Marathon-WM ohne schnellste Deutsche

Stefan Loibl

 · 23.10.2020

Marathon-WM ohne schnellste Deutsche
Marathon-WM ohne schnellste Deutsche

Im türkischen Sakarya findet am kommenden Wochenende die Marathon-Weltmeisterschaft statt. Deutschlands beste Fahrer sind nicht am Start, auch die Titelverteidigerin und Annika Langvad fehlen.

Nach der WM in Leogang und der Europameisterschaft am vergangenen Woche in Monte Tamaro im Tessin – die EM-Titel gingen an Pauline Ferrand-Prevot und Nino Schurter – sind an diesem Wochenende die Langstrecken-Spezialisten dran. Die UCI MTB-Weltmeisterschaften im Marathon finden 2020 im türkischen Sakarya statt. Statt wie üblich im September haben die türkischen Organisatoren das Rennen bereits früh im Jahr auf den 25. Oktober verschoben. Mit der Begründung, dass Ministerpräsident Erdogan im September außer Landes sei.

Die Rennen am Sonntag finden rund um das Radsportzentrum in Sakarya statt, das etwa 150 Kilometer östlich von Istanbul liegt. Die Damen müssen zwei Runden auf dem Kurs drehen (80,9 Kilometer), die Herren müssen drei Mal auf die Runde (110 Kilometer). Die Rennen werden per Livestream auf dem UCI-YouTube-Kanal und auf der Facebook-Seite „UCI Mountain Bike“ übertragen.

  Bei der Marathon-WM 2019 in Grächen holte Ferrand-Prevot Gold, die Slowenin Blaža Pintarič Silber und Bronze ging an Robyn de Groot.
Bei der Marathon-WM 2019 in Grächen holte Ferrand-Prevot Gold, die Slowenin Blaža Pintarič Silber und Bronze ging an Robyn de Groot.

Deutsche Top-Fahrer nicht am Start

Da der BDR aufgrund des erhöhten Gesundheitsrisikos keine Mannschaft zur WM schickt, wird auch von den schnellsten Marathon-Profis aus Deutschland – wie Simon Stiebjahn, Karl Platt oder Sascha Weber – keiner am Start stehen. Auch nicht die Deutschen Meister Nadine Rieder und David List. Der Großteil davon wird dafür an diesem Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften im Cross Country in Obergessertshausen sein Glück versuchen. Stefanie Dohrn von Centurion Vaude, DM-Vierte in diesem Jahr, hat dagegen genauso wie ihr Teamkollege Daniel Geismayr (AUT) die Reise in die Türkei angetreten. Von den internationalen Top-Stars sind dagegen viele zur WM angereist. Allen voran der amtierende Weltmeister Héctor Leonardo Páez aus Kolumbien, der sich mit einem Rennen vor Ort vor einer Woche bereits an die Bedingungen vor Ort gewöhnt hat. Auch Jaroslav Kulhavy (Marathon-Weltmeister 2014) und Kristian Hynek (beide CZE), der Silbermedaillengewinner aus dem Vorjahr, werden starten. Genauso wie der dreifache Weltmeister Alban Lakata aus Österreich, der sich vergangenes Wochenende den österreichischen Marathon-Titel holte, und der starke Portugiese Tiago Ferreira. Anders als im Vorjahr in Grächen fehlen einige der Cross-Country-Spezialisten, die nach dem straffen Rennprogramm mit Doppel-Worldcup, WM und EM auf die Marathon-Titelkämpfe verzichten.

Bei den Damen fehlen Titelverteidigerin Pauline Ferrand-Prevot (FRA) und Annika Langvad. Die Dänin hatte im Zuge der WM in Leogang ihren Rücktritt erklärt. Auch Sabine Spitz ist vor Ort. Allerdings nicht um eine WM-Medaille zu kämpfen, sondern als Betreuerin ihrer südafrikanischen Freundin Robyn de Groot, die im Vorjahr in Grächen Bronze holte. Außerdem auf Medaillenjagd im Damenfeld: Yana Belomoina (UKR), die junge Britin Isla Short und Maja Wloszczowska aus Polen.

  Das Höhenprofil der WM-Strecke im türkischen Sakarya. Im Vergleich zum Vorjahr in Grächen sind die Anstiege deutlich kürzer.Foto: Veranstalter-Foto
Das Höhenprofil der WM-Strecke im türkischen Sakarya. Im Vergleich zum Vorjahr in Grächen sind die Anstiege deutlich kürzer.
Unbekanntes Element