituationen. Allerdings ist das Cube recht schwer, und sportliche Piloten dürften im Traileinsatz etwas Spritzigkeit vermissen.