Bei der ersten Ausgabe der Veranstaltung stehen zwei Wettbewerbsformate auf Schnee auf dem Programm, die direkt vom alpinen Skisport inspiriert sind: Super-G und Doppelslalom. Eine verrückte Idee, die aber durchaus Begeisterung auslösen könnte.
Wie das Ganze aussehen wird, hat Freestyle-Profi Fabio Wibmer schon einmal eindrucksvoll demonstriert. Die legendäre Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel, die Streif, ist Wibmer kürzlich mit dem MTB runtergerast. Auch der Österreicher Markus Stöckl hat diese Abfahrt schon einmal auf dem Bike bezwungen - Speed und Adrenalin ist hier garantiert...
Die Super-G-Rennen führen über die Piste Aity und dann über das Stade Linga. Auf der insgesamt 1957 Meter langen Piste wird ein Höhenunterschied von 600 Metern zur echten Adrenalin-Schleuder. Der Abstand zwischen den Toren beträgt mindestens 25 Meter, wie beim alpinen Skifahren. Die Fahrer starten nacheinander mit einem Mindestabstand von 40 Sekunden ihren Durchgang. Der Wettbewerb im Super-G ist gleichzeitig auch die Qualifikation für den Doppelslalom am nächsten Tag.
>> Wir haben ein solches Abenteuer schonmal ausprobiert: Mit dem E-Fatbike auf die Skipiste
Der Doppelslalom (vergleichbar mit dem Parallelslalom im Snowboard- und Alpinskisport) findet auf der Linga-Piste statt, die 510 Meter lang ist. Die 155 Meter Höhenunterschied werden in etwa 30 Sekunden heruntergefahren. Der Wettbewerb besteht aus einer Reihe von Ausscheidungsrennen, bei denen zwei Fahrer auf zwei Parallelslalomstrecken gegeneinander antreten. Sie treten in zwei Durchgängen gegeneinander an und wechseln für den zweiten Durchgang jeweils die Strecke. Der Fahrer mit der schnellsten Gesamtzeit rückt in die nächste Runde des Wettbewerbs vor, bis hin zum Finale.
Für die zwei Rennen sind alle Lizenzinhaber der UCI-angeschlossenen nationalen Verbände im Alter von 17 Jahren und älter zugelassen. Die UCI empfiehlt, dass die Teilnehmer auf Downhill-Mountainbikes antreten, vorgeschrieben ist das allerdings nicht. Für beide Wettbewerbe muss das gleiche MTB verwendet werden. Die Verwendung von Spikereifen wird je nach Zustand der Piste geregelt. Jedes Land kann maximal 15 Fahrer pro Geschlecht anmelden. Die Liste der Teilnehmer wird am 1. Februar um 14:00 Uhr MEZ auf der UCI-Website veröffentlicht. Die Startreihenfolge wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Wir werden etwas völlig Neues in der Welt des Radsports erleben. - Cedric Gracia
Cedric Gracia, Botschafter der UCI-Snowbike-Weltmeisterschaften 2024, mehrfacher UCI-WM-Medaillengewinner in den 1990er und frühen 2000er Jahren (Abfahrt, Doppelslalom und Four-Cross) und UCI-Weltmeister der Junioren in der Abfahrt im Jahr 1995, sagte: “Wir werden etwas völlig Neues in der Welt des Radsports erleben. Es geht um Technik, um die Analyse des Schnees, um Reflexion und Strategie. Es wird unglaublich!” Er geht davon aus, dass technisch starke Athleten die größten Chancen haben werden, die ersten UCI-Weltmeister im Snowbike zu werden, beispielsweise Downhiller, Enduro-Spezialisten oder Athleten, die aus anderen Abfahrtssportarten wie dem Skifahren kommen: “Aber sie brauchen auch eine sehr starke Basis im Radsport”, warnt Gracia, der ebenfalls am Start sein wird.
Der französische Snowbike-Meister Pierre Thévenard, der in Châtel lebt, kann es kaum erwarten, bei den UCI Snowbike-Weltmeisterschaften dabei zu sein, die vor seiner Haustür stattfinden: “Diese Veranstaltung wird den Bekanntheitsgrad des Snowbikes erhöhen und dank des UCI-Weltmeistertrikots sein Ansehen steigern. Der Wettbewerb wird hart. Der Sieger des Super-G wird nicht unbedingt den Doppelslalom gewinnen, der etwas langsamer, aber sehr technisch ist. Zwei Rennen hintereinander können destabilisierend sein, mit Druck bis zum Schluss. Für die Zuschauer wird es eine echte Show.”