Dimitri Lehner
· 23.02.2024
2014 fand der Event zum ersten Mal statt, seitdem wurde die Mission Red Bull Hardline immer professioneller. Was als Freak-Event begann, beginnt jetzt den größten Mountainbike-Wettkämpfen den Rang abzulaufen, selbst dem Worldcup oder der prestigeträchtigen Red Bull Rampage. Die Hardline ist zu einer wirklichen Größe im Sport geworden. Manche Szene-Kenner behaupten, ein Sieg bei der Hardline sei ähnlich einzustufen wie der Sieg bei der Red Bull Rampage und mittlerweile weit höher als ein erster Platz bei einem Wordcup-Rennen. Dieses Jahr findet zum ersten Mal neben dem Ur-Event in Wales ein zweites Rennen statt, in Tasmanien. Wieder führte Dan Atherton Regie, was Streckenführung und Auswahl der Stunts betrifft.
Die Streckenführung des „Super-Downhill“ ist eine Mischung aus technischen Passagen mit Steinfeldern, verblockten Fels-Sektionen und Sprüngen & Drops, die die Grenzen des Möglichen ausloten sollen. Damit vermischt die Hardline Elemente aus Dirtjump, Freeride, Downhill und Motocross. Solche Features würde die UCI in ihren Downhill-Strecken niemals erlauben, dazu zählen Drops von 10 Metern Höhe und höher und 30 Meter weite Sprünge.
Interessant zu sehen: Selbst die versiertesten Profi-Rider müssen sich die verschiedenen Features erst „erarbeiten“, dabei tauschen sie sich aus, teilen Erfahrungen und unterstützen sich gegenseitig. Dieser Team-Spirit macht die Hardline so einzigartig, berichten Teilnehmer.
Aufgrund der besonderen Schwierigkeiten dürfen nur Fahrer an den Start gehen, die von den Organisatoren ausgesucht und eingeladen werden. Doch so viele Bewerber gibt es gar nicht, denn den meisten Profi-Bikern sind die Stunts und Sprünge zu krass. Selbst Downhill-Experten wie Greg Minnaar, Andy Kolb oder Josh Bryceland machten schon Rückzieher und sagten eine Final-Teilnahme ab. Einzige deutsche Hardline-Teilnehmer bisher: Johannes „Fischi“ Fischbach (2021) und Eric Irmsch (2018); keiner von beiden nahm am Finale teil.
Die Neuseeländerin Jess Blewitt war 2022 die erste Frau, die an der Hardline teilnahm. Mittlerweile folgten viele ihrem Beispiel und die Frauen-Fraktion bei der Hardline wächst ständig. Der Brite Bernard Kerr gilt mit drei Siegen als König der Hardline, von Kommentator Rob Warner scherzhaft „King Bernard, the Third“ genannt. 2022 errang der Kanadier Jackson Goldstone mit damals 19 Jahren mit vielen Sekunden Abstand den ersten Platz und wurde jüngster Sieger der Red Bull Hardline.
Bisherige Sieger der Red Bull Hardline:
Besonders unterhaltsam und daher unser Tipp: die Web- Edits von Bernard Kerr. Hier vom Training zum nächsten Race, der Hardline in Tasmanien, wo gut deutlich wird, wieviel Adrenalin, Anspannung und Überwindung im Spiel sind. Das Finale findet am 24. Februar statt und wird von Red Bull TV übertragen mit Star-Kommentator: Rob Warner.