Sieht man auf das Balkendiagramm des Focus, fällt die Ausgewogenheit auf. Das unauffällige Focus Atlas mit “vollverkleideten” Zügen und Leitungen kombiniert sportliche Übersetzungen und Rahmensteifigkeit mit verhältnismäßig geringem Gewicht. Mit seinen clever gesetzten Fixpunkten für Gepäck plus Zubehör und den guten WTB-Reifen mit Mininoppen könnte es das Koga Colmaro Extreme in Sachen Top-Allrounder angreifen, Lenker und Vorbau sind aber nicht hundertprozentig clever gewählt.
Die eh weit vorragenden Bremsgriffe der Shimano-Gruppe zusammen mit dem 100-mm-Vorbau und dem weiten Bogen des Dropbar ergeben eine Handposition 25 cm vorm Drehpunkt, 20 bis 30 % mehr als üblich. Auf geraden Passagen egal, im Slalom oder engen Trail muss man die Griffe sehr weit seitlich bewegen, um kleine Radien zu fahren. Auch im Citydschungel kostet dieses Manko Punkte. Mit Taschen auf Tour hat das aber auch Vorteile, Gewichte an der Gabel brachten keine Unruhe ins Fahrverhalten, auch wegen deren Steifigkeit mit fahrphysikalisch schön tief sitzenden Trägeraufnahmen. Tuningpotenzial!
Kleines Detail, große Wirkung – in der Grundsubstanz das ausgewogenste Rad der Carbonklasse, top für lange Strecken, aber kein Kurvenräuber.